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Vom Fußball zum Handball

So hat sich die 100-jährige Gerda Knobloch aus Eggenstein fit gehalten

Gerda Knobloch hat immer sehr viel Sport getrieben und sogar einen Sportverein mitgegründet. Auf die heutige Sportlandschaft blickt sie mit anderen Augen.

Gerda Knobloch geht immer noch regelmäßig spazieren.
Gerda Knobloch geht immer noch regelmäßig spazieren. Foto: Kristin Laske

Sport hält fit. Für Gerda Knobloch aus Eggenstein ist Bewegung sogar noch mehr. „Im Sport bin ich aufgegangen“, sagt sie. Sie sieht darin das Geheimnis für ihr hohes Alter. Im März ist die Seniorin 100 Jahre alt geworden. „Ich habe nie gedacht, dass ich 100 werde und jetzt bin ich es doch geworden“, sagt Knobloch.

Sport hat mich immer beweglich gehalten.
Gerda Knobloch
100-Jährige aus Eggenstein

Ihre körperliche Fitness hat sie zwar mit dem Älterwerden verloren, nicht aber ihr Lachen. Gerda Knoblochs Gesicht strahlt, als sie an ihre Zeit im Fußball und Handball zurückdenkt.

In ihrer Jugend hat sie im Eisenbahnersportverein Fußball gespielt. Später ist sie zum Handball gekommen. „Ich war gut“, sagt Knobloch. Es sei zwar anstrengend gewesen, ihr habe es aber jedes Mal großen Spaß gemacht. Sie habe sich dabei auspowern können. „Sport hat mich immer beweglich gehalten.“

Knobloch und ihr Mann unterstützen behinderte Menschen beim Sport

Sie und ihr Mann gehörten 2002 zu den Gründungsmitgliedern der Sportgemeinschaft Eggenstein-Leopoldshafen und der Abteilung Reha-, Behinderten- und Seniorensport.

Nach der Auflösung der Versehrtensportgruppe Eggenstein wollten die Gründungsmitglieder Erwachsenen mit Behinderung und älteren Menschen weiterhin die Möglichkeit bieten, sich im Hallenbad freizeitsportlich zu betätigen.

Das ist heute alles ganz anders als früher.
Gerda Knobloch
100-Jährige aus Eggenstein

Trotz ihrer Liebe zum Sport ist sich Knobloch jedoch nicht sicher, ob sie heutzutage noch einmal an Wettkämpfen teilnehmen würde. „Das ist heute alles ganz anders als früher“, sagt sie.

Damals sei der Spaß im Vordergrund gestanden, jetzt gehe es viel härter zur Sache – egal, ob beim Fußball oder bei einer anderen Sportart. Es sei ein regelrechter Kampf um den Ball. Man sei früher beim Spiel rücksichtsvoller miteinander umgegangen. Auch sei damals alles im kleineren Rahmen abgelaufen, sagt Knobloch.

Die Gartenarbeit kann Gerda Knobloch aus Eggenstein nicht mehr berwältigen

Sie informiert sich mittlerweile nicht mehr viel über Sport und schaut nur noch ab und an im Fernsehen bei Spielen zu. Seit sie so alt ist, geht Knobloch oft im Wald spazieren oder macht Dehnübungen. „Das geht noch“, sagt sie.

Andere Aktivitäten wie die Gartenarbeit, an der sie große Freude hatte, kann sie körperlich nicht mehr bewältigen. Den Garten vor dem Haus hat sie schon lange nicht mehr. „Ich habe arg zurückgestellt“, sagt Knobloch. „Ich war immer emsig in allem, aber das ist vorbei.“ An manchen Tagen gehe es ihr besser, an anderen schlechter.

Knobloch lebt zusammen mit ihrem zweiten Mann in ihrem Haus in Eggenstein. Aufgewachsen ist sie allerdings in Karlsruhe. Ihren ersten Mann hat sie im Alter von 21 Jahren geheiratet. In Karlsruhe ist sie in die Lehre bei einem Industriejuristen gegangen. „Ich habe es schwer, aber gut gehabt“, sagt Knobloch. Sie sei immer sehr fleißig gewesen. Bei ihrer Arbeit habe sie kräftig mit anpacken müssen, sie sei jedoch gut bezahlt worden.

Mit der Geburt ihres Sohnes hat sie ihre Arbeit bei dem Juristen aufgegeben. Später hat sie bei der Stadt Karlsruhe gearbeitet. Ihr Sohn ist inzwischen gestorben.

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