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Mittwoch letzter Tag

Mittelalterlicher Weihnachtsmarkt in Durlach: Schausteller ziehen gemischte Bilanz

Glühwein und Bratwurst laufen besser als Kunsthandwerk und Weihnachtsgeschenke. Die Bilanz der Schausteller auf dem Mittelalterlichen Weihnachtsmarkt in Karlsruhe-Durlach fällt gemischt aus.

Weihnachtsmarkt Durlach
Hochbetrieb: Abends ist auf dem Mittelalterlichen Weihnachtsmarkt in Durlach am meisten los. Am Mittwoch hat die Budenstadt noch geöffnet. Foto: Jörg Donecker

Eine Uhr braucht man auf dem Mittelalterlichen Weihnachtsmarkt in Durlach eigentlich nicht. Dort geben unter der Woche die Besucher den Takt vor. Kurz nachdem die Stände um 11.30 Uhr öffnen, kommen die ersten Jugendlichen von der Friedrich-Realschule und dem Markgrafen-Gymnasium für einen Crêpe oder einen Langos vorbei, gegen 12.30 Uhr treffen sich dann Geschäftsleute aus den umliegenden Betrieben zum Mittagessen.

Ab 14 Uhr leert sich der Platz vor der Karlsburg wieder und mit Einbruch der Dämmerung beginnt dann das eigentliche Hauptgeschäft für die Beschicker. An diesem Mittwoch hat der Markt zum letzten Mal geöffnet. Nimmt alles seinen gewohnten Gang, verlieren sich mittags vor allem vor den Ständen der Kunsthandwerker nur wenige Menschen.

Deshalb zieht Renate Fiedler nach 26 Markttagen auch ein „durchwachsenes“ Fazit. „Tagsüber ist hier einfach zu wenig Frequenz“, sagt Fiedler, die an ihrem Stand Schafsleder, Waschbärschwänze und Fuchsfell verkauft. „Außerdem schauen die Leute aufs Geld, sofern es nicht ums Essen und Trinken geht“.

Gute Geschäfte mit Essen und Trinken auf dem Mittelalterlichen Weihnachtsmarkt

Gegessen und getrunken wird auf dem Durlacher Weihnachtsmarkt offenbar genug. „Wir sind zufrieden“, sagt Andreas Küchel in seinem Bullenrippen-Grill vor der Karlsburg. Küchel ist das erste Mal bei der mittelalterlichen Budenstadt dabei und möchte im kommenden Jahr gerne wieder mitmachen. „Abends war doch ordentlich Betrieb“, sagt Küchel. „Und mittags kamen immer wieder Handwerker vorbei.“

Zufrieden mit dem bisherigen Verlauf ist auch Benjamin Lindig. Der Chef des ist mit seiner Mutter Petra im Auftrag der Arbeitsgemeinschaft Durlacher und Auer Vereine für die Organisation des Weihnachtsmarkts zuständig. „Die Leute haben sich richtig gefreut, dass es nach zwei Jahren Corona-Pause wieder ein solches Angebot gibt“, sagt Lindig.

Die Krankheitswelle haben wir sicherlich auch gespürt.
Benjamin Lindig, Chef Thüringer Häusle

Außerdem habe das Wetter den Schaustellern in die Karten gespielt. Komplett verregnete Tage gab es seit der Eröffnung keine, lediglich am vergangenen Wochenende hätten die niedrigen Temperaturen das Geschäft etwas getrübt. „Die Krankheitswelle haben wir sicherlich auch gespürt“, sagt Lindig. Dennoch hätten zumindest die Essens- und Getränkestände das Umsatzniveau der Vor-Corona-Zeit erreicht.

Dass der Mittelalterliche Weihnachtsmarkt wegen der Energiekrise dieses Jahr bereits einen Tag früher zumacht als üblich, schlage wegen des bislang reibungslosen Verlaufs deshalb nicht allzu sehr ins Gewicht.

„Das haben wir außerdem schon lange vor Beginn beschlossen“, sagt Lindig. „So konnten wir zumindest einen kleinen Beitrag zur Bewältigung der Energiekrise leisten.“

Gute Werbung für Badische Schwertspieler in Karlsruhe-Durlach

Ihre Zelte so gut wie abgebrochen haben bereits die Badischen Schwertspieler. An den Wochenenden sind die martialischen Schaukämpfe des Rollenspiel-Vereins eine der Hauptattraktionen des Markts. „Durlach ist unser Heimspiel. Deshalb war es wichtig, dass wir nach zwei Jahren Corona-Pause wieder mitmachen durften“, sagt Daniel Bartelme vom Schwertspieler-Vorstand.

Rund 30 der 65 Vereinsmitglieder sind dafür mehr oder weniger im Dauereinsatz und bringen den Besuchern das Leben in einem mittelalterlichen Heereslager mit Schmiede, Feldküche und Schneiderei näher.

„Viele Leute wissen gar nicht, dass es einen Verein wie unseren überhaupt in Karlsruhe gibt“, sagt Bartelme. „Und deshalb sind die Auftritte in Durlach die beste Werbung für uns.“

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