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Klimaziele in Gefahr?

Umweltverbände fordern endgültiges Aus der Planungen für die B36-Anbindung in Karlsruhe

Nachdem das Verkehrsministerium die Planungen für eine Verbindung einer zweiten Rheinbrücke mit dem Karlsruher Straßennetz genehmigt hat, melden sich die Gegner zu Wort.

Die Rheinbrücke bei Maxau
Die Rheinbrücke zwischen Karlsruhe und Wörth: Die Debatte um den Bau einer weiteren Rheinquerung geht weiter. Foto: Rake Hora

Das Aktionsbündnis gegen die zweite Rheinbrücke fordert einen Planungsstopp für den Anschluss einer weiteren Rheinquerung bei Karlsruhe durch eine Querspangenlösung in Richtung der B36. Das Aktionsbündnis mahnt: Mit dem Bau der Straße würden die Klimaziele des Landes unmöglich zu erreichen sein.

Die Initiative aus mehreren Umweltorganisationen, unter anderem BUND, Nabu und der Schwarzwaldverein, reagiert mit ihrer Forderung auf eine Freigabe aus Berlin: Die Planungen für eine neue Straße zwischen Rhein und Bundesstraße können aufgenommen werden, so die Entscheidung des Bundesministeriums für Verkehr.

Karlsruher Initiative stellt Verkehrsprognosen infrage

Die Entscheidung sei „grundsätzlich falsch“, monieren die Umweltschützer. „Egal, wie differenziert auch die Planungen und Bewertung der diskutierten Varianten für die Querspange zur B36 sein, einzig der Planungsstopp wäre die richtige Entscheidung gewesen“, erklärt Hartmut Weinrebe, BUND-Regionalgeschäftsführer Hartmut Weinrebe die Genehmigung.

Den Menschen sei im Jahr 2023 nicht mehr zu vermitteln, dass rund 30 Hektar Fläche, zwölf davon Landwirtschafts- und sechs Hektar Waldfläche für eine vierspurige Straße „geopfert“ werden sollen, argumentiert Ulrich Kienzler von den Oberrheinischen Waldfreunden.

Neubau der Querspange an der zweiten Rheinbrücke Karlsruhe
Neubau der Querspange an der zweiten Rheinbrücke Karlsruhe Foto: BNN

Das steigende Verkehrsaufkommen zwischen beiden Ufern des Rheins wird von Befürwortern einer zweiten Rheinbrücke und der verkehrlichen Anbindung an das Karlsruher Straßennetz als Argument ins Feld geführt.

Nach Ansicht der Initiative zeige sich dieser Trend aktuell nicht. Der Verkehr in vielen Regionen liege derzeit unter dem Niveau von 2019, aktuelle Verkehrsdaten für die Rheinbrücke lägen noch nicht vor.

Die Entscheidung, nun die Rheinbrücke bauen zu wollen, erscheine in der schwierigen finanziellen Lage von Bund und Ländern unverantwortlich, betont Christian Büttner aus dem Bürgerverein der Karlsruher Nordstadt.

Bewohner in den nordwestlichen Stadtteilen fürchten eine starke Zunahme des Verkehrs – die neue Rheinquerung würde den Verkehr in Großteilen der Region betreffen. Die Kritiker des Vorhabens prognostizieren eine insgesamt höhere Belastung durch den Verkehr.

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