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Neues Montage- und Logistikzentrum

Bruchsaler Unternehmen SEW-Eurodrive investiert 350 Millionen Euro am Standort Graben-Neudorf

SEW-Eurodrive plant eine Großinvestition in Graben-Neudorf: 350 Millionen Euro fließen bis 2031 in ein neues Zentrum. Was ist hier geplant?

Ein Luftbild zeigt das Werk von SEW-Eurodrive in Graben-Neudorf.
Das Werk von SEW-Eurodrive in Graben-Neudorf. Foto: Wolfgang Schuster

Das inhabergeführte Familienunternehmen SEW-Eurodrive mit Hauptsitz in Bruchsal investiert in den kommenden Jahren rund 350 Millionen Euro am Standort Graben-Neudorf. 

Auf einer Fläche von 76.000 Quadratmetern entsteht bis 2031 ein neues Montage- und Logistikzentrum für Getriebemotoren.

Herstellung von 7.500 Getriebemotoren Graben-Neudorf

In der Endausbaustufe sollen hier 7.500 Getriebemotoren am Tag hergestellt werden, mehr als doppelt so viele wie bislang. Der Spezialist für Antriebs- und Automatisierungstechnik beschäftigt weltweit über 21.000 Mitarbeiter. Der Umsatz lag im Jahr 2023 bei rund 4,5 Milliarden Euro (2022: 4,3 Milliarden Euro).

„Die SEW-Eurodrive sichert damit weiteres Wachstum am Standort Graben-Neudorf“, betonte Chief Operating Officer (COO) Jörg Hermes am Montag bei der Vorstellung der Pläne im Rathaus der Hardt-Gemeinde.

In den Jahren 2013 bis heute hat das Familienunternehmen bereits 950 Millionen Euro in Graben-Neudorf investiert. Unter anderem entsteht dort derzeit das neue Ausbildungszentrum.

„Die Entscheidung der SEW-Eurodrive für den Standort Graben-Neudorf ist ein großer Gewinn für unsere Gemeinde und die Region“, freute sich Bürgermeister Christian Eheim (SPD). Die Investition sichere Arbeitsplätze und Wohlstand. Ebenfalls sehr erfreulich sei, dass keine neue Flächenversiegelung erforderlich werde.

Derzeit sind in dem Werk 2.500 Mitarbeiter beschäftigt, davon etwa 520 im Getriebemotorenbau. Die Produktionskapazität in diesem Segment soll bis 2031 verdoppelt werden, so dass letztlich 800 bis 1.000 Personen Arbeit finden, so die Prognose von Johann Soder, Geschäftsführer für Sonderthemen bei SEW-Eurodrive.

Erweiterung erfolgt im Bestand, es wird keine Landschaftsfläche neu versiegelt

Vorgesehen ist, die neuen Produktionsflächen im Bestand südlich der Ernst-Blicke-Straße zu errichten. Dafür werden in den 1980er Jahren gebaute Hallen teilweise abgerissen beziehungsweise saniert.

Das Pressegespräch hatte das Familienunternehmen unter die Überschrift „Pioniergeist in unsicheren Zeiten“ gestellt.

Jörg Hermes sprach von einem „klaren Bekenntnis zu Graben-Neudorf“. Hier hatte Ernst Blickle 1948 den Grundstein gelegt für einen Produktionsstandort auf damals 10.000 Quadratmeter Fläche. Das Familienunternehmen wird heute in der dritten Generation von der Familie Blickle geführt.

Graben-Neudorf bleibt das Leistungszentrum zur Versorgung von Europa und Nordamerika.
Jörg Hermes
COO SEW-EURODRIVE

„Graben-Neudorf bleibt das Leistungszentrum zur Versorgung von Europa und Nordamerika“, betonte Hermes.

„Wir realisieren eine modulare, agile und anpassungsfähige SEW-Montagestätte mit einem geradlinigen und schnellen Materialfluss“, erläuterte Johann Soder. Ziel ist höchstmögliche Flexibilität bei der Produktion: Innerhalb von fünf Tagen könne das Unternehmen auf Kundenwünsche reagieren, so Soder. Und: „Wir gestalten die Fabrik so, dass sie weiter wachsen kann.“

Das gesamte Betriebsgelände in Graben-Neudorf umfasst 220.000 Quadratmeter Fläche. Die Modernisierung erfolgt bei laufender Produktion in vier Bauabschnitten.

In einem ersten Schritt wird ein Teil des neuen 28 Meter hohen Hochregallagers realisiert. „Das wird ein einzigartiges Gebäude werden“, betonte Johann Soder.

Eine Visualisierung eines Fabrikgebäudes.
Die Visualisierung zeigt das geplante Montage- und Logistikzentrum, im hinteren Bereich ist das Hochregallager mit Photovoltaik zu erkennen. Foto: SEW-EURODRIVE (Visulisierung)

Die Abrissarbeiten sollen bereits im Juli beginnen. Der zweite Bauabschnitt sieht eine Produktionshalle in Richtung Graben-Neudorf vor.

„Wir haben sehr ambitionierte Ziele“, verwies COO Hermes auch auf das Energieversorgungskonzept des Unternehmens. Bislang liegt die Eigenversorgung bei 40 Prozent, auch auf den neuen Gebäuden ist Photovoltaik geplant, hinzu kommen Blockheizkraftwerke.

Auch für einen Anschluss an ein mögliches Geothermie-Wärmenetz der Gemeinde Graben-Neudorf wird die neue Energieversorgungszentrale vorbereitet.

„Hidden Champion“ SEW-Eurodrive ist Spezialist für alles, was sich bewegt

Das Unternehmen aus Bruchsal ist Spezialist für „alles, was sich bewegt“ (Hermes). Nicht tätig ist das Unternehmen in den Bereichen Automotive, Windkraft und Rüstungsindustrie.

 „Wir werden oft als Hidden Champion bezeichnet, weil wir überall drin sind, aber man sieht uns nicht“, erläutert COO Hermes. Wer beispielsweise am Flughafen Frankfurt auf sein Gepäck wartet, das Kofferband wird von Technik Marke SEW-Eurodrive betrieben.

Weltweit beschäftigt der Spezialist für Antriebs- und Automatisierungstechnik rund 21.000 Mitarbeiter in 54 Ländern. Der Gesamtumsatz lag im Jahr 2023 bei über 4,5 Milliarden Euro (2022: 4,3 Milliarden Euro).

In Deutschland beschäftigt SEW-Eurodrive über 5.800 Mitarbeiter, darunter mehr als 1.400 Ingenieure und Informatiker und über 800 Forscher und Entwickler.

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