Für das 9-Euro-Ticket ist die heiße Phase angebrochen. Nach heftigen Diskussionen um die Finanzierung zwischen Bund und Ländern stehen noch zwei Hürden aus. An diesem Donnerstag soll der Bundestag das Gesetz beschließen, am Freitag soll dann der Bundesrat zustimmen. Zuvor hatte bereits am Dienstag der Verkehrsausschuss des Bundestags grünes Licht gegeben.
Mit dem Ticket können Nutzer im Juni, Juli und August monatsweise fahren. Es gilt bundesweit für Fahrten im Nah- und Regionalverkehr. Weil das Ticket damit deutlich günstiger ist als die normalen Monatskarten, gleicht der Bund den Ländern Einnahmeausfälle in Höhe von 2,5 Milliarden Euro aus – zu wenig, wie auch Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) kritisierte.
Doch auf die Zustimmung der Ministerpräsidenten im Bundesrat am Freitag wird es ankommen.
KVV wartet auf das offizielle Go
Völlig unabhängig davon gibt es das 9-Euro-Ticket in Stuttgart schon jetzt zu kaufen. Seit Freitag sind 17.500 Tickets über Apps und den Online-Ticketshop abgesetzt worden, teilt Niklas Hetfleisch vom Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart mit. „Man sieht, dass das Interesse da ist“, sagt er. Und wenn das Projekt politisch doch noch scheitern sollte? „Dann werden den Fahrgästen die Kosten erstattet.“ Aber man rechne damit, dass aus Berlin grünes Licht kommt.
Auch in Freiburg ist das 9-Euro-Ticket schon erhältlich. Man habe sich bewusst für den früheren Verkauf entschieden, schreibt die Freiburger Verkehrs AG, um den Andrang zu entzerren.
Die Entscheidung aus Berlin möchte man beim Karlsruher Verkehrsverbund (KVV) in jedem Fall abwarten. „Das macht für uns erst Sinn, wenn das offizielle Go da ist“, sagt KVV-Sprecherin Sarah Fricke. Kunden können das 9-Euro-Ticket ab dem 22. Mai an Fahrscheinautomaten an den Haltestellen erwerben, ab dem 23. Mai in den Kundenzentren. In der „KVV.regiomove-App“ ist dies zum Start des Ticketangebots zum 1. Juni möglich.