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Blaue Engel

So kümmern sich ehrenamtliche Helfer um Patienten in den Karlsruher St. Vincentius Kliniken

Von Besorgungen bis Seelsorge: Seit über 45 Jahren gibt es an den Karlsruher St. Vincentius-Kliniken Engel – und davon gleich mehrere. Die in blau gekleideten Ehrenamtlichen kümmern sich hingebungsvoll um die Patienten.

Ute Hütz, Leiterin der Christlichen Krankenhaushilfe (CKH) an den St. Vincentius-Klinikenichen Krankenhaushilfe (CKH) an den St. Vincentius-Kliniken
Sucht tatkräftige Unterstützung: Ute Hütz ist Leiterin der Christliche Krankenhaushilfe (CKH). Sorgen bereitet ihr die Altersstruktur ihrer Kollegen. Foto: Peter Sandbiller

Sie sind als die „Blauen Engel“ bekannt, die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer der Christlichen Krankenhaushilfe (CKH) an den St. Vincentius-Kliniken. „Uns gibt es seit über 45 Jahren“, sagt Leiterin Ute Hütz.

Sie zeigt dabei auf den blauen Kittel, den sie und ihre Kolleginnen und Kollegen während der Arbeit tragen: „Daher haben wir unseren Namen“. Etwa gleichzeitig nahmen im Diakonissenkrankenhaus die „Grünen Damen“ ihre Arbeit auf, zu denen inzwischen auch „Grüne Herren“ gehören. Auch wenn die Kliniken vor rund sechs Jahren fusionierten und seither als ViDia Kliniken firmieren, haben sich die Ehrenamtlichen nicht vereint, sondern blieben ihren Namen und Farben treu.

Ute Hütz ist seit 2010 als Ehrenamtliche bei den Blauen Engeln. „Bruder Klaus, er war früher Klinikseelsorger in den Vincentius-Kliniken, stellte den Kontakt zu den Blauen Engeln her, und ich wusste sofort, dass das das Richtige für mich ist“, versichert Hütz.

Wir reden mit den Patienten, vor allem aber hören wir zu.
Ute Hütz, Leiterin der Christlichen Krankenhaushilfe

„Wir haben insgesamt drei Dienste“, erklärt die 63-Jährige. Da wäre der Besuchsdienst, den sie von Beginn an gemacht hat. „Wir gehen zu allen Patienten im Krankenhaus und fragen, ob sie Hilfe brauchen“, meint Hütz. Jetzt, wo nur ein Besucher pro Tag zu den Patienten kommen darf, ist dieser ehrenamtliche Besuchsdienst für viele Patienten besonders wichtig. „Wir reden mit den Patienten, vor allem aber hören wir zu und haben ein offenes Ohr für ihre Probleme und Sorgen“, erklärt sie.

Auch kleine Besorgungen erledigen die „Blauen Engel“

Manchmal wird sie auch gebeten, für die Patienten, die den Weg nicht mehr schaffen, eine Kerze in der Kapelle anzuzünden. Und manchmal geht es um einfache Besorgungen: Wenn Batterien für das Hörgerät fehlen, oder ein Patient frische Unterwäsche braucht, fährt Hütz auch schon mal zum Einkaufen.

Die Leute wären alleine oft vollkommen hilflos.
Ute Hütz, Leiterin der Christlichen Krankenhaushilfe

Dann gibt es da noch den Lotsendienst. Jeden Morgen stehen die Blauen Engel vor der stationären Aufnahme und bringen die neuen Patienten auf ihre Zimmer. Sie tragen die Koffer oder schieben die Rollstühle. „Die Leute wären alleine oft vollkommen hilflos“, sagt Hütz und fügt hinzu, dass der Einsatz der Ehrenamtlichen eine große Entlastung für das Pflegepersonal bringe.

Der dritte Dienst, den die CKH anbietet, ist die Krankenhaus-Bücherei. Die Blauen Engel nehmen die Bestellungen auf und tragen die Bücher zu den Patienten. „Wir haben auch Kinderbücher und Spiele im Angebot und jede Menge Zeitschriften“, berichtet Hütz.

Leiterin sorgt sich um fehlenden Nachwuchs für die „Blauen Engel“

Sorgen bereitet der CKH-Leiterin die Altersstruktur ihrer Kolleginnen und Kollegen. „Wir sind fast alle zwischen 60 und 80 Jahre alt“, sagt sie. Vor kurzem kamen jedoch zwei jünger Ehrenamtliche hinzu, eine Lehrerin und ein IT-Fachmann. „Er kommt ursprünglich aus der Türkei, hat hier die Schule besucht und studiert“, erklärt Hütz. Der junge Mann nimmt sich nun jedoch Woche einen Vormittag frei, um der Gesellschaft, der er viel zu verdanken hat, etwas zurückzugeben.

Aufgrund von Corona haben viele unserer Ehrenamtlichen aufgehört.
Ute Hütz, Leiterin der Christlichen Krankenhaushilfe

„Aufgrund von Corona haben viele unserer Ehrenamtlichen aufgehört, da für sie das Risiko einer Ansteckung hoch war“, sagt Hütz. Die Zahl ist von 50 auf 20 gesunken. „Wir sind damit an der absoluten Untergrenze und brauchen dringend Verstärkung“, erklärt sie. „Wir suchen Ehrenamtliche, die gut zuhören können und eine gewisse Menschlichkeit mitbringen. Die Konfession spielt keine Rolle.“

Hütz selbst möchte ihre ehrenamtliche Arbeit im Krankenhaus nicht missen, denn „ich erfahre sehr viel Dankbarkeit“, sagt sie und fügt hinzu, dass ihr Ehemann ähnlich denke: „Er war früher Lehrer und hat mit dem Ehrenamt angefangen, als er aufhörte zu arbeiten.“ Auch er empfindet die Dankbarkeit der Patienten und die Wertschätzung des Pflegepersonals und der Ärzte als große Bereicherung.

Ehrenamt bei den „Blauen Engeln“

Frauen und Männer, die sich ehrenamtlich bei den „Blauen Engeln“ engagieren möchten, können sich unter der Telefonnummer (07 21) 81 08 21 49 melden.

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