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Sprunghafter Anstieg

Der Rest vom Fest: Was nach Peter und Paul alles im Brettener Fundbüro landet

Von A wie Asthma-Spray bis Z wie Zigaretten taucht nach Peter und Paul allerhand im Brettener Fundbüro aus. Was passiert mit den Sachen? Und wie sieht es mit Finderlohn aus?

Nach Peter und Paul steigt die Menge an Fundsachen bei der Stadt Bretten sprunghaft an. Ordnungsamtsleiter Simon Bolg und Sylvia Ries vom Ordnungsamt sichten die abgegebenen Gegenstände.
Ordnungsamtsleiter Simon Bolg und Sylvia Ries vom Ordnungsamt sichten die Gegenstände. Foto: Catrin Dederichs

Wer seinen Ausweis bei Peter und Paul verloren hat, der hat gute Chancen, ihn zurückzubekommen. Denn nichts wurde beim Fest häufiger abgegeben als Personal- oder Mitgliedsausweise.

Von A wie Asthma-Spray bis Z wie Zigaretten – übrigens zusammen in einem Beutel – hat sich diese Woche allerhand im Brettener Fundbüro angesammelt. Und so liegen dort ab sofort Trinkbecher, diverse Bankkarten, Messer, Jacken, Flöten, Brillen, Geldbeutel und Kuscheltiere zum Abholen bereit.

Alles, was ehrliche Finder an Peter und Paul der Security oder der Vogtey übergeben, landet anschließend im Fundbüro. Außerdem noch das, was die Gruppen später beim Aufräumen entdecken.

Polizei bringt regelmäßig abgegebene Gegenstände ins Brettener Fundbüro

Eine Kiste ist bereits gefüllt. Und womöglich gibt es bald eine zweite. Denn einmal im Monat bringt die Polizei einen Karton mit Fundsachen vorbei, sagt Sylvia Ries vom Bürgerservice. Aufgabe des Fundbüros ist nun, dafür zu sorgen, dass die Gegenstände zurück zum Eigentümer kommen.

Bei Personalausweisen oder den sogenannten PuP-Karten für Gruppenmitglieder ist das meist einfach. „Wo wir die Daten haben, rufen wir an“, sagt Ries. Ähnlich läuft das mit EC-Karten. In dem Fall gibt die Behörde den Banken Bescheid.

Geht es dagegen um Socken, Geldbeutel oder Kuscheltiere, müssen die Eigentümer selbst aktiv werden. Die Stadt Bretten hat dafür eine E-Mail-Adresse eingerichtet. Unter fundsachen@bretten.de können die Bürger im Fundbüro nachfragen, ob ihre verloren gegangenen Gegenstände aufgetaucht sind. Zehn entsprechende Nachfragen sind seit Festende bei der Stadt bereits eingegangen.

Die wenigsten bringen die Sachen tatsächlich so, wie sie sie gefunden haben.
Sylvia Ries
Mitarbeiterin im Fundbüro

Zum Erfolg des Ganzen hat Ries eine gute und eine schlechte Nachricht. Die gute: „Ein Großteil findet so seine Sachen wieder.“ Die schlechte: „In der Regel fehlt in den gefundenen Geldbeuteln das Bargeld. Die wenigsten bringen die Sachen tatsächlich so, wie sie sie gefunden haben.“

In Kürze soll außerdem die deutschlandweite Onlineplattform „Nova Find“ einen Platz auf der Homepage der Stadt bekommen. Dort veröffentlicht die Verwaltung dann Informationen über alles, was im Fundbüro eingeht. Allerdings ohne Bild, um nicht zu viele Details zu verraten, sagt Ordnungsamtsleiter Simon Bolg. „Wenn jemand sagt, er hat etwas verloren, muss er glaubhaft machen, dass es wirklich sein Eigentum ist.“

Eigentum kann nach sechs Monaten auf den Finder übergehen

Für das nächste halbe Jahr liegen die Fundsachen jetzt bei der Stadt zum Abholen bereit. Was danach noch da ist, geht laut Bolg in die Versteigerung. Diese ist einmal im Jahr, der nächste Termin steht noch nicht fest.

Alternativ kommen nach sechs Monaten die Finder zum Zug. Dann nämlich, wenn sie bereits beim Abgeben mitgeteilt haben, dass sie an den Gegenständen interessiert sind. „Wir kontaktieren sie und das Eigentum geht mit Bescheinigung auf sie über“, sagt Ries. Nebenbei, Gegenstände mit einem Wert unter zehn Euro darf man behalten. Geht der Wert darüber hinaus, muss man sie abgeben. Finderlohn gibt es dafür grundsätzlich keinen, sagt Ries. Ein Finder könnte aber versuchen, diesen privatrechtlich einklagen.

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