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Großveranstaltung 2029

Hannover will Karlsruhe als Gastgeber für die World Games ausstechen

Karlsruhe würde 2029 gerne die World Games ausrichten – zum zweiten Mal nach 1989. Doch Hannover gibt sich zuversichtlich, am Ende das Rennen zu machen.

Tauziehen
Als nicht-olympische Sportart kann Tauziehen zum Programm bei den World Games werden. Und ein Tauziehen gibt es nun zwischen Karlsruhe und Hannover um die Gastgeberrolle im Jahr 2029. Foto: Regina Kühne/dpa

Aus aller Welt reisen Athleten an, sie treten an im Beachhandball, Tauziehen oder Unterwasserrugby: Die auf nicht-olympische Sportarten fokussierten World Games finden 2029 voraussichtlich in Deutschland statt. Karlsruhe wird seit vergangenem Jahr als möglicher Gastgeber gehandelt, bekommt inzwischen aber Konkurrenz aus Niedersachsen.

Die Landeshauptstadt und die Region Hannover wollen im Schulterschluss die Großveranstaltung ausrichten – und machen schon mal Kampfansagen. „Gemeinsam haben Region und Landeshauptstadt Hannover die besten Chancen, dieses Sportevent nach Hannover zu holen“, erklärt Regionspräsident Steffen Krach (SPD). 

Entscheidung über World Games am 1. Mai

Ähnlich sieht das Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay (Grüne): „Gemeinsam mit der Region ziehen wir mit dieser Bewerbung an einem Strang, wir bündeln die Kraft von Stadt und Land und sind sehr zuversichtlich, dieses Event zu uns holen zu können.“ Und die niedersächsische Innenministerin Daniela Behrens (SPD) lässt sich zitieren: „Ich hoffe, dass es am 1. Mai 2024 bei der Verkündung des Austragungsortes durch die IWGA heißt: The World Games 2029 werden in Hannover stattfinden.“

Das letzte Wort hat also die IWGA: Die International World Games Association entscheidet, welche Stadt zum Zug kommt. Für 1989 lautete die Antwort Karlsruhe. Damals erlebten von 20. bis 30. Juli mehr als 250.000 Besucher die Spiele. Rund 4.000 Athleten aus 60 Nationen waren am Start.

Karlsruhe war 1989 Gastgeber

Als Wettkampfstätte stand damals die Europahalle im Mittelpunkt. Diese könnte – bis dahin längst generalüberholt – auch 2029 zentral sein. Neue Sportstätten jedenfalls müsse Karlsruhe nicht bauen, betonte mehrfach Karlsruhes Sportbürgermeister Martin Lenz (SPD). Die Arenen gibt es schon, Karlsruhe kann sich zudem Wettkämpfe auf dem Marktplatz, im Fächerbad oder im Rheinhafen vorstellen.

Wer den Zuschlag bekommen will, muss mit Sportstätten, Unterkünften, dem Transportsystem und Konzepten zur Nachhaltigkeit punkten. Hannover erklärt auf seiner entsprechenden Internetseite: „Die Wettbewerbe werden nur in Sportstätten ausgetragen, die bereits bestehen oder mit Blick auf Nachhaltigkeit für die Wettbewerbe aufgewertet werden können.“

Wie in Hannover sind auch in Karlsruhe die Hoffnungen auf den Zuschlag groß. Wie Oberbürgermeister Frank Mentrup (SPD) Mitte Dezember öffentlich machte, wurde Karlsruhe nämlich informell gefragt, ob man sich eine erneute Austragung vorstellen könne. Nach dieser Ermunterung will sich die Stadt für die Weltspiele empfehlen, auch weil man 1989 sehr gute Erfahrungen als Gastgeber gemacht habe.

Einige Wochen nach Karlsruhe stieg Hannover in die Sache ein: „Zu Beginn des Jahres haben Region und Landeshauptstadt ihr Interesse an der Austragung der The World Games 2029 gegenüber dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB), der International World Games Association (IWGA) und den Sportministerien auf Bundes- und Landesebene mitgeteilt und erste Gespräche geführt“, heißt es auf der Homepage. Inzwischen haben die Hannoveraner, wie ein Pressesprecher der Stadt mitteilt, die Bewerbung abgegeben. Zuvor habe die Regionsversammlung diesem Schritt zugestimmt.

Karlsruhe bietet das nötige Know-how für eine solche Großveranstaltung.
Frank Mentrup
Oberbürgermeister

Bevor Karlsruhe die Bewerbung im nächsten Schritt offiziell abschicken will, berät im April nochmals der Gemeinderat. Grundsätzlich erklärte Oberbürgermeister Mentrup früh: „Karlsruhe bietet das nötige Know-how für eine solche Großveranstaltung, eine hohe Professionalität in der Umsetzung und eine sportbegeisterte Bevölkerung.“

Die auf nicht-olympische Sportarten beschränkten World Games finden seit 1981 alle vier Jahre statt. Wegen Corona kam der Rhythmus durcheinander, 2022 war Birmingham im US-Bundesstaat Alabama Gastgeber. 2025 ist das chinesische Chengdu dran. In Deutschland gab es bisher zweimal World Games: 1989 eben in Karlsruhe und 2005 in Duisburg.

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