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Kommunen setzen auf Nahverkehr

Warum E-Scooter in den Gemeinden nördlich von Karlsruhe keine Rolle spielen

E-Scooter gehören in vielen Städten zum Straßenbild. Aber in ländlichen Gebieten? Warum die Roller in den Gemeinden nördlich von Karlsruhe nicht gefragt sind.

Ein E-Scooter überquert eine Straße (Symbolbild)
E-Scooter sind in vielen Städten gefragt. Im Karlsruher Norden stimmen die Rahmenbedingungen nicht. Foto: Rake Hora

Elektroroller zum Ausleihen wie in Karlsruhe – so ein Angebot gibt es im nördlichen Landkreis bisher nicht. Könnte sich daran etwas ändern? „Nein“, sagt Carmen Groh von der Gemeindeverwaltung Linkenheim-Hochstetten. „Unsere Gemeinde verfügt über eine sehr gute Anbindung mit den öffentlichen Verkehrsmitteln.“

Die Straßenbahn fährt bis nach Hochstetten hinein. Ein Bus durchquert den ganzen Ortsteil Hpchstetten, auch nach Dettenheim und Graben-Neudorf fährt er. Die Einkaufsmärkte seien von überall her gut zu erreichen. Außerdem verweist Groh auf die Möglichkeit, ein E-Auto der Firma Deer zu mieten. „Hier gibt es einige Standorte, die mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen sind“, sagt sie.

Zudem hat die Firma Stadtmobil einige Standorte in der Gemeinde. Das On-Demand-Angebot MyShuttle ergänzt die Angebote des Karlsruher Verkehrsverbunds (KVV).

In Walzbachtal sprechen andere Gründe gegen ein Angebot. Jutta Aberle, Pressesprecherin der Gemeinde, erklärt, dass die Elektroroller primär für den Stadtverkehr ausgelegt seien. „Die Wegstrecke zu den verfügbaren E-Scootern ist oftmals zu weit, da in kleinen Orten nur eine eingeschränkte Anzahl der Scooter vorhanden ist. Aufgrund unserer kommunalen Größe gibt es derzeit keine Überlegung, eine solche Verkehrsmöglichkeit einzuführen“, sagt sie.

Auch für Pfinztal gibt es in absehbarer Zeit keine Pläne. „Uns liegen keine Anfragen oder Wünsche unserer Bürger nach solch einem Angebot vor, was sicherlich auch in der guten ÖPNV-Anbindung des Pfinztals begründet ist“, sagt Elke Fleig, Pressesprecherin der Gemeinde. Die Mitglieder des Arbeitskreises Mobilität hätten sich zwar bereits mit dem Thema befasst, da ein E-Scooter-Angebot jedoch nicht priorisiert worden sei, sei es auch nicht weiterverfolgt worden.

Stadt Stutensee setzt auf Bürgerbeteiligung

„Die Stadt Stutensee stand im vorigen Jahr mit den gängigen E-Roller-Verleihfirmen im Austausch“, sagt Kornel Stiegeler, Referent der Oberbürgermeisterin. Dabei sei es darum gegangen, ob Interesse an einem Angebot bestehe. Das sei zum damaligen Zeitpunkt nicht der Fall gewesen.

Er verweist jedoch auf die Erstellung eines Mobilitätskonzepts, das die Gemeinde beschlossen hat. „Anfang Februar 2023 wurde ein Förderantrag beim Ministerium für Verkehr für das noch in Entwicklung befindliche Instrument Aktionsplan für Mobilität, Klima- und Lärmschutz gestellt“, so Stiegeler.

Der Aktionsplan solle eine Alternative zu den Klimamobilitätsplänen aus dem Klimaschutzgesetz Baden-Württemberg für Kommunen bis circa 50.000 Einwohnerinnen und Einwohner darstellen. Schwerpunkte seien die Stärkung des Umweltverbunds, die Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs sowie das Aufgreifen und die Darstellung der Synergien zum Lärmschutz.

Dabei stehe auch die Bürgerbeteiligung im Fokus. „Mit dem Aktionsplan sollen so effektive Maßnahmen zur Reduktion lokaler Verkehrsemissionen identifiziert werden, unter Einbindung der Bürgerinnen und Bürger in kommunikativen und partizipativen Prozessen“, so Stiegeler.

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