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Ehrenamt im Sport

Dank Dustin Becker ist Taifun Mörsch auch im Social-Media-Bereich Spitzenklasse

Der MSC Taifun Mörsch ist im Motoball deutsche Spitzenklasse - auf dem Platz seit Jahren und dank Dustin Becker, Vorstand Öffentlichkeitsarbeit, inzwischen auch auf den Social-Media-Plattformen.

Dustin Becker
Gruppenbild mit Dustin: Nach dem 7:3-Sieg von Taifun Mörsch über Puma Kuppenheim im Finale des ADAC-Pokals 2022 feiert Dustin Becker mit dem Pott in der Hand zusammen mit den Spielern. Foto: MSC Taifun Mörsch

Rund 50.000 Ehrenamtliche helfen in nordbadischen Clubs dabei, ein Sportangebot für knapp 790.000 Menschen auf die Beine zu stellen.

Wie der Badische Sportbund Nord (BSB) in seiner Studie „Sozialrendite des Vereinssports“ beziffert, leisten die Ehrenamtlichen 8,5 Millionen Arbeitsstunden im Jahr, was einer Wertschöpfung von circa 130 Millionen Euro entspreche.

An dieser Stelle würdigen die Badischen Neuesten Nachrichten jeden Freitag die Leistung von Menschen, die mit ihrem Engagement mit für eine lebendige und vielfältige Sportlandschaft sorgen.

In dieser Folge: Dustin Becker (25) vom MSC Taifun Mörsch. Seit sieben Jahren sorgt der junge Mann, der aufgrund einer Muskeldystrophie seit seinem 18. Lebensjahr im Rollstuhl sitzt, für den vielfach gelobten Social-Media-Auftritt des Motoball-Rekordmeisters.

Wie ich dazu gekommen bin:

Mein Vater Jörg Becker war in den 90er Jahren selbst aktiver Motoballer und damals einer der besten Spieler beim Taifun, mein Elternhaus ist auch nur 200 Meter vom Stadion entfernt. Es war also naheliegend, dass ich auch beim Taifun lande. Bis zum 13. Lebensjahr habe ich Fußball gespielt, dann ging es aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr und ich begann, mich intensiver mit Motoball zu beschäftigen und zu begeistern. Motoball ist viel spannender als Fußball, es hat mich schnell gepackt. 2016 wurde ich auch wegen meiner Computer-Affinität dann vom Verein angesprochen, ob ich mitarbeiten wolle.

Was ich mache:

Anfangs habe ich mich nur um die Homepage und den Facebook-Auftritt gekümmert. Ich bin das Ganze etwas naiv angegangen, ich hätte nicht gedacht, wie viel Arbeit dahintersteckt, aber man wächst rein. Weil mich schon immer interessiert hat, was alles so hinter den Kulissen läuft und wie die Strukturen sind, habe ich 2017 auch für ein Vorstandsamt kandidiert. Ich wurde gewählt und bin seither Verantwortlicher für die Öffentlichkeitsarbeit. Als wir dann im Oktober 2022 den Jugendleiter verloren haben, habe ich mich bereit erklärt, auch in dem Bereich mitzuarbeiten. In einem Dreier-Team kümmern wir uns um die zwölf- bis 17-Jährigen. Ich bin für das Sportliche verantwortlich, denn auch die Aufgaben eines Sportlichen Leiters finde ich spannend: Den Kader zusammenzustellen oder die Kommunikation sicherzustellen zwischen mit dem Trainer der ersten Mannschaft und den Jungs. Ich bin für sie neben den Trainern der Ansprechpartner.

Was ich bewirkt habe:

Gerade während Corona habe ich mich und das Team intensiv mit unserem Internet-Auftritt beschäftigt. Orientiert haben wir uns am Stil der ganz großen Clubs wie dem FC Bayern oder den Chicago Bulls, haben verfolgt, wie sie ihre Social-Media-Kanäle pflegen, wie sie auf Instagram präsent sind, wie ihre Live-Streams sind. Unser Anspruch war: Einfach etwas Cooles machen, das Eindruck hinterlässt. Und ich muss sagen: Was wir alles auf die Beine stellen, ist schon ziemlich stark, da kann so mancher Fußball-Bundesligist nicht mithalten.

Was der Lohn für mich ist:

Wenn ich auf unseren Social-Media-Bereich gucke und sehe, was wir so alles bieten, dann freut einen das: Ey, krass, was wir so alles geschafft haben. Dass Sergio Ramos ein Video von uns geliked hat, macht schon auch ein bisschen stolz. Und auch die Arbeit im Jugendbereich bringt mega viel Spaß. Im Verein etwas mitzugestalten, hat so viele schöne Seiten.

Was meine Ziele sind:

Ich möchte im Jugendbereich die Jungs fördern und fordern und sie auch in ihrer menschlichen Entwicklung voranbringen. Ich will ihnen ein Gemeinschaftsgefühl vermitteln, Menschlichkeit und Freundlichkeit fördern. Und im Social-Media-Bereich versuche ich, meine Ideen mit den Jungs zu diskutieren und dann schauen, was wie umzusetzen ist. Es geht mir nicht in erster Linie um Zahlen, Likes und Follower. Sondern vor allem darum, dass wir einen eigenen Stil entwickeln, uns auch ein Stück weit selbst verwirklichen und uns mit dem, was wir anbieten, identifizieren können.

Meine schönsten Momente:

Highlights waren die DM 2018, aber vor allem auch die Motoball-EM 2019 in Mörsch. Was der Verein da alles auf die Beine gestellt hat, war überragend. Das Spiel Deutschland gegen Russland war eines der besten Motoball-Erlebnisse überhaupt. Und nicht zu vergessen, wie wir im vergangenen August den Pokal gewonnen haben. Es sind die krönenden Momente, auf die man hinarbeitet.

Wie lange ich das noch machen will:

Die Frage ist eher: Was kommt noch dazu? Ich lerne immer noch viel dazu und bin noch lange nicht ausgebrannt. Ich werde auch immer beim Taifun bleiben, denn zu einer anderen Sportart würde ich ebenso wenig wechseln wie den Verein, in dem ich verwurzelt bin.

Warum man sich engagieren sollte:

Du sammelst Erfahrungen, die du sonst nicht so leicht machen kannst. Vieles, was man im Ehrenamt erlebt und erlernt, kann man im Arbeitsleben einbringen und umsetzen. Und es gibt ein gutes Gefühl, wenn man andere Menschen glücklich machen kann, weil man sie beispielsweise zu einer Veranstaltung gebracht hat, nach der sie dann sagen: „Das war richtig super.“

Wie viel Zeit ich investiere:

Auf zwei bis drei Stunden komme ich schon täglich, vor allem in Sachen Social Media, aber nicht nur.

Protokoll: Reinhard Sogl

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