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Besuch in fremden Gärten

Offene Pforte: Eine Eiche, die älter ist als Karlsruhe

Bei der Offenen Pforte 2024 öffnen Karlsruher wie Gerd Schlaile ihre Gärten für die Öffentlichkeit. Dabei gibt es einige besondere Schätze zu erkunden.

Eine uralte Eiche steht im Garten von Gerd Schlaile. Und es gibt noch mehr bei ihm zu erkunden.
Eine uralte Eiche steht im Garten von Gerd Schlaile. Und es gibt noch mehr bei ihm zu erkunden. Foto: jodo-foto / Joerg Donecker Karlsruhe jodo-foto Karlsruhe

Er hat ziemliches Glück. dass er so selten ist: Die Rede ist von einem Käfer namens Heldbock. Seine Leibspeise sind Eichen, in deren Rinde er Löcher frisst.

Das Tierchen steht unter Naturschutz und deshalb kann man sein Werk auch an der uralten Eiche sehen, die einen 400 Quadratmeter großen, vielseitigen Garten in der Jahnstraße 8 in Karlsruhe beherrscht. Anlässlich der „Offenen Pforte 2024“ wurde Hausbewohner Hans Gerd Schlaile nicht müde, die Geschichte der Eiche zu erzählen.

Eiche in Schlailes Garten stand schon vor der Stadtgründung

Als der wunderschöne, romantische, leicht verwilderte Garten noch lange nicht existierte, war dieses Gebiet Hardtwald und so gab es die Eiche also bereits vor der Stadtgründung. „Das hat das Bauamt festgestellt.“ Derzeit ragen ihre Äste etwas kahl in den Himmel, denn regelmäßig wird sie von einer Baumschneidefirma zurückgeschnitten.

Seit zehn Jahren ist Schlaile bei der „Offenen Pforte“ dabei und zeigt auch dieses Jahr den in einem stetigen Strom hereinschlendernden Besuchern den ziemlich naturbelassenen Garten, der von den Parteien des Hauses gemeinsam bewirtschaftet wird.

Schlaile freut sich jedes Jahr: „Es kommen viele Gartenfreunde“. Dann lässt es sich bei Brezel und Apfelsaft prima fachsimpeln. Über die Farne etwa, die zwar nicht spektakulär blühen, aber uralt sind. Da ist auch der Duftball, der schon fast verblüht ist, so wie auch die prächtige Pfingstrose.

Einblick in verwunschenen Garten

Schlailes Familie wohnt seit 1905 in dem Haus. Man sieht, dass hier inmitten der Natur, umgeben von Kräutern und Gräsern gelebt wird – eine Schaukel für Kinder spricht dafür. Etwas Verwunschenes hat der Garten mit seinen Glyzinien an der Straßenseite, seinen begrünten Mauern hinten, die ihn wie eine eigene Welt erscheinen lassen. Eine naturnahe Welt, wo Leben und Leben lassen gilt.

Deshalb darf der Giersch, den viele Hobbygärtner wegen seines unterirdischen Wurzelwerks fürchten, auch wachsen und gedeihen. Frisch sieht er aus in seiner grünen Pracht. Die Kakteen, die in Töpfen auf einem Tisch stehen, blühen einmal oder manche auch zweimal im Jahr.

Manche Besucher öffnen ihre eigenen Gärten

Schlaile freut sich drauf. Hildegard Braun und ihr Mann sind bei den ersten Gästen, die den Weg in die Jahnstraße finden. Sie nehmen auf den Gartenstühlen mitten auf dem Rasen Platz. „Schön ist es hier“, sagen sie und ihr Kennerblick wandert zu den farbenfrohen Frühblühern, zu den Stauden und zu den Forsythien. Das Ehepaar wird mit seinem eigenen Garten auch bei der „Offenen Pforte 2024“ dabei sein.

Wahlkarlsruher Marcel Finkbeiner ist sowieso vom Grün in der Stadt angetan und von der Aktion „Offene Pforte“ begeistert. „Ich besuche solch einen Garten heute zum ersten Mal und finde sehr spannend, was die Leute hinter dem Haus alles anpflanzen.“ Er selbst lebe noch in einer WG und habe noch keinen eigenen Garten. Doch man sieht dem jungen Mann an, dass er sich heute schon Ideen für später geholt hat.

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