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Ausnahme unter weiterführenden Schulen

Werkrealschule Linkenheim: wenig Schüler und die Folgen

An Gymnasien in der Region bleiben die Schülerzahlen gleich hoch. Die Werkrealschule Linkenheim hat dagegen nur 13 Anmeldungen. Das hat Folgen.

Turmbergschule Weingarten
Nachfrage steigt: 62 Schüler ist der neue Jahrgang der Turmbergschule in Weingarten in diesem Jahr stark. Zuletzt nahmen die Anmeldezahlen an der Gemeinschaftsschule stetig zu. Foto: Marianne Lother

Für das neue Schuljahr, das im September beginnt, sind die Grundschüler schon bei den weiterführenden Schulen angemeldet. Die Werkrealschule in Linkenheim bleibt dabei mit nur 13 Anmeldungen auf der Strecke. Die Schülerzahlen sind dort so gering, dass fünfte und sechste Klasse in einigen Fächern zusammengelegt werden müssen.

Bei den Gymnasien in der Region bleibt die dagegen Schülerzahl stabil . Es werden ebenso viele Klassen wie im Vorjahr gebildet. Die Turmbergrealschule kann sogar steigende Schülerzahlen verbuchen.

Claus Neck, Rektor der Grund- und Werkrealschule in Linkenheim, sieht die sogenannte Kombiklasse aus Schülern der fünften und sechsten Jahrgangsstufe als eine gute Lösung. Die Hauptfächer werden zusammen unterrichtet. Dort, wo sich die Niveaus zu sehr unterscheiden, zum Beispiel in Englisch, findet noch getrennter Unterricht statt.

Wenn die Zahlen der Schüler im kommenden Jahr nicht zunehmen, soll das Modell erst einmal bestehen bleiben. „Wir sind zahlenmäßig schwach“, sagt der Rektor.

Bislang 13 Kinder für Werkrealschule gemeldet

Erst wenn die Anmeldezahlen an 29 pro Jahrgang heranreichen, würde wieder getrennt unterrichtet, sagt er. In diesem Jahr sind es 13 Jungen und Mädchen. Einbezogen werden müssten natürlich noch die Rückläufer, die nach einem Jahr von den Realschulen und Gymnasien auf die Werkrealschule wechseln.

„Wir haben diese Tendenz seit einigen Jahren“, sagt der Schulleiter zu den rückgängigen Schülerzahlen. „Im Grunde hängt es mit dem Wegfall der verbindlichen Schulempfehlungen zusammen.“ Viele Eltern sagten dann eben: Wir probieren es doch einmal auf Realschule oder Gymnasium.

Elke Engelmann, Leiterin des Ludwig-Marum-Gymnasiums, spricht von 199 Kindern in diesem Jahrgang. Die Zahl sei im Vergleich zu den Vorjahren konstant gleich geblieben. Das wertet sie als sehr positiv wertet.

Am Thomas-Mann-Gymnasium in Stutensee und am Ludwig-Marum-Gymnasium in Pfinztal können wieder vier Eingangsklassen zu je etwa 30 Schülern gebildet werden. Im gesamten Landkreis variieren die Klassenzahlen je nach Schule zwischen drei und sieben Klassen.

Das teilt das Regierungspräsidium in Karlsruhe mit. Die Behörde ist für die Gymnasien zuständig; für Werkrealschulen, Realschulen und Gemeinschaftsschulen ist es das Staatliche Schulamt in Karlsruhe.

Größte Nachfrage im Landkreis Karlsruhe an Realschulen

128 Schüler gehen im Landkreis Karlsruhe auf eine Werkrealschule, 1.318 besuchen die Realschule und 547 die Gemeinschaftsschule, so die Statistik des Schulamts. Auf einer Gemeinschaftsschule sind alle Abschlüsse bis hin zum Abitur möglich.

Der Konrektor der Turmberg-Gemeinschaftsschule in Weingarten, Jürgen Holderer, nimmt in diesem Jahr einen Aufwärtstrend bei den Anmeldezahlen wahr. 62 Schüler sind angemeldet, die Hälfte der Kinder komme aus Weingarten. Einige von ihnen hätten eine Empfehlung für das Gymnasium. 2020 waren es noch 36 Schüler, 2021 schon 50, sagt Holderer.

iPads für Schüler der Turmbergschule

Dass so viele Kinder und Eltern sich für die Turmbergschule interessieren, führt Holderer auf die Modernisierung des Unterrichts in den vergangenen Jahren zurück. Zum einen seien die Schüler mit iPads zum digitalen Arbeiten ausgestattet.

Zum anderen sei durch das Entstehen von Lernateliers und themengebundenen Lerngruppen die alte Klassenstruktur aufgebrochen worden. „Bei unserem Tag der offenen Tür, der online stattgefunden hat, hat das großes Interesse geweckt“, sagt der Konrektor.

Schulneubau in Weingarten?

Ziel sei es, im nächsten Jahr nochmal mehr Schüler für die Turmbergschule zu gewinnen, sagt er. „Bis zu 40 Prozent eines Grundschuljahrgangs in Weingarten wollen wir erreichen“, sagt er. Mit der Gemeinde Weingarten finden schon Gespräche zu einem Um- oder Neubau der Schule statt.

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