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Bilanzsumme: 3,4 Milliarden Euro

Volksbank Bruchsal-Bretten: Fusion wirft ihre Schatten voraus

Aus der Sicht des Vorstands hat die Volksbank Bruchsal-Bretten im Geschäftsjahr 2022 ein zufriedenstellendes Ergebnis erzielt. Zudem schreitet die geplante Fusion mit der Volksbank Kraichgau voran.

Bilanz-PK der Volksbank Bruchsal-Bretten für das Geschäftsjahr 2022.
Zahlen, Daten, Fakten: Vorstandschef Roland Schäfer (Zweiter von links) und der künftige Vorstandssprecher Dimitrios Meletoudis (Dritter von rechts) präsentierten zusammen mit Volker Gaa, Gerhard Rübenacker, Juan Baltrok und Andreas Hahn (von links) den Geschäftsbericht der Volksbank Bruchsal-Bretten für das Jahr 2022. Foto: Tom Rebel

„Morgen kann kommen“ – passender kann ein Slogan mit Blick auf die kommenden Monate gar nicht sein. Denn bei der Volksbank Bruchsal-Bretten stehen 2023 große Veränderungen an, sowohl strukturell als auch personell.

Zwar wollte der Vorstandsvorsitzende der Genossenschaftsbank, Roland Schäfer, das turnusmäßige Bilanzpressegespräch im Verwaltungsgebäude im Brettener Silcherweg nicht als „historisch“ einstufen, dennoch gebe es diesmal neben dem üblichen Blick auf Zahlen, Daten und Fakten auch „viele Besonderheiten“ zu vermelden.

Meletoudis ab 1. April neuer Vorstandssprecher

Es seien spannende Zeiten, meinte Vorstandsmitglied Andreas Hahn, der ab dem 1. Juni 2023 zusammen mit Juan Baltrok und Dimitrios Meletoudis den dreiköpfigen Vorstand der Volksbank Bruchsal-Bretten bildet; Meletoudis ist dann offiziell der Vorstandssprecher.

Derzeit gehören noch Schäfer und Gerhard Rübenacker dem Gremium an, doch der langjährige Vorstandsvorsitzende scheidet am 31. März und Rübenacker am 31. Mai offiziell aus. Bis zum 28. Februar hatte auch Volker Gaa dem Volksbank-Vorstand angehört, wie Schäfer und Rübenacker ein Urgestein des regional stark verwurzelten Unternehmens.

Obwohl bei dem Bilanzpressegespräch eigentlich das aus Sicht der Bank erfreulich verlaufene Geschäftsjahr 2022 im Fokus stand, richtete das Sextett den Blick auch verstärkt nach vorne. Denn die in diesem Kalenderjahr geplante Fusion mit der Volksbank Kraichgau wirft ihre Schatten voraus.

„Dieser Schritt muss natürlich wohlüberlegt sein, denn so eine Fusion ist später nicht mehr rückgängig zu machen“, betonte Schäfer, stellte aber auch klar: „Nach der Fusion können wir mit neuer Kraft agieren.“

Zukunftsthemen „mit gesteigerter Kraft“ angehen

Das Unternehmen, wie Schäfer sagt „eine Genossenschaft der Mittelzentren“, wird dann Volksbank Kraichgau eG heißen und rund 1.200 Mitarbeiter haben. „Es wird keinen Personalabbau geben“, versicherte Noch-Vorstandschef Schäfer. Vielmehr stelle „die Fusion zweier moderner, leistungsstarker Genossenschaften“ sicher, dass Zukunftsthemen künftig „gemeinsam mit gesteigerter Kraft, Geschwindigkeit und Qualität“ umgesetzt werden können und „die betriebswirtschaftliche Stärke“ abgesichert sei – und das alles „im Sinne der Mitglieder“, so Schäfer.

Im Zuge der Fusion werde es auch keine Filialschließungen geben, ergänzte der künftige Vorstandssprecher Meletoudis. Nur in Östringen, Hambrücken und Wiesental, wo es sogenannte Filial-Überschneidungen gibt, werde man aus wirtschaftlichen Gründen künftig dann das jeweils bessere Gebäude nutzen.

„Das Verhalten der Kunden und damit das Filialgeschäft haben sich in den letzten Jahren schon verändert und werden sich auch weiterhin ändern. Das nehmen wir natürlich wahr und haben das auch im Blick“, versicherte Vorstandsmitglied Baltrok.

Vertreterversammlungen stimmen im Juni über die Fusion ab

Das für den Zusammenschluss notwendige Fusionspapier haben Vorstände und Aufsichtsräte der beiden Unternehmen bereits unterschrieben, teilt Schäfer mit. Bei den Vertreterversammlungen am 6. Juni (Volksbank Bruchsal-Bretten) und 15. Juni (Volksbank Kraichgau) werden die Mitglieder darüber abstimmen und – aus Sicht der beiden Häuser – im Idealfall grünes Licht geben, so dass die technische Fusion im Herbst 2023 über die Bühne gehen kann.

„Wir gehen davon aus, dass Mitte September die Eintragung im Genossenschaftsregister erfolgt. Dieser Tag ist dann der faktische Termin der Fusion“, erklärte Schäfer.

Das abgelaufene Geschäftsjahr sei laut Schäfer natürlich wesentlich vom russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine, von der Corona-Pandemie sowie von einer hohen Inflationsrate und Zinssteigerungen geprägt gewesen. „Das war sicherlich kein ruhiges Jahr, weder weltpolitisch noch für die Banken“, sagte der Vorstandssprecher und betonte: „Aber gerade in diesen so herausfordernden Zeiten spüren wir, wie wichtig eine starke Gemeinschaft, Zusammenhalt und Solidarität sind.“

Eigenkapital erhöht sich auf 310,9 Millionen Euro

Vorstandsmitglied Hahn sprach von einem „zufriedenstellenden Ergebnis“ 2022. Die Bilanzsumme der Volksbank Bruchsal-Bretten ist demnach zum 31. Dezember 2022 um 140 Millionen Euro auf 3,4 Milliarden Euro gestiegen. Der Bilanzgewinn liegt mit 4,0 Millionen Euro im erwarteten Bereich, so Hahn weiter. Das wirtschaftliche Eigenkapital erhöhte sich um rund 23 Millionen Euro auf 310,9 Millionen Euro.

Insgesamt wurden Neukredite in Höhe von 712 Millionen Euro vergeben, was eine Steigerung gegenüber 2021 um 36 Millionen Euro bedeutet. Im Jahr 2022 sind insgesamt 1.589 Menschen Mitglied und somit Teilhaber der Volksbank Bruchsal-Bretten geworden, die aktuell 64.065 Mitglieder hat.

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