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Offener Vollzug

Entflohene Häftlinge aus JVA-Außenstelle Kislau sind zurück im Gefängnis

Die beiden aus dem offenen Vollzug der JVA Bruchsal entflohenen Häftlinge sind zurück im Gefängnis. Sie waren aus der Außenstelle Kislau ausgebrochen.

13.12.2020 Bad Schönborn Schloss Kislau JVA, Lernort
Die Gefangenen, die aus der JVA-Außenstelle in Kislau geflüchtet waren, sind wieder zurück im Gefängnis. Foto: Rake Hora /BNN

Die beiden aus der JVA-Außenstelle Kislau geflüchteten Häftlinge sind zurück im Gefängnis. Das teilte das Landesjustizministerium in Stuttgart mit.

An Heiligabend geflüchteter Häftling sitzt in JVA Heimsheim

Der Häftling, der an Heiligabend aus dem offenen Vollzug in Kislau geflohen war, wurde am 4. Februar festgenommen. Laut Gunter Carra, Sprecher des Justizministeriums, befand er sich nach seiner Festnahme zunächst im geschlossenen Vollzug der JVA Stuttgart. Am Mittwoch wurde er in den geschlossenen Vollzug der JVA Heimsheim verlegt.

Der 28 Jahre alte Gefangene war ursprünglich zu einer Geldstrafe verurteilt worden. Da er diese nicht bezahlte, hatte er stattdessen eine Ersatzfreiheitsstrafe von 140 Tagen zu verbüßen.

Entflohener Gefangener aus Kislau stellt sich selbst

Am 26. Januar entkam ein weiterer Häftling aus dem Gefängnis in Kislau. Dieser stellte sich am Dienstag, 6. Februar, selbst in der JVA Bruchsal. Dort befindet er sich aktuell im geschlossenen Vollzug.

Bei dem 35 Jahre alten Gefangenen handelt es sich laut Justizministerium um einen „Selbststeller“. Er hatte von einer ursprünglich zur Bewährung ausgesetzten zehnmonatigen Freiheitsstrafe noch acht Monate zu verbüßen. Seine Bewährung war widerrufen worden, nachdem er Auflagen nicht bezahlt hatte. Zwei Monate waren ihm aber angerechnet worden.

Die Flucht des Häftlings an Heiligabend war Anfang Februar durch einen anonymen Brief an diese Redaktion öffentlich geworden.

Die Nachricht schlug hohe Wellen. Mehrere Landtagsabgeordnete meldeten sich zu Wort. Sie übten Kritik an den Strafvollzugsbehörden. Wenig später erfuhr die Redaktion von dem zweiten Ausbruch im Januar.

Bei der Außenstelle in Kislau handelt es sich um einen offenen Vollzug. Das heißt: Anders als im geschlossenen Vollzug gelten laut Gesetzgeber keine oder nur verminderte Vorkehrungen gegen Ausbrüche. Von den Gefangenen gehe in der Regel keine Gefahr aus, sagt Ministeriumssprecher Carra.

Im offenen Vollzug müssen Häftlinge oft einsitzen, wenn sie Geldstrafen nicht bezahlt haben. Sie arbeiten unter anderem in der landwirtschaftlichen Produktion oder in einem Hofladen.

Durchschnittlich gab es laut Ministerium im offenen Vollzug im Land in den vergangenen zwölf Jahren jährlich im Schnitt neun „Entweichungen“. Im vergangenen Jahr entkamen elf Gefangene. Fünf von ihnen seien noch auf der Flucht.

Im vergangenen Oktober hatte die JVA Bruchsal durch die Flucht des dort im geschlossenen Vollzug inhaftierten Mörders Aleksandr Perepelenko Schlagzeilen gemacht.

Er entkam bei einem Ausflug an den Baggersee in Germersheim und befindet sich seitdem auf der Flucht. Wenig später flüchtete ein Insasse der JVA Mannheim bei einem Arzttermin. Er wurde aber inzwischen gefasst.

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