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Nachhaltigkeit im Fokus

Kleidertauschmarkt belebt den Karlsruher Gewerbehof

Die Kleidertauschbörse, organisiert von Greenpeace, setzt ein Zeichen gegen die Wegwerfmentalität. Im Gewerbehof entsteht ein Raum für Nachhaltigkeit.

Zwei Menschen störbern im Freien an Kleiderstangen mit Kleidung.
Zwanglos nach ansprechenden Kleidungsstücken suchen, das ermöglichen Kleidertauschaktionen wie jetzt im Gewerbehof in der Steinstraße. Foto: jodo-foto / Joerg Donecker Karlsruhe jodo-foto Karlsruhe

Der Gewerbehof am Lidellplatz ist schön. Romantisch stellt er sich dar, an diesem sonnigen Samstagmorgen. Ausschlagende Bäume. Kleiderstangen, an denen Blusen baumeln, Tische mit Shirts, Schuhen oder Jeans. Besucher schlendern vorbei. Hans Harz singt von den müden weißen Tauben. Die Atmosphäre stimmt also.

Doch gleich am Eingang wird die Romantik bewusst empfindlich gestört. Dort hängen Plakate mit Bildern, was „Klamotten“- Konsum für jene meist armen Länder bedeutet, in denen all die preiswerten T-Shirts und Sommershorts hergestellt werden. Die Motive: giftig grün gefärbte, schaumige Gewässer, zerstörte Umwelt und Müllberge an Kleidung. Das ist erschreckend.

Wir wollen mit dieser Aktion auch den Gewerbehof als Örtlichkeit bekannter machen.
Karin Pust
Greenpeace

Damit dieser Eindruck nicht verpufft, veranstaltet die Umweltorganisation Greenpeace im Gewerbehof einen Kleidertauschmarkt, bei dem sich jeder etwas nehmen oder bringen kann.

Karlsruher Vereine organisieren Kleidertauschbörse

Neben Greenpeace Karlsruhe mit etwa 30 Mitgliedern und Sitz im Gewerbehof beteiligen sich auch viele andere Bewohner des Anwesens, die in einem Verein organisiert sind. Die musikalische Untermalung steuert der im Gewerbehof ansässige Querfunk bei, während die Kita im Gewerbehof Kaffee und Kuchen anbietet.

Für den Veranstalter Greenpeace Karlsruhe liegt der Sinn des Kleiderkreisels nicht nur im Austausch von Bekleidung, sagt Karin Pust von Greenpeace: „Wir wollen mit dieser Aktion auch den Gewerbehof als Örtlichkeit bekannter machen.“ Immer wieder, so ihre Erfahrung, sagten Leute, sie wüssten gar nicht, was sich hinter der Adresse Steinstraße 23 verbirgt.

Auf jeden Fall steht bei der Kleidertauschaktion der Umweltgedanke im Vordergrund. „Das beste Kleidungsstück ist eines, das nicht neu produziert werden muss“, sagt die Mitveranstalterin Rebecca Fies.

Aktion kommt bei Besucherinnen und Besuchern gut an

Kleidertauschaktionen gebe es in Karlsruhe fast an jedem Wochenende irgendwo. Mit ihnen möchten die Organisatoren der Wegwerfmentalität etwas entgegensetzen. „Der schnelle Konsum produziert Müllhalden und Umweltschäden“, so Fies. „Es ist besser, seltener etwas zu kaufen, aber dafür auf Nachhaltigkeit zu achten.“

Mareike Soder, die ebenfalls im Gewerbehof ansässig ist, begrüßt die gut besuchte Aktion: „Es ist gut, dass wir hier vom Verein etwas gemeinsam machen.“ Inzwischen hat sich die Fläche gefüllt. Viele Interessenten schlendern zwischen den Tischen mit Kleidungsstücken auf und ab und wählen aus.

Man kann ohne Risiko mal einen neuen Stil ausprobieren. Wenn es nicht gefällt, kann man es zurückbringen.
Loreena Spitzmüller
Besucherin

Jeder darf drei Stücke mitbringen, doch es ist keine Pflicht, etwas beizusteuern. Einfach etwas mitnehmen, das geht auch. Loreena Spitzmüller aus Karlsruhe ist mit ihren Eltern da. „Wir haben schon etwas gefunden“, sagt die junge Frau. Auf die Frage, wie sie die Aktion findet, sagt sie: „Ich finde das prima. Man kann ohne Risiko mal einen neuen Stil ausprobieren. Wenn es nicht gefällt, kann man es zurückbringen.“

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