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Fußball-Bundesliga

1899 Hoffenheim verzweifelt in der Fußball-Bundesliga an der Inkonstanz

Fußball-Bundesligist 1899 Hoffenheim kämpft noch um den Einzug in den Europapokal. Am Samstag geht es gegen Borussia Mönchengladbach.

Fußball: Bundesliga, FSV Mainz 05 - TSG 1899 Hoffenheim, 29. Spieltag, Mewa Arena. Hoffenheims Torwart Oliver Baumann nach einem Gegentor. (zu dpa: «Keine Leidenschaft, keine Erklärung: Hoffenheim geht in Mainz unter») +++ dpa-Bildfunk +++
Hoffenheims Torwart Oliver Baumann zeigte sich nach der 1:4-Niederlage in Mainz ziemlich ratlos. Foto: Torsten Silz picture alliance/dpa

Oliver Baumann ist derzeit in zweifacher Hinsicht nicht um seinen Job beim Fußball-Bundesligisten 1899 Hoffenheim zu beneiden. Zum einen nicht als Torwart, der nun schon seit 24 Spielen immer mindestens ein Gegentor kassiert hat – und nur in den seltensten Fällen selbst etwas dafür konnte. Und zum anderen als Gesicht einer Mannschaft, der er nun schon seit 2014 angehört.

Für den Kapitän beinhaltet das die Pflicht, nach den Spielen Stellung zu beziehen, was ihm meist routiniert gelingt. Nach der peinlichen 1:4-Niederlage beim abstiegsbedrohten FSV Mainz 05, die für die TSG einen herben Rückschlag im Kampf um die internationalen Ränge bedeutete, war das allerdings anders. Den mitgereisten Fans, berichtete er später gegenüber den Journalisten, habe er nur erklären können, dass er selbst keine Erklärung für den kraft- und mutlosen Auftritt habe. Wie auch? Die eigentliche Katastrophe war ja nicht das klare Ergebnis gegen einen Abstiegskandidaten. Sondern der Auftritt als solcher, bei dem es den Hoffenheimern an den Grundtugenden gefehlt hatte: an der Zweikampfstärke, an Mut, an Gegenwehr.

Schneckenrennen ums internationale Geschäft

Auch Baumanns Trainer Pellegrino Matarazzo war bei der Spieltags-Journalistenrunde vor dem wichtigen Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach an diesem Samstag (15.30 Uhr/Sky) deutlich anzumerken, wie sehr ihn der Auftritt seiner Elf in Rheinhessen gefuchst hat. Immer wieder verriet seine Stimme, dass er mit Mühe die innere Wut unterdrücken musste, was durchaus vielsagend ist bei einem Trainer, der zu den ruhigsten und sachlichsten der Liga gehört.

„Das Spiel hat mich und die Mannschaft lange beschäftigt“, sagte er dann. „Diesen Schmerz und diese Unzufriedenheit in die Trainingswoche reinzunehmen, war wichtig. Da wollen wir gegen Gladbach eine Reaktion zu zeigen.“ Er hoffe nun auf eine Trotzredaktion gegen eine Gladbacher Mannschaft, die im Falle einer Niederlage endgültig im Abstiegskampf angekommen wäre: „Wir sind mehrmals in dieser Saison aufgestanden nach Rückschlägen“, sagte „Rino“ und verwies auf die ordentlichen Spiele zuvor in Leverkusen (1:2) und gegen Augsburg (3:1).

Auch die Inkonstanz, die sein Team an den Tag legt – neben der defensiven Anfälligkeit das zweite große Problem in dieser Spielzeit – sei kein Hoffenheimer Alleinstellungsmerkmal. Schließlich präsentierten sich außer den zwei, drei absoluten Top-Teams viele Mannschaften in der Liga ähnlich wechselhaft.

Für das Spiel gegen die Borussia rechnet die TSG mit etwa 27.000 Zuschauern. Sie werden live dabeisein, wenn in Andrej Kramaric das neben Baumann zweite Aushängeschild der Mannschaft sein 250. Bundesligaspiel absolviert. „Er ist in der Lage, ein Spiel zu entscheiden“, lobte Matarazzo seinen neben Maximilian Beier (13 Tore) besten Torschützen: „Ich hoffe auf ein gutes Spiel in seinem Jubiläumsspiel.“

Und natürlich auf drei Punkte. Denn die braucht die TSG dringend, um im Schneckenrennen mit Eintracht Frankfurt, Augsburg und dem SC Freiburg ums internationale Geschäft nicht den Anschluss zu verlieren.

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