Sturmtief „Ignatz“ hat am Donnerstag in Bretten bis in den Nachmittag die Kräfte von Feuerwehr und Polizei sowie das Ordnungsamt ordentlich auf Trab gehalten. Immer wieder war – wie in der gesamten Region – das „Tatütata“ der Sirenen der Einsatzfahrzeuge zu hören. Allerdings kam die Große Kreisstadt noch relativ glimpflich davon.
Die Brettener Feuerwehr war an diesem 21. Oktober rund 20 Mal im Einsatz, teilt Simon Bolg, der Leiter des Ordnungsamts, auf Anfrage dieser Redaktion mit. „Es ist tatsächlich alles glimpflich ausgegangen. Die Schäden, die wir hatten, sind alle im Bereich von normalen Sturmschäden“, erklärt Bolg.
Verletzte habe es keine gegeben, „und das ist letztlich das Allerwichtigste“, betont der Ordnungsamtschef. Auch sei von Stromausfällen, wie es sie in anderen Teilen Badens gegeben hat, nichts bekannt.
In den meisten Fällen mussten umgestürzte Bäume und abgeknickte Äste, etwa im Stadtpark und im Bereich des Seedamms bei den Beruflichen Schulen, sowie heruntergefallene Dachziegel entfernt werden.
Auch lagen vielerorts umgestürzte Baustellen- und Verkehrsschilder. Zudem waren Mülltonnen und teilweise auch die Außenbestuhlung der Gastronomie wie beim Brauhaus Löwenhof umgekippt. Mitarbeiter des Baubetriebshofs begannen am späten Vormittag mit den Aufräumarbeiten.
Feuerwehr zersägt in Bretten 22 Meter hohen Zunftbaum
Hektisch wurde es allerdings zur Mittagszeit, da drohte der mächtige Zunftbaum auf dem Marktplatz der Melanchthonstadt umzukippen. Doch dieses Worst-Case-Szenario wurde durch das schnelle Eingreifen der Feuerwehr verhindert.
Hierbei kam der Kranwagen der Pforzheimer Berufsfeuerwehr zum Einsatz. Letztlich wurde der etwa 22 Meter hohe Wappenbaum, der in seiner Stahl-Halterung im Boden gebrochen war, gefällt, in mehrere Teile zersägt und abtransportiert. Die Wappenschilder aus Metall nahmen Mitarbeiter des Baubetriebshofs an sich.
Geschlossen blieb wegen des Sturms am Donnerstag der Tierpark, da dort einige Bäume umgestürzt waren. Wie Betreiberin Annika Willig mitteilt, gab es „zum Glück keine Verletzten und keine allzu großen Schäden“. Sie gehe davon aus, dass man bereits an diesem Freitag wieder öffnen kann, so Willig. Man müsse nur noch einen Baum fällen, der wegen des Sturms abgeknickt sei: „Aber das müssten wir eigentlich hinkriegen.“
Giebelwände in Zaisenhausen stürzen wegen „Ignatz“ ein
Wie das Polizeipräsidium Karlsruhe mitteilt, brachte „Ignatz“ in Zaisenhausen gegen 9.20 Uhr die Giebelwände eines eingerüsteten Rohbaus zum Einsturz.
Ein daneben aufgestellter Baukran drohte umzustürzen, konnte jedoch rechtzeitig gesichert werden; Personen kamen nicht zu Schaden. Im Bereich Sulzfeld und Zaisenhausen blieben zudem zwei Straßenbahnen auf freier Strecke liegen, da ein Baum auf die Oberleitung gefallen war. Die Fahrgäste verließen die beiden Bahnen unverletzt.