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Mehr Lotto-Scheine verkauft

Zwangsausschüttung im Lotto: Viele Karlsruher hoffen auf den 45-Millionen-Euro-Jackpot

Der Lotto-Jackpot mit 45 Millionen Euro wird am Mittwoch zwangsausgeschüttet. Viele Karlsruher hoffen auf den großen Gewinn. Manch einer hat schon beim Glücksspiel das große Los gezogen.

Eine Frau füllt einen Lottoschein bei einem Kiosk in der Karlsruher Oststadt aus.
Glückstreffer: Viele Karlsruher hoffen auf den 45-Millionen-Euro-Gewinn wie hier an einem Kiosk in der Karlsruher Oststadt. Foto: Jörg Donecker

45 Millionen Euro schlummern noch im Lotto-Jackpot 6 aus 49. Die Karlsruherin Heide Kost will den Schatz heben und hofft in Rita’s Lotto-Laden in Weiherfeld-Dammerstock auf die nötige Portion Glück beim Auswählen der Zahlen auf dem Schein.

Seit 20 Jahren hat sie nicht mehr Lotto gespielt. Es lohnt sich einfach nicht, meint Kost. „Da mache ich mehr Gewinn, wenn ich spare oder Aktien kaufe.“ Außerdem will sie ihren Sohn nicht zum Glücksspiel verleiten. Die 45 Millionen sind für sie dann aber doch zu verführerisch.

Vor Rita’s Lotto-Laden parkt Sabine Schenk aus Dammerstock am Tag vor der großen Ziehung ihr Fahrrad. Sie lässt der potenzielle Geldsegen kalt. Mit zehn Jahren hat Schenk bei der Tombola auf einem Sportfest ein Viertel von einem Reh gewonnen. Seitdem hat sie nie wieder bei einem Glücksspiel mitgemacht.

Generell spielen die Leute wie verrückt.
David Weber, Rita’s Lotto-Laden in Weiherfeld-Dammerstock

David Weber arbeitet drei Tage pro Woche in Rita’s Lotto-Laden. Wegen des 45-Millionen-Euro-Jackpots kamen nicht mehr Lotto-Kunden als sonst auch, schätzt der junge Mann. Etwa 15 Lottoscheine sind es täglich. „Generell spielen die Leute aber wie verrückt“, sagt Weber.

Viele kaufen Lottoscheine für bis zu 20 Euro

Über die Glücksspielfreudigkeit der Menschen wundert er sich. Hin und wieder ist er auch ernsthaft besorgt über die Summen, die manch einer investiert. „Ein Kunde hat mal 1.000 Euro eingesetzt. Ich habe ihm gesagt, dass das viel Geld ist und habe ihn gefragt, ob er das wirklich machen will.“

Die meisten aber setzen zwischen 15 und 20 Euro ein und gewinnen nichts, ist Webers Erfahrung. Ist dann doch einmal ein Gewinn dabei, geht er nur selten über 20 Euro hinaus. Die Lotto-Spieler sind in Rita’s Laden vor allem Stammkunden.

„Das Geld fürs Lotto ist bei denen schon im monatlichen Budget eingeplant. Das geht vom Konto ab wie der Handyvertrag“, sagt Weber. Wenn sie einmal einen kleineren Betrag gewinnen, investierten sie es gleich in den nächsten Schein. Manche kommen nur, um den Lotto-Schein auszufüllen.

Passionierter Lotto-Spieler aus Karlsruhe macht wöchentlich mit

Einer der passionierten Lotto-Spieler in Karlsruhe ist Roland aus Rüppurr. Seinen Nachnamen will er nicht in der Zeitung lesen. Lotto hat er schon immer gespielt, erzählt der Ruheständler. Einmal in der Woche macht er beim Glücksspiel mit. Das verbindet er mit einem Einkauf in Ettlingen.

1992 hat seine Tochter Tanja bei einem Gewinnspiel sogar eine Reise nach Costa Rica gewonnen. Was sie mit den 45 Millionen machen würden? „Einen Teil einem karitativen Projekt spenden, ein schönes Auto kaufen und eine Reise nach Florida“, sagt Roland. „Wir lassen es uns dann erstmal gut gehen“, sagt Tanja. Erst vergangene Woche habe sie wieder fünf Euro gewonnen.

Der Tabakladen Barbarina im Karlsruher Hauptbahnhof hat in den vergangenen Tagen ungefähr 30 Prozent mehr Lottoscheine verkauft als üblich, schätzt eine Mitarbeiterin. Ihre Stammkunden sind Männer im mittleren Alter. Der hohe Jackpot lockt nun vor allem die Reisenden.

Die älteren spielen immer. Mit dem hohen Jackpot ist der Anreiz jetzt auch für die Jüngeren höher.
Martin Weingärtner, Tabakladen in der Karlsruher Südweststadt

Im Kiosk von Martin Weingärtner in der Südweststadt brummt der Laden sogar richtig. Bei ihm kaufen doppelt so viele Kunden wie normal einen Lotto-Schein. „Die älteren spielen immer. Mit dem hohen Jackpot ist der Anreiz jetzt auch für die Jüngeren höher“, sagt Weingärtner. Auch bei Tatjana Scharawin im Tabak Plus Laden in Durlach-Aue kamen in den vergangenen Tagen zu den Stammkunden junge Spontanspieler hinzu. Ein Kunde von Scharawin hat bei einer Sonderauslosung sogar ein Auto gewonnen.

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