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Ligaspiel

Ehrgeiz schlägt Erfahrung: So lief das Derby zwischen FC Fatihspor und SV Oberderdingen

Neben dem Platz birgt das Verhältnis der beiden Oberderdinger Fußballclubs einige Brisanz. Entsprechend wurde das erste Ligaspiel beider Teams gegeneinander mit Spannung erwartet. Das Ergebnis war dabei eindeutig.

Haushoch überlegen: Der FC Fatihspor mit Serkan Fedaker (links) hatte gegen den Ortrivalen SV Oberderdingen um dessen Spielertrainer Tobias Riede alles im Griff.
Haushoch überlegen: Der FC Fatihspor Oberderdingen mit Serkan Fedaker (links) hatte gegen den Ortrivalen SVO um dessen Spielertrainer Tobias Riede alles im Griff. Foto: Jan Prihoda

Die Wachablösung im Oberderdinger Fußball ist erwartungsgemäß vollzogen. Durch einen klaren und verdienten 5:0(3:0)-Erfolg im Derby hat der FC Fatihspor seine großen Ambitionen untermauert, während der personell gebeutelte Lokalrivale SV Oberderdingen nach dem Abstieg erneut vor einer ganz schweren Saison steht.

Der FC Fatihspor führt mit sechs Punkten und 9:0 Toren nach dem zweiten Spieltag die Tabelle der Kreisklasse B Kraichgau an. Der SVO, für den das Ortsduell gleichzeitig der Saisonauftakt war, muss sich hingegen direkt nach unten orientieren.

Im Gegensatz zum ersten Aufeinandertreffen der beiden Clubs im Kreispokal, zu dem im Sommer 2020 rund 500 Zuschauer nach Rinklingen gekommen waren, verlief die Liga-Premiere weitestgehend unspektakulär.

Zwei Strafstoß-Treffer des FC Fatihspor vor der Pause

Rund 100 Besucher hatten sich rund um den Flehinger Sportplatz versammelt, auf dem der FC Fatihspor seine sieben Hinrundenspiele austragen darf. Die Interessierten sahen zwei zu ungleich besetzte Mannschaften, als dass fußballerisch Spannung hätte aufkommen können.

Von Beginn an drückte der FCF und kam zu guten Gelegenheiten. Die erste vergab Ümit Yurdakul, der an Gästekeeper Mert Nergiz scheiterte (5.). Anschließend schoss Mert Yilmaz an die Latte (7.).

Für den Führungstreffer brauchte es einen Foulelfmeter, den Ertugrul-Enes Yilmaz verwandelte (11.). Fünf Minuten später legte Salvatore Fisichella mit einem sehenswerten Distanzschuss das 2:0 nach. Mit dem Pausenpfiff sorgte erneut Yilmaz mit seinem zweiten Strafstoßtor in einem einseitigen Spiel für die deutliche 3:0-Führung.

Personell geht der SV Oberderdingen auf dem Zahnfleisch

Nach dem Seitenwechsel plätscherte die Partie etwas dahin, was Fatihspor-Coach Andreas Krall weniger gut gefiel. „Das war dann eher Sommerfußball“, fand der Trainer. „Wir haben uns sehr zurückhaltend benommen und zu wenig Tempo gemacht.“ Die Körperlichkeit habe ihm in den Zweikämpfen gefehlt.

Das Ergebnis ist mir ehrlich gesagt egal heute.
Tobias Riede, Spielertrainer des SV Oberderdingen

Der SVO hielt kämpferisch gut dagegen, fand spielerisch dafür überhaupt keine Mittel. Das lag auch an der personellen Besetzung. „Wir hatten vier Spieler von den Alten Herren in der Startelf, dazu einer, der schon mit dem Kicken aufgehört hatte“, bilanzierte Spielertrainer Tobias Riede. Unter diesen Umständen sei der Auftritt schon ein Erfolg gewesen. „Das Ergebnis ist mir ehrlich gesagt egal heute“, so Riede. „Wichtig war mir, dass wir uns einigermaßen gut präsentieren und das haben wir, denke ich, auch gemacht.“

Trotz gesunder Härte blieb das Spiel stets sportlich fair

Zu zwei weiteren Treffern kam der FC Fatihspor in der, von vielen Verletzungsunterbrechungen geprägten, zweiten Halbzeit trotzdem noch. In der 71. Minute vollendete Yusuf Yilmaz einen Alleingang aus spitzem Winkel zum 4:0. Den Schlusspunkt setzte kurz vor dem Abpfiff Mert Yilmaz mit einem abgefälschten Freistoß (88.).

Zu diesem Zeitpunkt hatte der SV Oberderdingen längst einen Feldspieler im Tor, was sinnbildlich für die Verletztenmisere war. Nergiz hatte sich bereits Mitte der ersten Halbzeit bei einem Zusammenprall verletzt, für ihn rückte Cengiz Gözde zwischen die Pfosten.

Das Wichtigste für alle Beteiligten war aber ohnehin die Tatsache, dass es über die gesamten 90 Minuten auf und neben dem Platz fair blieb. Die nicht reibungslose Vorgeschichte und die Rivalität waren an diesem schönen Sonntagnachmittag zu Hause geblieben – man kennt sich schließlich bestens. „Es war ein Spiel unter Freunden“, fasste es Fatihspor-Trainer Krall treffend zusammen.

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