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Konjunkturumfrage

Regionales Handwerk: Über 80 Prozent der Betriebe klagen nicht

Eine Hiobsbotschaft folgt auf die andere. Da stimmt die aktuelle Konjunkturumfrage der Handwerkskammer Karlsruhe recht positiv. 

Die Situation im Bauhandwerk bleibt ein Problem. Aber insgesamt ist das Handwerk in der Region recht positiv gestimmt. Das geht aus der aktuellen Konjunkturumfrage der Handwerkskammer Karlsruhe hervor.
Die Situation im Bauhandwerk bleibt ein Problem. Aber insgesamt ist das Handwerk in der Region recht positiv gestimmt. Das geht aus der aktuellen Konjunkturumfrage der Handwerkskammer Karlsruhe hervor. Foto: Soeren Stache/dpa

Dieser Tage hat der Internationale Währungsfonds (IWF) seine Konjunkturprognose für Deutschland erneut reduziert – er rechnet für dieses Jahr nur noch mit einem Mini-Wachstum von 0,2 Prozent.

Parallel kommt eine erfreuliche Nachricht aus der regionalen Wirtschaft: Mehr als 80 Prozent der Handwerksbetriebe bezeichnen ihre Geschäftslage als gut oder zumindest als befriedigend.

Ein Viertel der Handwerksbetriebe rechnet mit einer Besserung fürs kommende Quartal

Auch die Perspektiven sind vergleichsweise positiv: Trotz allgemeiner Konjunkturschwäche ist mit 59 Prozent eine Mehrheit der regionalen Handwerksbetriebe davon überzeugt, dass die Lage für sie gleich bleibt. 24 Prozent rechnen sogar mit einer Besserung. Dies sind Ergebnisse der aktuellen Konjunkturumfrage der Handwerkskammer Karlsruhe.

Zu deren Bezirk zählen die Städte Karlsruhe, Baden-Baden und Pforzheim sowie der Enzkreis, die Landkreise Karlsruhe, Calw und Rastatt mit über 20.500 Betrieben. Diese haben im vergangenen Jahr nach Kammerangaben 18,4 Milliarden Euro erwirtschaftet und rund 116.000 Mitarbeiterinnen und MItarbeiter beschäftigt.

Das Ergebnis der Konjunkturumfrage zeige, „wie robust das Handwerk mit dieser schwierigen Situation umgeht“, geht Handwerkskammersprecher Alexander Fenzl auf die volkswirtschaftliche Lage ein.

Eine erste Erholung könnte im Frühsommer beginnen. Dafür müssten aber die wirtschaftspolitischen Weichen gestellt werden. Joachim Wohlfeil, Präsident der Handwerkskammer Karlsruhe, nennt hier einmal mehr die Stichwörter Bürokratieabbau sowie Energie- und Materialkosten.

Handwerkskammer sieht leicht positive Entwicklung bei Ein- und Verkaufspreisen

Viele Kundinnen und Kunden haben zu spüren bekommen, dass auch das Handwerk – Stichwort Inflation – Preiserhöhungen weitergegeben hat. Bei Ein- und Verkaufspreisen sieht die Kammer nun eine leicht positive Entwicklung: So haben im Vergleich zum Vorjahresquartal weniger ihrer Betriebe angegeben, dass ihre Einkaufspreise gestiegen seien.

Dies gelte auch für die Verkaufspreise. Laut aktueller Umfrage antworteten von allen befragten Betrieben 49 Prozent, dass ihre Preise gestiegen seien. Zum Vergleich: Im ersten Quartal des vergangenen Jahres waren dies noch 62 Prozent. „Langfristig scheint damit die Inflation ihren Gipfel überschritten zu haben“, resümiert die Kammer.

Situation im Wohnungsbau bleibt problematisch

Zur Umsatzentwicklung: 31 Prozent der Befragten geben an, dass die Umsatzerlöse im Vergleich zum Vorquartal gleich geblieben seien. 18 Prozent freuen sich laut Konjunkturumfrage über ein Plus. Die andere Hälfte der Betriebe muss hingegen Umsatzeinbußen hinnehmen.

Denkbar sind Maßnahmen, die die hohen Baunebenkosten senken, aber auch Programme, die Investitionen fördern.
Joachim Wohlfeil
Präsident Handwerkskammer Karlsruhe

Sorgen bereitet Wohlfeil nach wie vor der Wohnungsbau. Dieser stocke, „auch der gesamtwirtschaftlichen Konjunkturentwicklung drohen bei einer weiteren Zuspitzung auf dem Bausektor belastende Folgen“, sagt er. Die Politik sollte seiner Ansicht nach Anreize schaffen, um die Bautätigkeit anzukurbeln. „Denkbar sind Maßnahmen, die die hohen Baunebenkosten senken, aber auch Programme, die Investitionen fördern.“

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