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Pflanzentauschmarkt in Eggenstein-Leopoldshafen

Auf dem Pflanzen-Tauschmarkt in Eggenstein-Leopoldshafen gibt es Gewächse und gute Ratschläge

Tauschen kann man mittlerweile vieles. Der Tauschring Eggenstein-Leopoldshafen bietet auch einen Frühjahrs-Gartenblumen-Tauschmarkt an. Dabei gibt es auch den ein oder anderen Tipp.

2 Frauen betrachten Pflanzen in Töpfen.
Vermehren sich von selbst: Ute Wiegel (links) hat für Antje Müller Traubenhyazinthen mitgebracht. Dafür gibt es roten Lerchensporn. Foto: Marianne Lother

Geben und Nehmen, gegenseitige Hilfe leisten und obendrein ein freundschaftliches Miteinander zu pflegen sind die tragenden Säulen des Tauschrings Eggenstein-Leopoldshafen. Hier werden Dienstleistungen bargeldlos getauscht, denn jeder hat Talente und Fähigkeiten mit denen er anderen helfen kann.

Die Grundsätze „Miteinander – füreinander, dabei sein und profitieren“ spiegeln sich in vielen Facetten wieder. Wer dazugehören will, sollte eine Mitgliedschaft eingehen. Ein Ausschnitt der breiten Palette der Tätigkeiten und Angebote, die sich in 25 Sparten gliedert, ist am Samstagmorgen bei den Kleingärten zu erleben: Der Frühjahrs-Gartenblumen-Tauschmarkt. Normalerweise werden die Leistungen der Vereinfachung willen gegen Taler getauscht, hier ist das nicht erforderlich.

Organisiert haben den Markt die beiden Vorsitzende Antje Müller und Miranda Belfiore. Coronamäßig getaktet haben die Besucher auf Anmeldung Termine im Viertelstundentakt erhalten und so ist stets nur eine Person zugegen.

„Größer braucht die Fläche gar nicht zu sein“, sagt Antje lachend, denn in der Tat besteht der Markt aus zwei Bierbänken. Klein, aber fein und vor allem inhaltsreich. Becher und Kartons mit frischen Pflanzen warten darauf, abgeholt zu werden. „Wir haben hier diverse bienen- und insektenfreundliche Stauden“, erklärt Antje Müller und schnell ist klar: Hier geht es um Gärtnern mit der Natur.

Selber ziehen statt kaufen

Selbstgezogenes ist Trumpf, zugekauft wird nichts. Winterblüher, eigens dafür aus Samen gezogen, damit Insekten das ganze Jahr was zu futtern haben, sind neben Gemüsepflänzchen wie Mangold und Blumenkohl zu finden, die die solidarische Landwirtschaft gestiftet hatte.

Ute Wiegel kommt mit dem Fahrrad und bringt ein Kistchen mit voll aufgeblühten Traubenhyazinthen mit. „Die vermehren sich im Garten so schnell und so breit, dass man davon gerne ein paar Zwiebeln ausgraben kann“, sagt sie. Die Gemeinderätin der Grünen ist begeistert von der „tollen Aktion“. „Das ist ja der Sinn der Sache, Überschüsse die man selber hat, herzubringen und dafür etwas anderes mitzunehmen.“ Sie bekommt roten Lerchensporn und ein Töpfchen mit einem winzigen Pflänzchen: „Das ist Weihrauch“, lautet die Erklärung. „Er soll Mücken und Fruchtfliegen vertreiben.“

„Was brauchst Du?“ wendet sich Antje an Imke Feye, die als nächste kommt. Imke berichtet, sie und ihr Mann hätten einen großen Lavendel ausgegraben und möchten gern etwas Neues für diesen Platz. Antje berät und empfiehlt.

Viele Mitglieder haben besondere Schwerpunkte an Kenntnissen und Antje Müller ist in allen Fragen rund um den Garten bewandert. Sie werde oft zu Rate gezogen, wenn es um Problemfälle gehe, aber auch bei Neuanlagen. Was passt wohin, was braucht welche Voraussetzungen, was verträgt sich miteinander und was nicht? „Hier habe ich noch Beinwell“, erklärt sie gerade. Beinwell sei ein Heilkraut, das äußerlich als Kompresse angewendet Verletzungen heile, aber auch im Garten andere Pflanzen gesund mache.

Tipps für den Garten

„Natürlich geben wir auch Tipps fürs Gärtnern“, sagt Miranda Belfiore. Der Tauschring mache mit seinen Angeboten niemandem Konkurrenz, denn er arbeite ja nicht mit Profit. Er sei vielmehr als eine Ausweitung des eigenen Freundeskreises zu betrachten. Man lerne seine Nachbarn und den Ort kennen und komme in eine Gemeinschaft warmherziger Menschen. Man tausche Freunde und Freude. Der Mitgliedsbeitrag von 12 Euro im Jahr sei als Unkostenbeitrag für Organisation und Verwaltung zu verstehen. Der Kern der Sache sei das Miteinander – füreinander.

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