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Achtung, Blitzer!

Blitzer-Marathon: Die Karlsruher Polizei macht Jagd auf Temposünder

Vom 15. bis 21. April ist Speed-Week – die Behörden kontrollieren verstärkt die Einhaltung der Geschwindigkeitsbegrenzungen in Karlsruhe.

Ein Blitzer
Ab Montag kontrolliert die Karlsruher Polizei nach eigenen Angaben Schnellstraßen und Autobahnen. Foto: Sebastian Christoph Gollnow/dpa

Die Polizei läutet ab Montag die „Speed-Week“ ein. Fünf Tage lang werden die Beamten verstärkt die Einhaltung der geltenden Geschwindigkeitsbeschränkungen kontrollieren. Auch im Stadtgebiet Karlsruhes wird bei der Überwachung des Verkehrs beim Blitzermarathon ein besonderes Augenmerk auf die Tempolimits gelegt. Höhepunkt der Aktion im Südwesten Deutschlands soll Freitag, 19. April, sein. Alles Wichtige rund um die Aktion hat die Redaktion zusammengefasst.

Was ist die Speed-Week?
Die Aktion findet vom 15. bis 21. April in weiten Teilen Deutschlands und anderen Ländern statt. International trägt sie den Namen „Road Pol Speed Marathon“. Höhepunkt soll dabei Freitag, 19. April, sein. In Deutschland nehmen die meisten Bundesländer daran teil. Es gibt aber auch Länder, die sich lediglich auf den 19. April als Aktionstag konzentrieren wie beispielsweise Brandenburg. Andere verzichten komplett darauf, aus Kapazitätsgründen oder dem Zweifel an der Sinnhaftigkeit, wie der ADAC berichtet. Für die Sommerferien 2024 ist eine weitere Speed-Week geplant: vom 5. bis 11. August.
Warum gibt es die Speed-Week?
Mit der Aktion soll die Sensibilität beim Autofahrer für die Einhaltung des Tempolimits erhöht werden. Die Zahl der Unfälle soll so gesenkt werden. Untersuchungen zu den Unfallursachen belegen, dass erhöhte Geschwindigkeit eine der Hauptursachen für Unfälle im Straßenverkehr sind. Laut dem Statistischen Bundesamt war bei Unfällen mit Personenschaden 2023 nicht angepasste Geschwindigkeit die vierthäufigste Ursache. Bei insgesamt 339.834 gemeldeten Unfällen waren Fahrerinnen und Fahrer 38.905-mal zu schnell unterwegs. Auf Platz eins steht falsches Abbiegen, Wenden, Rückwärtsfahren sowie das Ein- und Anfahren mit 51.911 Unfällen. Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) erklärte nach der Speed-Week 2023: „Wir wollen eine Verhaltensänderung bei denen bewirken, die Tempolimits für unverbindliche Angebote halten. Verkehrsüberwachung ist kein Selbstzweck und auch keine Abzocke.“
Blitzer Linkenheimer Allee
Die Blitzersäule an der Linkenheimer Landstraße wacht über Tempovergehen an der Fahrbahn Richtung Norden. Auf der sich anschließenden B36 kam es vermehrt zu Unfällen. Foto: Jörg Donecker

Karlsruher Autofahrer sollten auf mehr als ihr Tempo achten

Wird ausschließlich die Geschwindigkeit überwacht?
Nein, die Aktion beschränkt sich nicht nur auf die Kontrolle der Geschwindigkeit. Die Behörden schauen auch auf das Einhalten anderer Regeln, die für einen sicheren Straßenverkehr sorgen sollen. Schon im vergangenen Jahr ahndete die Karlsruher Polizei nach eigenen Angaben auch rund 20 Handy- und Gurtverstöße.
Wo wird denn gemessen?
In Baden-Württemberg informiert die Polizei im Vorfeld nicht über die Standorte der Kontrollstellen. Grundsätzlich sollen unfallträchtige Streckenabschnitte und Bereiche mit besonderer Gefährdungslage verstärkt überwacht werden. In Karlsruhe könnten dies unter anderem die B36 nördlich von Neureut sein, oder die L605 südlich des Stadtgebiets.
Auch die L604 zwischen der Waldstadt und Eggenstein-Leopoldshafen ist eine solche Stelle – dort wurde das Tempolimit schon 2022 von 100 auf 70 Stundenkilometer abgesenkt. Insgesamt seien die Kontrollen kurzfristig und lageabhängig, erklärt die Karlsruher Polizei.
Welche Strafen drohen?
Wer innerorts höchstens zehn Kilometer pro Stunde zu schnell ist, muss mit einem Bußgeld von 30 Euro rechnen, bei bis zu 20 Kilometern pro Stunde innerorts werden 70 Euro fällig. Ab 21 Kilometern pro Stunde gibt es 115 Euro Buße und einen Punkt in Flensburg. Das Strafmaß reicht bis zur Überschreitung von 70 Stundenkilometern oder mehr innerorts: Dafür werden zwei Punkte, 800 Euro Strafe und drei Monate Fahrverbot fällig.
Außerorts kostet die Geschwindigkeitsübertretung um bis zu zehn Kilometer pro Stunde 20 Euro, bis zu 20 Stundenkilometer Übertretung geht es noch ohne Punkt, aber dafür 60 Euro. Wer außerorts 70 Kilometer pro Stunde mehr über dem Limit fährt, muss 700 Euro zahlen, bekommt zwei Punkte in Flensburg und ein dreimonatiges Fahrverbot.

Warnapps sind verboten

Wie wird gemessen?
Die Behörden im Land greifen bei der Tempokontrolle auf alle Mittel zurück, die ihnen zur Verfügung stehen. Neben den festen Blitzern wird die Geschwindigkeit mit mobilen Kontrollen, den sogenannten Laserpistolen, Blitzeranhängern und auch per Zivilfahrzeug überwacht. Die Verkehrspolizei Karlsruhe wird mit Großgeräten das Tempo auf Schnellstraßen und der Autobahn kontrollieren, erklärt eine Sprecherin der Karlsruher Polizei.
Dürfen Autofahrer Warngeräte oder Apps einsetzen?
Nein. Der Einsatz von Blitzer-Warnapps oder Blitzerwarngeräten ist verboten. Das gilt auch für Navigationsgeräte, die vor Blitzern warnen. Beifahrer dürfen ebenso keine Warnapp verwenden, wie das Oberlandesgericht Karlsruhe 2023 feststellte. Wer gegen diese Vorschriften verstößt, riskiert ein Bußgeld in Höhe von 75 Euro sowie einen Punkt in Flensburg. Die Polizei darf darüber hinaus auch betriebsbereite Radarwarner sicherstellen.
Wie viele Autos sind 2023 bei der Aktion kontrolliert worden?
Nach Angaben der Polizei wurden im vergangenen Jahr 19.107 Fahrzeuge bei der Aktion von den Karlsruher Polizeirevieren kontrolliert. Dabei wurden 800 Geschwindigkeitsverstöße festgestellt. Für Baden-Württemberg wurden insgesamt 13.000 Tempovergehen festgestellt, bei 360.000 kontrollierten Fahrzeugen. 
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