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Bündnis für die Zukunft

Städte in Karlsruhe und der Region erreichen ihr Sparziel – dem warmen Winter sei dank

Neun Städte und sieben Stadtwerke sind im EnergiepaktKA versammelt. Der habe den Bürgern das Energiesparen gelehrt. Kann sein. Vor allem aber half das Wetter.

Die Oberbürgermeister Frank Mentrup (Karlsruhe), Martin Wolff (Bretten), Cornelia Petzold-Schick (Bruchsal), Johannes Arnold (Ettlingen) und die Erste Bürgermeisterin von Stutensee Tamara Schönhaar (von links
Die Oberbürgermeister Frank Mentrup (Karlsruhe), Martin Wolff (Bretten), Cornelia Petzold-Schick (Bruchsal), Johannes Arnold (Ettlingen) und die Erste Bürgermeisterin von Stutensee Tamara Schönhaar (von links Foto: Stadt Karlsruhe, Presse- und Informationsamt, Gianna Ronge

Die Menschen in der Region haben sich in diesem Winter nicht so warm anziehen müssen und trotzdem das politisch gesteckte Gas-Sparziel von 20 Prozent weit übertroffen.

Erfreut gaben das die Vertreterinnen und Vertreter der neun Städte bekannt, die sich im August vergangenen Jahres zum Energiepakt Karlsruhe (EnergiepaktKA) zusammengeschlossen haben.

Zur Wahrheit gehört allerdings auch: Der vergangene Winter war außergewöhnlich gnädig. Rechnet man den Einfluss der milden Temperaturen heraus, wurde das erklärte Ziel von 20 Prozent nicht erreicht. Der um die Temperatur bereinigte Verbrauch lag nur 17 Prozent unter dem des vorherigen Winters.

Iman El Sonbaty von den Stadtwerken Karlsruhe wertet den EnergiepaktKA dennoch als großen Erfolg. Das Ziel sei weit übertroffen worden, so die Bereichsleiterin für Vertrieb, Marketing und Operations.

Insgesamt hätte der Versorger zwischen Oktober 22 und dem März dieses Jahres 381 Gigawattstunden weniger Gas ins Netz einspeisen müssen. Damit hätte man mehr als 19.000 Einfamilienhäuser ein Jahr lang beheizen können.

Es war klar, dass wir schnell etwas tun mussten.
Frank Mentrup, Oberbürgermeister von Karlsruhe

Ähnlich positiv äußerten sich auch die Vertreterinnen und Vertreter der anderen Städte und Stadtwerke, die zum Bündnis gehören. Bei der Bilanz-Pressekonferenz im Karlsruher Rathaus präsentierten Einzelne ihre erzielten Einsparungen.

„Im Bereich der Industrie haben wir 20 Prozent, bei der Haushalten 15 bis 20 Prozent an Gas eingespart“, so der Brettener Oberbürgermeister Martin Wolff.

Der Ettlinger Oberbürgermeister Johannes Arnold berichtete von Heizkosten-Einsparungen in städtischen Gebäuden von 25,2 Prozent. „Wir haben damit über 100.000 Euro weniger fürs Heizen ausgeben müssen“, sagte Arnold. Die Kolleginnen und Kollegen der anderen Städte berichteten von ähnlich großen Einsparungen, ohne jedoch bei den Zahlen genau ins Detail zu gehen.

Neun Städte und sieben Stadtwerke gehören zum EnergiepaktKA

Neun Städte und sieben Stadtwerke hatten sich im Sommer 2022 dem EnergiepaktKA angeschlossen. Der Krieg in der Ukraine und der Stopp der russischen Gaslieferungen hatten für die Wärmeversorgung im bevorstehenden Winter 22/23 das Schlimmste befürchten lassen. „Es war klar, dass wir schnell etwas tun mussten“, erinnerte der Karlsruher Oberbürgermeister Frank Mentrup.

Der Initiative Karlsruhes schlossen sich Baden-Baden, Bretten, Bruchsal, Ettlingen, Gaggenau, Rheinstetten, Rastatt und Stutensee an. In einer gemeinsamen Kampagne sollte bei den Bürgerinnen und Bürger in ihren Kommunen für das Energiesparen geworben werden.

Große Plakate in den Straßen und Posts auf Social-Media-Plattformen gehörten ebenso dazu wie Informationsveranstaltungen für Kinder und Erwachsene mit Infos sowie Tipps und Tricks rund um das Thema Energie.

Gemeinsames Vorgehen bei Bädern und Straßenbeleuchtung

Doch für die Kommunen bedeute der Energiepakt noch etwas mehr. „Er hat uns den Rücken gestärkt“, gab Tamara Schönhaar, die Erste Bürgermeisterin von Stutensee, zu bedenken.

Gerade bei unpopulären Maßnahmen wie der Absenkung der Wassertemperatur in Schwimmbädern oder dem früheren Löschen der Straßenbeleuchtung habe man auf die anderen Städte im Energiepakt verweisen können, die die gleichen Maßnahmen ergriffen hatten.

Auf den psychologischen Aspekt der Kampagne verwies die Bruchsaler Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick. „Die Bürgerinnen und Bürger haben gesehen, dass wir uns kümmern“, sagte sie. Der Ettlinger OB Arnold beschrieb den Energiepakt als „Booster“ für Dinge, die man längst hätte umsetzen sollen. „Es war wie ein Experimentallabor, in dem wir testen konnten, was funktioniert und was nicht.“

Energiepakt soll fortgesetzt werden

Wie genau es mit dem Pakt weitergeht, ist derzeit noch offen. Sicher ist aber, dass er weitergeht. Beim Termin im Rathaus bekundeten alle Anwesenden ihr großes Interesse, auch weiterhin dabei zu sein.

Von der Zusammenarbeit hätten alle Teilnehmer profitiert, so der Tenor. „Nach der Kampagne ist vor der Kampagne“, sagte der Karlsruher Oberbürgermeister Frank Mentrup. „Energie sparen bleibt eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, und der nächste Winter kommt.“

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