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Nach dem Sturm

Baum stürzt im Karlsruher Oberwald auf Radweg und weckt Erinnerungen an tödlichen Unfall

In der stürmischen Nacht ist ein Baum auf einen Waldweg in Karlsruhe gestürzt. Im vergangenen Jahr endete solch ein Ereignis tödlich.

Ein Mann zieht sein Rad unter einem umgestürzten Baum hervor
Ein Radfahrer bahnt sich den Weg unter einem umgestürzten Baum im Oberwald. Foto: Nicole Kinkel

Radfahrer stehen am Dienstagvormittag im Karlsruher Oberwald vor einem Hindernis. In der stürmischen Nacht ist ein Baum auf den Radweg zwischen Oberwaldsee und der Brücke über die Südtangente gestürzt.

Es gibt kaum ein Durchkommen, einige Radler manövrieren ihre Zweiräder gebückt unter dem Astwerk durch.

70-jährige Karlsruherin wurde von Baum erschlagen

Der Baum auf dem Waldweg weckt Erinnerungen an ein tragisches Unglück. Am 12. Januar 2023 wurde eine 70-jährige Karlsruherin auf einem Waldweg bei der Waldstadt von einem umstürzenden Baum getroffen und tödlich verletzt.

An diesem Tag tobte ebenfalls ein Sturm durch Karlsruhe. Es war das erste Mal seit dem Erscheinen dieser Zeitung vor 78 Jahren, dass ein Mensch in Karlsruhe von einem Baum erschlagen wurde.

Baum
Auf diesem Weg in der Karlsruher Waldstadt wurde im Januar 2023 eine Frau von einem Baum erschlagen. Foto: Ekart Kinkel/Archiv

Die Gefahr, dass Bäume im Wald umstürzen, hat sich in den vergangenen Jahren nach mehreren extrem heißen und trockenen Sommern verschärft. Der schlechte Zustand der Karlsruher Wälder ist am Dienstagabend auch Thema im Ausschuss für öffentliche Einrichtungen.

Auch nach mehreren Monaten mit überdurchschnittlich viel Regen hat sich die Situation in den Wäldern nicht entschärft, abgestorbene und kranke Bäume können sich nicht regenerieren. Laut einem Bericht des Forstamts ist die Überprüfung der Verkehrssicherheit mittlerweile eine der wichtigsten Aufgaben der Forstbehörden.

Förster warnt vor umstürzenden Bäumen bei Sturmböen

Gerade bei höheren Windgeschwindigkeiten können jederzeit Bäume umstürzen oder Äste herunterfallen und Menschen verletzen, warnt auch Christian Haag, Förster in Karlsruhe bei Forst Baden-Württemberg. An solchen Tagen brechen bei den teilweise starken Windböen armdicke Äste von den Bäumen und stürzen auf den Boden.

Umso erstaunter ist Haag immer wieder, dass sich viele Spaziergänger und Radfahrer von den amtlichen Unwetterwarnungen des Deutschen Wetterdienstes und den damit einhergehenden Gefahren nicht abschrecken lassen.

„Es ist erschreckend, dass die Profis den Wald verlassen, die Waldbesucher die Gefahren aber anscheinend nicht wahrnehmen oder zumindest unterschätzen. Dabei sieht man doch, wie stark der Sturm die Baumkronen bewegt!“, so Haag, der als Förster im Revier Hirschgraben für den Wald nördlich des Pfinzentlastungskanals zuständig ist.

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