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Sänger Olaf Malolepski lässt sich blicken

Gummibärchen und offene Gespräche locken Hunderte zum Treffpunkt Rathaus nach Bretten

Von der Finanzkontrolle bis zum Knöllchen fürs Falschparken: Beim „Treffpunkt Rathaus“ will die Stadt Bretten zeigen, dass sie offen und modern ist. Etliche Familien nutzen die Gelegenheit, einen Einblick in die Arbeit der Verwaltung zu bekommen.

Das Zeug zum Feuerwehrmann: Oberbürgermeister Martin Wolff (links) und FDP-Landtagsabgeordneter Christian Jung haben das Feuer schnell im Griff.
Das Zeug zum Feuerwehrmann: Oberbürgermeister Martin Wolff (links) und FDP-Landtagsabgeordneter Christian Jung haben das Feuer schnell im Griff. Foto: Catrin Dederichs

Gummibärchen sind eindeutig das Wichtigste am Samstag beim „Treffpunkt Rathaus“ in Bretten. Jedenfalls für Anna, Lisa und Luca Bräuning aus Bretten. Und davon finden die siebenjährigen Zwillinge und ihr zehnjähriger Bruder reichlich: Im gesamten Rathaus stehen Körbe mit Süßigkeiten bereit. Die Kinder greifen zu, ihre Beute stopfen sie Papa Uli Bräuning in die Jackentaschen.

Erstmals hat die Stadt in diesem Jahr anstelle eines Neujahrsempfangs zu einem Tag des offenen Rathauses eingeladen. Rund 70 städtische Mitarbeiter zeigen den Besuchern, wie Finanzkontrolle funktioniert, welche Arbeitsplätze die Stadt bietet und wo Knöllchen fürs Falschparken landen.

Neben Gummibärchen gibt es vor allem für die jüngeren Besucher noch ein Quiz mit Fragen rund um Philipp Melanchthon, den Bürgerservice und das Amtsblatt. Für jedes Alter ist dagegen die Ausstellung zu den Städtepartnerschaften im Foyer. Tafeln informieren über Größe der Städte, Dauer der Freundschaft und die Entfernung zu Bretten.

Schlagersänger Olaf Malolepski dreht eine Runde durchs Rathaus

Im gesamten Haus verteilt, gehen die Mitarbeiter auf die Fragen der Besucher ein. Auch Vertreter des Jugendgemeinderats (JGR) sind vor Ort und werben für Nachwuchs. „Wir wollen zeigen, dass wir etwas bewegen können auf kommunaler Ebene“, sagt JGR Miklós Kopcsándi. Als Beispiel nennt er das Nachttaxi, das der JGR in Bretten etablieren will.

Lob und Kritik: In seiner Rede spricht Oberbürgermeister Martin Wolff über die Verwaltung, über Umgangston und Vorurteile.
Lob und Kritik: In seiner Rede spricht Oberbürgermeister Martin Wolff über die Verwaltung, über den Umgangston und Vorurteile. Zahlreiche Vertreter aus Politik und Öffentlichkeit hören zu. Foto: Catrin Dederichs

Zahlreiche Gäste aus der Kommunalpolitik lassen sich ebenso blicken wie Vertreter der Polizei, der Kirchen und Schulen. Ehrenbürger Peter Dick schaut sich bei der „Inneren Revision“ um, während Olaf Malolepski eine Runde durch den Großen Ratssaal dreht.

Seinen Hit „Dankeschön“ gibt der Schlagersänger allerdings nicht zum Besten, wie Wolff in einer Ansprache verkündet.

Für Fehler, und seien sie noch so nichtig und heilbar, wird man inzwischen wochenlang durch den Dreck gezogen.
Martin Wolff, Oberbürgermeister

Vor rund 200 Zuhörern spricht der OB davon, dass das Rathaus ein Ort des Austauschs und des Diskurses sein wolle. Er dankt seinen Mitarbeitern, die stolz auf das seien, was sie tun. Zugleich übt Wolff Kritik, „nicht nur an den sozialen Medien“.

Der Ton sei rauer geworden, sagt er. Und „für Fehler, und seien sie noch so nichtig und heilbar, wird man inzwischen wochenlang durch den Dreck gezogen“.

Das Bild der faulen Beamten halte sich hartnäckig, sagt Wolff. Indes sei die Verwaltung modern und gehe mit der Zeit. Davon könnten sich die Besucher selbst überzeugen.

Oberbürgermeister Martin Wolff probiert sich als Feuerlöscher

Einen ersten Eindruck bekommen die Gäste direkt auf dem Rathausvorplatz. Dort stellt sich der Baubetriebshof vor. Außerdem zeigt die Feuerwehr ein Löschfahrzeug, informiert über Rauchmelder und bietet ein Löschtraining an.

Oberbürgermeister Martin Wolff (Freie Wähler) und FDP-Landtagsabgeordneter Christian Jung greifen zu und zeigen, dass sie durchaus das Zeug zum Feuerwehrmann hätten.

Während der siebenjährige Mattis von Hörsten in den Werkstattwagen klettert, probiert sich sein neunjähriger Bruder Theo ebenfalls als Feuerlöscher. Und genauso fleißig wie die Anna, Lisa und Luca aus Bretten sammeln die beiden jungen Diedelsheimer Gummibärchen.

Bei Familie von Hörsten quellen die Jackentaschen dagegen nicht so über wie bei Uli Bräuning. In weiser Voraussicht haben Mama Christelle und Papa Malte einen Einkaufskorb dabei.

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