Die hohe Brandgefahr in Wald und Flur beschäftigt die Feuerwehren, Rheinstettens Kommandant Sascha Schröder blickt auf die aktuelle Situation.
Durchgehend „Hohe Waldbrandgefahr“ weist der Deutsche Wetterdienst für den Bereich der Wetterstation in Rheinstetten aus. Wie brenzlig ist es?
SchröderEs war einfach lange Zeit trocken und warm. Es kann uns jederzeit erwischen, was einen Vegetationsbrand angeht. Zwei kleinere Flächenbrände hatten wir schon seit Anfang Juni. Zuletzt vor wenigen Tagen.
Das Problem der Unachtsamkeit. Macht sie das wütend?
SchröderUnachtsamkeit gibt es leider immer wieder. Man muss auch sehen, dass ja vom 1. März bis 31. Oktober im Wald Rauchverbot herrscht. Die Erfahrung zeigt, dass weggeworfene Zigaretten eine verbreitete Auslöse-Ursache sein können. Auch geht von offenem Feuer auf Wiesenflächen grundsätzlich eine hohe Gefahr aus. Das sollte man bleiben lassen.
Wird die Gefahr gerne unterschätzt?
SchröderJa, leider. Ein Beispiel ist das Parken in hohem Gras. Bei großer Trockenheit und hoher Brandgefahr kann der sehr heiß werdende Katalysator das Gras entzünden, ein Feuer direkt am Auto ausbrechen. Hier kann man nur warnen, damit sich die Menschen der Gefahren bewusst werden.
Sind Sie inzwischen speziell für Wald- und Flächenbrände ausgerüstet?
SchröderEin Fahrzeug für Vegetationsbrände haben wir nicht angeschafft. Aber entsprechendes Handwerkzeug wie Harken und Rechen. Mit diesen werden sogenannte Wundstreifen angelegt, um die Ausbreitung des Feuers möglichst aufzuhalten. An sich eignet sich jedes Löschfahrzeug für die Bekämpfung. Die Malscher Feuerwehr hat ein spezielles, geländegängiges Fahrzeug gebraucht aus Frankreich gekauft und umgebaut. Wir sind in der Feuerwehr immer in Alarmbereitschaft, wobei Überlandhilfe zwischen den Feuerwehren ein unverzichtbarer Bestandteil bei Flächenbränden ist. Die funktioniert.