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Workshops und Vorträge

Jugendgemeinderäte aus Baden-Württemberg diskutieren EU-Themen in Bretten

Mehr als 50 engagierte Jungpolitiker aus Baden-Württemberg haben sich beim Dachverbandstreffen in Bretten ausgetauscht. Dabei ging es um die Zukunft der Europäischen Union.

Jana Freis (links) organisiert das Dachverbandstreffen der Jugendgemeinderäte Baden-Württemberg im Kraichgau. Sie tauschten sich am vergangenen Wochenende über das Thema EU aus.
Jana Freis (links) organisierte das Dachverbandstreffen der Jugendgemeinderäte Baden-Württemberg im Kraichgau. Sie tauschten sich am vergangenen Wochenende über das Thema EU aus. Foto: Nina Tossenberger

Immer wieder ist von einer Politikverdrossenheit der jungen Generation die Rede. Gerade kommunalpolitische Themen seien für diese oftmals uninteressant. Völlig anders zeigte sich dies am vergangenen Wochenende beim Dachverbandstreffen der Jugendgemeinderäte in Baden-Württemberg. Unter dem Motto „Europa“ versammelten sich mehr als 50 engagierte Jungpolitiker im Alter von 15 bis 22 Jahren aus dem ganzen Land in Bretten.

„Wir wollen Jugendliche befähigen, eigene Veranstaltungen über Europa auszurichten und sie weiterhin in ihrer Arbeit ermutigen“, sagte die Organisatorin, Jana Freis, die selbst viele Jahre im Jugendgemeinderat der Großen Kreisstadt war und sich nun im Dachverband engagiert. „Wir treffen uns zweimal im Jahr in unterschiedlichen Städten in Baden-Württemberg.“

Auch Jugendliche aus Bretten nehmen am Treffen der Jugendgemeinderäte teil

Sie freute sich, dass das zweite Treffen 2023 auch in ihrer Heimatstadt stattfinden konnte. Auch Jugendliche aus dem Jugendgemeinderat Bretten nahmen an dem Treffen teil. Für Naël Essafi (SPD) und Simon Merl (CDU) steht bereits fest, dass sie im nächsten Jahr sowohl für den Jugendgemeinderat als auch für den Gemeinderat kandidieren werden.

Oberbürgermeister Martin Wolff begrüßte die Gäste im Brettener Rathaus. Bereits in seiner ersten Amtszeit vor zwölf Jahren sei es ihm ein Anliegen gewesen, junge Menschen für Politik zu begeistern. „Es macht mir Mut und Hoffnung, dass sich junge Menschen für die Belange ihrer Generation einsetzen“, sagte er.

Gleichzeitig warb er eindringlich für die bevorstehenden Wahlen. „Hätte es die Europäische Union im 16. Jahrhundert schon gegeben, wäre Philipp Melanchthon ein überzeugter Europäer gewesen.“ Wolff ermutigte die Jugendlichen, sich weiter für die europäische Idee starkzumachen und Kontakte zu anderen Menschen aus Europa zu knüpfen.

Als Jugendgemeinderäte haben wir die Verantwortung, die Stimme der Jugend zu stärken und gleichzeitig ein Bewusstsein für die Bedeutung der europäischen Zusammenarbeit zu schaffen.
Joey Becker
Sprecher des Brettener Jugendgemeinderats

Für Joey Becker, Sprecher des Brettener Jugendgemeinderats, ist Europa mehr als ein Kontinent: „Es ist eine Gemeinschaft, die Vielfalt feiert und den Geist der Zusammenarbeit hochhält. Als Jugendgemeinderäte haben wir die Verantwortung, die Stimme der Jugend zu stärken und gleichzeitig ein Bewusstsein für die Bedeutung der europäischen Zusammenarbeit zu schaffen“, sagte er.

Becker berichtete den Gästen über die Arbeit seines 13-köpfigen Gremiums. „Wir sind gerade dabei, ein Werbevideo für die Jugendgemeinderatswahl im nächsten Jahr zu drehen und planen die Teilnahme am Brettener Weihnachtsmarkt.“

Anschließend stellte Antonia Lenz, die derzeit ein Freiwilliges Soziales Jahr absolviert, den Teilnehmenden Fragen zur Europäischen Union. Fragen wie „Wie viele Staaten gehören zur EU?“ waren für viele keine Herausforderung.

Jana Freis befragte Stadtrat Wolfgang Lübeck zu seiner Rolle als Brettener Europagemeinderat. Bislang sei dieses Amt vielen Jugendlichen noch unbekannt. Insgesamt gebe es in Deutschland nur 50 Europagemeinderäte. Ziel sei es, die Brettener Bürgerinnen und Bürger näher an EU-Themen heranzuführen und komplexe Hintergründe transparent zu vermitteln. Offene Diskussionen, Informationsstände auf dem Marktplatz sowie die Nutzung sozialer Medien seien dafür vorgesehen.

Im Februar werden sich 1.100 Jugendliche zwei Tage lang über Europa austauschen

Die Jugend als die Zukunft Europas rückt Lübeck in den Fokus. „Im Februar wird es ein großes Treffen aller Schulen geben, zu dem die Regierungspräsidentin aus Karlsruhe und die Europäische Kommission nach Bretten kommen werden“, so Lübeck. Die 1.100 Jugendlichen ab 16 Jahren werden sich zwei Tage lang über Europa austauschen. Er selbst werde im Januar zum ersten Mal nach Brüssel reisen und könne dann konkreter über seine Arbeit berichten.

Nach der Auftaktveranstaltung in Bretten gab es im Flehinger Schloss verschiedene Vorträge, Workshops und ein Planspiel zum Thema EU. Bei praktischen Übungen ging es darum, wie man eine Gruppenarbeit erfolgreich gestaltet und wie eine Strategie entsteht Die Jugendlichen konnten ihre eigenen Ideen und ihre Kreativität einbringen.

Darauf freute sich Nathalie Wild, Sprecherin des Jugendgemeinderats der Stadt Bruchsal, schon lange. „Es werden drei Workshops über die EU angeboten, die sicher sehr informativ sind.“ Wild ist bereits in ihrer zweiten Amtszeit. „Ich möchte mich weiter vernetzen, mit anderen ins Gespräch kommen und neue Ideen entwickeln.“ Organisatorin Freis betonte, dass solche Treffen nicht nur dem Austausch dienten, sondern auch der persönlichen und gemeinsamen Entwicklung.

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