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Beinahe ideales Wetter

Knapp 5.000 Menschen laufen beim Baden-Marathon in Karlsruhe mit – Event für die ganze Familie

Beim Baden-Marathon in Karlsruhe sind am Sonntag knapp 5.000 Läufer bei fast idealem Laufwetter an den Start gegangen. Ihre Familien reisten für die Unterstützung mitunter von weither an.

Badenmarathon /Atruvia, FOTO: Martkplatz, DANCE LOFT by Mary
Jazzdance, Modern Dance,
Unterstützung vom Rand: Mit Tanz und Musik wurden die Läufer des Baden-Marathons motiviert. Allerdings verfolgten nicht so viele Zuschaue wie in den Vorjahren das Lauf-Ereignis. Foto: Jörg Donecker

Der geflügelte Satz „wo laufen sie denn“ aus der Feder von Loriot, bekommt beim Atruvia Baden-Marathon in Karlsruhe eine neue Bedeutung. Und zwar durch das Handy von Vanessa Gehrke.

Sie steht mit ihren Eltern vor dem Schloss und verfolgt via Smartphone jeden Schritt ihres Freundes Stephan, der gerade den Marathon läuft. „In 700 Meter ist er da“, ruft sie ihren Eltern Frank und Andrea zu.

Eltern eines Läufers sind vom Bodensee nach Karlsruhe gekommen zum Anfeuern

Just in dem Moment kommt ein weiteres Elternpaar zum Ort des Geschehens. Es sind die Eltern von Stephan, die extra wegen dieses Moments vom Bodensee in die Fächerstadt kamen.

Eine Punktladung – Sohnemann Stephan ist laut Handy nur noch wenige Meter entfernt. Und da kommt er. Seine Eltern packen Kuhglocken aus. Die entsprechenden Anfeuerungsklänge sind unüberhörbar. Und Stephan? Der staunt ungläubig. Hebt kurz die Hand und verschwindet wieder im Läuferpulk.

Auch das ist eine Geschichte, die der Baden-Marathon schreibt. Eine, die nicht von großen Siegen und vielen Teilnehmern kündet. Nein, es sind die Marathon-Geschichtchen von anfeuernden Familienangehörigen und Freunden, von Begegnungen, von Überraschungen und vielem mehr, die den Charme solch einer Laufveranstaltung ausmachen.

Die großen Geschichten sind schnell erzählt: Der Geschäftsführer des Marathon-Events, Fried-Jürgen Bachl, spricht von knapp 5.000 Startern. Im Vergleich zur Vor-Corona-Laufzeit etwa 30 Prozent weniger. Ob das ein allgemeiner Trend ist, bleibt abzuwarten, zumal zwei Jahre Zwangs-Corona-Pause etliches durcheinandergewirbelt haben.

Simon Stützel und Sabrina Roth sind die schnellsten Läufer

Und dann gibt es natürlich noch die ganz großen Geschichten von Siegern und Siegerinnen. Bei den Männern gewann der Karlsruher Simon Stützel (LG Region Karlsruhe) in guten 2:25,32 Stunden; bei den Frauen Sabrina Roth (Karlsruher Lemminge) in allemal passablen 3:14,07 Stunden.

Der fünfmalige Sieger Stützel haderte etwas mit seiner Zeit. „2:24 Stunden habe ich mir vorgenommen.“ Da staunt der Marathon-Laie. Eine Minute! Bei 42,195 Kilometer! Eine schlaflose Nacht, bedingt durch einen Wasserrohrbruch und mehrstündigem Schöpfen, darf aus Stützels Sicht der Grund für die nicht ganz erreichte Idealzeit gewesen sein.

Ich bin den Lauf ganz entspannt angegangen.
Sabrina Roth, Marathon-Siegerin

Durchaus zufrieden zeigt sich im Gespräch mit den BNN derweil Siegerin Roth. „Ich bin den Lauf ganz entspannt angegangen. Umso mehr freue ich mich über das Ergebnis.“

Zufrieden strahlen ebenso Isabell Fränkle aus Karlsruhe und ihre Mutter Birgit, aus Bayern angereist. „Wir haben zusammen den Halbmarathon geschafft. Für uns was ganz Besonderes. Die Zeit. Egal“, erzählen sie im „Runner’s Heaven“, der Ort im Carl-Kaufmann-Stadion, in dem hinter der Ziellinie das „Geschafft-Gefühl“ genossen werden kann.

Baden-Marathon: Glückliche und geschaffte Gesichter hinter der Ziellinie

Das mit dem Genießen ist freilich so eine Sache. Ein Blick in die Gesichter vieler „Finisher“ offenbart die ganze Laufgefühlspalette: von, „ich bin so was von fertig“ bis „ich bin so glücklich“. Eine visuelle Mischung daraus bietet sich in den Zügen von Christian Wachter aus Schwäbisch Hall. „Oh ja, ich bin fertig. Aber Spaß muss sein.“ Wieder so ein spezielles Marathon-Geschichtchen.

Und dann gibt es ja noch bei solchen Großveranstaltungen die statistischen Geschichten: Es waren nicht so viele Zuschauer wie in den Vorjahren. Die Aktionspunkte mit Tanz und Musik kamen gut an. Und Mirko Dreislampl, Einsatzleiter der ARGE Sanitätsdienste, und seine 120 Mitstreiter konnten, nicht zuletzt dank recht idealem Läuferwetter, auf einen entspannten Marathon-Tag mit etwa 15 (kaum dramatischen) Einsätzen blicken.

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