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Drittes Zentrum im Landkreis

Auftakt für neues Hospiz in Bruchsal: Förderverein präsentiert Arista Nord

Beim Start in das neue Kulturjahr präsentiert der Förderverein das neue Hospiz- und Palliativzentrum Arista Nord. Noch fehlen hohe Summen an Spendengeldern.

So soll es einmal aussehen: Das Hospiz „Arista Nord“, das jetzt in der Bruchsaler Tunnelstraße gebaut wird.
So soll es einmal aussehen: Das Hospiz „Arista Nord“, das jetzt in der Bruchsaler Tunnelstraße gebaut wird. Foto: Architekt: Johannes Jakubeit

Zu einem Auftakt im doppelten Sinne hatte der Förderverein Hospiz Landkreis und Stadt Karlsruhe zusammen mit der gemeinnützigen GmbH „Hospiz- und Palliativnetzwerk“ ins Bruchsaler Bürgerzentrum eingeladen.

Der Abend markierte den Start des kulturellen Jahresprogramms 2021/2022, mit dem Spenden für den Hospizdienst eingeworben werden sollen. Das Besondere aber war die erste öffentliche Präsentation von Arista Nord, dem neuen Hospiz- und Palliativmedizinzentrum Bruchsal.

Den Hauptvortrag hielt Schuldekan Walter Vehmann, der Vorsitzende des Fördervereins ökumenischer Hospizdienst Bruchsal. Gemäß dem christlichen Weltbild habe der Mensch sowohl im Leben als auch im Sterbeprozess jeweils eigene Bedürfnisse für Körper, Geist und Seele, führte er aus.

Neues Hospiz in Bruchsal: Architektur berücksichtigt seelische Bedürfnisse

Die Mediziner und Apotheker kümmerten sich darum, dass der Mensch schmerzfrei sterben könne. Damit der Sterbende nicht als „Objekt einer Maßnahme“ sondern bis zuletzt das „handelnde Subjekt“ seines Lebens bleibe, brauche er aber auch „Seelennahrung“, Gemeinschaft und Liebe für die Seele und für den Geist die christliche Hoffnung auf Auferstehung. Diese Aspekte werden von der Architektur des neuen Hospizes mustergültig berücksichtigt, stellte er fest.

Auch aus der Sicht von Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick ist das neue Palliativzentrum ein großer Gewinn für Bruchsal. „Ich bin dankbar, dass die Nachbargemeinden damit einverstanden waren, dass das Haus hier gebaut wird“, sagte sie. Es hätte auch an einem anderen Ort stehen können.

Gute Lage des Bruchsaler Hospizes im Wohngebiet

Die Erklärung für den Zuschlag lieferte der Ettlinger Architekt Johannes Jakubeit: Der Bauplatz befinde sich inmitten der gewachsenen Wohnbebauung und sei verkehrsmäßig gut erreichbar.

Er sprach von dem „gemeinsamen Baby namens ‚Arista Nord‘, das endlich das Licht der Welt erblickt hat und nun in der Tunnelstraße zehn krabbelt und die Aushuberde probiert“. Leider sei sie arsenvergiftet und müsse für viel Geld entsorgt werden.

Noch fehlen viele Spendengelder für das Hospiz

Landrat Christoph Schnaudigel zeigte sich ebenfalls überzeugt von der Lösung, für die rund 770.000 Menschen im Landkreis Karlsruhe drei stationäre Hospize mit jeweils acht Plätzen vorzusehen – und zwar in Ettlingen, Bruchsal und Karlsruhe.

Obwohl die Stadt Bruchsal 100.000 Euro und der Landkreis 250.000 Euro für das Projekt zur Verfügung stelle und von der Fernsehlotterie weitere 300.000 zugesagt wurden, müsse noch viel Geld gesammelt werden. Er ging mit gutem Beispiel voran und spendete 1.000 Euro aus seinen eigenen Verfügungsmitteln.

Schulden in Höhe von 1,6 Millionen Euro

Sie habe wegen der 1,6 Millionen Euro Schulden schlaflose Nächte, gestand Helma Hofmeister, die stellvertretende Vorsitzende des Fördervereins. Hoffnung mache ihr allerdings, dass ein Gast im Laufe des Festabends 100.000 Euro gespendet habe und dass es in Ettlingen schließlich auch geklappt habe.

Um das mustergültige Zusammenspiel der ambulanten und stationären Hospizdienste darzustellen, bauten Christiane Fellmann vom Hospiz Arista, Cornelia Weiler vom Palliative Care Team Arista, Claudia Kraus vom Ökumenischen Hospizdienst, Peter Tillert von der Ambulanten Hospizgruppe Bruchsal und Umgebung und Rüdiger Heger für den Förderverein Hospiz Landkreis und Stadt Karlsruhe e.V. aus riesigen (Schaumgummi-)Bausteinen eine Mauer, ganz im Sinne von Vehmanns Aufforderung: „Lassen Sie uns miteinander dafür sorgen, dass die Herberge feste Steine in ihren Mauern und lebendige Steine unter uns hat!“.

Der Abend werde „würdig, besinnlich und doch auch unterhaltsam und heiter“, hatte die ehemalige Regierungspräsidentin und Schirmherrin der Veranstaltung Gerlinde Hämmerle zu Beginn versprochen. Die Sprecherin Karin Jurzik, die Liedermacherin Annett Kuhr sowie Zsofia Perneczky auf der Querflöte begleitet von der Pianistin Reiko Monninger und die fachkundige Moderation von Vorstandsmitglied Rüdiger Heger sorgten dafür, dass das Versprechen von Hämmerle im Laufe des Abends eingelöst wurde.

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