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Bisher ohne Radweg geplant

Regionalverband drängt auf Radschnellweg an der geplanten zweiten Rheinbrücke

Der Radverkehr zwischen Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz soll sich verbessern. Der Regionalverband Mittlerer Oberrhein beauftragte in seiner jüngsten Sitzung in Rastatt die Verwaltung, die Realisierung einer Radschnellverbindung in Zusammenarbeit mit der Stadt Karlsruhe, dem Landesbetrieb Mobilität Rheinland-Pfalz und dem Regierungspräsidium Karlsruhe weiter voranzutreiben.

Wichtiges Bindeglied für Radfahrer: Auf ein leistungsfähiges Radwegesystem setzt der Regionalverband Mittlerer Oberrhein auch entlang der Rheinbrücken.
Wichtiges Bindeglied für Radfahrer: Auf ein leistungsfähiges Radwegesystem setzt der Regionalverband Mittlerer Oberrhein auch entlang der Rheinbrücken. Foto: Rake Hora

Zu diesem Zweck hatte der Regionalverband eine Machbarkeitsstudie für eine Radschnellverbindung an der geplanten zweiten Rheinbrücke erstellt. „Wenn es so eine Brücke gibt, dann nur mit Radweg“, bekräftigte Verbandsdirektor Gerd Hager die Position des Regionalverbandes.

Zweite Rheinbrücke bei Karlsruhe ist bislang ohne Radweg geplant

Die bisherige Planung sieht hier keinen Radweg vor. Die Studie beinhaltet auch eine Verbindung zwischen Karlsruhe und Wörth, wobei die Schnellweg-Ringroute Karlsruhe im Bereich der bestehenden Rheinbrücke mit dem linksrheinischen Radwegenetz verknüpft wird.

Der Bund als Baulastträger hatte zunächst bei der zweiten Brücke auf die „fehlende Fernverkehrsrelevanz des Radverkehrs“ verwiesen. Der Regionalverband ermittelte in einer Studie für eine Radschnellverbindung an der zweiten Rheinbrücke ein Potenzial von 1.893 Wegen pro Tag.

Die Region Mittlerer Oberrhein ist eine Planungsregion, welche die Stadtkreise Karlsruhe und Baden-Baden sowie die beiden Landkreise Karlsruhe und Rastatt umfasst. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.region-karlsruhe.de.

Die Kosten werden bei einer Wegbreite von acht Metern auf rund 21,8 Millionen Euro geschätzt. Nach Einschätzung des Regionalverbandes sollte aufgrund der mittlerweile geänderten Haltung des Bundes eine solche Radverbindung entlang der planfestgestellten zweiten Rheinbrücke geprüft werden.

Viele Rad-Pender wegen Benz-Werk in Wörth denkbar

„Der Bund will nun grundsätzlich keine Brücken mehr ohne Fahrradverkehr bauen“, erklärte Hager. Gerade mit Blick auf das Lastwagen-Werk von Mercedes-Benz in Wörth sei ein erhebliches Potenzial für Menschen vorhanden, die mit dem Rad über den Rhein fahren.

Das ermittelte Potenzial bewege sich im Grenzbereich der Anforderungen an einen Radschnellweg, wobei auch das Konzept für die linksrheinische Weiterführung von maßgebender Bedeutung sei. Noch sei allerdings unbekannt, ob und wie die linksrheinischen Pendlerrouten an eine oder beide Rheinbrücken anknüpfen könnten.

Nach Auffassung des Regionalverbandes sollte bei der Verknüpfung von Radwegeverbindungen aus der Pfalz in das Stadtgebiet von Karlsruhe und die dortige Ringroute untersucht werden, welcher Ausbaustandard auf den beiden künftigen Rheinbrücken jeweils sinnvoll sei.

Brücken sollen an neue Karlsruher Rad-Ringroute angeschlossen werden

Dabei sollten leistungsfähige Verknüpfungen zur geplanten Ringroute in Karlsruhe vorgesehen werden. Hier wäre die bei der Planung für die zweite Rheinbrücke enthaltene Neuordnung im Bereich des Ölkreuzes im Blick auf die Standards für Radschnellwege zu überprüfen.

Die Machbarkeitsstudie hatte aufgrund der topografischen Situation keine direkte Verbindung zwischen der Radringroute und dem Radschnellweg „Wörth-Karlsruhe“ vorgesehen, sondern sollte im Bereich des Kurzheckweges über das lokale Radnetz erfolgen.

Der Regionalverband drängt darauf, diese Lösung vor dem Hintergrund der linksrheinischen Pendler-Radrouten und einem Radweg an der zweiten Rheinbrücke zu überprüfen. Insgesamt sieht der Verband die Chance, eine qualitativ hochwertige Überquerung des Rheins für den Fuß- und Radverkehr zu realisieren.

Auf der bestehenden Rheinbrücke brauchen wir den Radweg auch.
Christoph Schnaudigel, Landrat Landkreis Karlsruhe

Für die Umsetzung müsse der noch nicht rechtskräftige Planfeststellungsbeschluss für die zweite Rheinbrücke ergänzt werden.

„Auf der bestehenden Rheinbrücke brauchen wir den Radweg auch“, betonte Christoph Schnaudigel, Landrat des Landkreises Karlsruhe und gleichzeitig auch Verbandsvorsitzender. Durch Radwegeverbindungen an beiden Rheinbrücken ließe sich nach Überzeugung des Regionalverbandes insgesamt ein leistungsfähiges Radwegesystem in der Region etablieren.

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