Ein herzhafter Biss in die Pulled Wildsau und Alexander Bach ist zufrieden. „Das schmeckt viel intensiver als Pulled Pork. Klasse.“ Der Durlacher muss es wissen. Er ist Jäger und weiß das spezielle Angebot auf dem Durlacher Naturpark-Markt zu schätzen. Es gab etliche solcher Angebote bei der gestrigen Premiere vor der Karlsburg. Flanieren und Probieren ist angesagt.
Seit etwas mehr als einem Jahr sind Durlach und die Karlsruher Höhenstadtteile Teil des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord. Und zu dessen Tradition zählen auch die kulinarischen Märkte, die normalerweise in Bad Herrenalb, Freudenstadt oder auf dem Dobel stattfinden.
Zufrieden ist Bürgermeisterin Bettina Lisbach (Grüne) mit der Resonanz. „Wir haben ein tolles Angebot und viele Gäste. Es geht um regionale und saisonale Produkte, die man in einem wunderbaren Ambiente probieren kann.“
Stadtleute kaufen anders als die Leute auf dem Land
Derweil inspizieren Neugierige die Stände. Selbstgemachten Senf oder Pesto gibt es aus dem Enzkreis, Blutwurst aus Sulz am Neckar, Zwetschgen Balsamico aus Bühl oder Edelbrände, Gin und heimischen Whisky aus Karlsruhe, genauer bei Brenner Scriptor in Bulach.
Groß ist auch der Andrang bei Landwirt Klaus Herr aus Achern. Er bietet Äpfel und Erdbeeren an. Welche Sorte besonders gefragt ist? „Allegro, süß und vollmundig“, weiß er aus Erfahrung.
Da kann Isabella Walenda nicht widerstehen. „Die Kinder wollten, dass ich Erdbeeren hole“, meint sie lächelnd. Ein Pärchen mittleren Alters deckt sich ebenfalls am Stand des Mittelbadeners an. Äpfel werden gezählt, ein kleiner Plausch ist inklusive. „Wir wollten eigentlich noch frischen Spargel holen, aber den gibt es nicht. Jetzt schauen wir mal nebenan, Käse aus dem Schwarzwald. Das klingt interessant“, meint der Durlacher.
Eine überraschende Erkenntnis hat Landwirt Herr parat: „Die Stadtleute kaufen besser ein als die auf dem Land“, so der Bauer aus Achern. Woran das liegt? Schulterzucken. Ihm kann es egal sein. Bei der Markt-Premiere unter dem Slogan „Genuss rund um den Turmberg“ rollt der Rubel, zudem freut er sich über das historische Ambiente, das so anders ist als auf den Märkten im Nordschwarzwald.
Der Naturpark-Markt in Durlach kommt gut an
Dafür, dass das kulinarische Event Realität wurde, dankt Durlachs Ortsvorsteherin Alexandra Ries zahlreichen Partnern. „Das ist unsere erste volle Saison als Mitglied des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord. Etwas Besseres kann uns gar nicht passieren, als mit solch einem Markt zu starten“, betont sie.
Auch der städtische Marktamtsleiter Armin Baumbusch hebt den Daumen. Schon vor der Eröffnung seien Menschen angestanden, wie er anmerkt.
Zeitgleich findet im Rahmenprogramm auch das Museumsfest im Pfinzgau-Museum statt. Bei sonnigem Wetter wird weiter fleißig goutiert. Vor allem bei Pulled Wildsau bildet sich eine Schlange.
Sehr zur Zufriedenheit von Bianca Brosch von der Regionalvermarktung des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord. „Schwarzwild aus dem Schwarzwald – natürlich und gesund. Genau das wollen wir vermitteln.“ Und das kommt offensichtlich in Durlach an.
