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Erdbeeranbau

Erdbeer-Saison startet in Baden: Wann es die ersten heimischen Früchte gibt

Die Bauern in Baden ernten die ersten Erdbeeren. Wie süß sind sie schon jetzt? Und wann kommen regionale Erdbeeren in die Supermärkte, wann kann man selbst pflücken?

ARCHIV -  Eine Frau beißt am 08.05.2014 auf einem Erdbeer-Betrieb in Fuhlendorf (Schleswig-Holstein) in eine Erdbeere. Foto: Daniel Reinhardt/dpa (zu dpa "Umfrage zu Vorsätzen für 2015: Weniger Stress und gesünder leben" vom 19.12.2014) +++(c) dpa - Bildfunk+++ | Verwendung weltweit
Erdbeeren naschen ist für viele der Inbegriff des Frühsommers – hier ein Symbolbild. Zuerst bieten die Landwirte sie in Hofläden an. Foto: Daniel Reinhardt/dpa

Die Erdbeer-Ernte hat angefangen. Damit startet die Saison eine Woche früher als in den vergangenen beiden Jahren. Da gab es um den 22. April die ersten roten Früchtchen. Also nichts wie los zum Supermarkt und die ersten heimischen Erdbeeren abstauben – oder nicht?

Der Verband Süddeutscher Spargel- und Erdbeeranbauer (VSSE) mit Sitz in Bruchsal winkt ab. „Dafür ist es noch zu früh“, sagt Geschäftsführer Simon Schumacher. Aber wann gibt es die ersten regionalen Erdbeeren auch im Supermarkt und was kosten sie voraussichtlich? Und was ist beim Waschen zu beachten, damit die Beere ihren Geschmack behält?

Schon die ersten Badener Erdbeeren sind voraussichtlich sehr süß

Regionale Erdbeeren kommen vermutlich in den kommenden zwei Wochen in die Supermärkte von Bruchsal bis Achern. Die Saison hat gerade erst angefangen. Da es erst einmal wieder kälter wird, dauere es noch, bis die Bauern die Discounter in der Region beliefern. Dafür muss zuerst eine gewisse Menge geerntet sein. „Das ruckelt sich noch zurecht“, sagt Schumacher.

In den kommenden Tagen verkaufen immer mehr Bauern in der Region ihre Früchte direkt am Hof oder in Hofläden. Es lohnt sich, bei den Bauern vorab nachzufragen, ob sie schon Erdbeeren anbieten.

Verkaufsstände sind nach Schumachers Aussage noch nicht aufgebaut. Wann sie starten, hänge vom Wetter in den kommenden Tagen ab.

Das Wetter war super – sonnig, nicht zu heiß und die Nächte schön kühl.
Simon Schumacher
VSSE-Geschäftsführer

Aber schmecken die ersten Früchte schon so aromatisch wie in der Hochsaison? Der VSSE-Geschäftsführer hat gute Neuigkeiten: „Die ersten Erdbeeren werden richtig gut schmecken.“ Der Grund für seine Prognose ist Schumacher zufolge, dass die Pflanzen durch den milden Winter weniger Blüten gebildet haben.

Das bedeutet, dass es zunächst zwar weniger Erdbeeren gebe. Die seien dafür aber süßer. Im Fachjargon heißt das Blatt-Frucht-Verhältnis. Die vergangenen Tage haben den roten Früchtchen gut getan: „Das Wetter war super – sonnig, nicht zu heiß und die Nächte schön kühl.“

Was kosten die Erdbeeren in diesem Jahr?

Es wäre naheliegend, dass weniger Erdbeeren einen höheren Preis bedeuteten – aber dem widerspricht Schumacher. Wachsen weniger Früchte an den Pflanzen, werden sie größer. Beim Gewicht kämen die Bauern unter dem Strich also auf dieselbe Menge.

Bis Erdbeeren zum Selbstpflücken angeboten werden, dauert es noch. Schumacher geht davon aus, dass die ersten Bauern im Laufe des Monats Mai Felder in der Region dafür freigeben.

Seiner Erfahrung nach ist das Selbstpflücken vor allem bei zwei Personengruppen beliebt: bei Sparfüchsen und bei Familien. „Bei Familien geht es Eltern meistens darum, dass ihre Kinder Kontakt zur Natur haben.“ Die meisten Bauern ließen ihre Felder zuerst von Arbeitskräften pflücken. Das verbessere das Blatt-Frucht-Verhältnis und damit die Qualität der Erdbeeren.

Der Verband wirbt dafür, die roten Früchte im Sinne einer nachhaltigen Landwirtschaft nur zur Erdbeerzeit zu kaufen. „Die Erdbeere ist ein Paradebeispiel für regional und saisonal“, sagt Schumacher. Trotzdem kauften einige Menschen die Früchte außerhalb der Saison. Bei weißem Spargel sei das Bewusstsein höher.

Importierte Erdbeeren aus Spanien sehr umstritten

Das Institut für Energie- und Umweltforschung in Heidelberg hat 2020 Lebensmittel auf ihren ökologischen Fußabdruck hin geprüft. Regionale Erdbeeren haben der Studie zufolge dieselbe Wirkung auf das Klima wie 0,3 Kilogramm CO2. Bei Winter-Erdbeeren, die in einem Gewächshaus gezüchtet werden, sind es schon 3,4 Kilogramm.

Spanische Erdbeeren, die Supermärkte meist außerhalb der Saison anbieten, sind nur ein wenig mehr schädlich als heimische Erdbeeren – mit 0,4 Kilogramm. Der Anbau ist aber nicht nur wegen des Transports und des Plastikmülls sehr umstritten. Die meisten Plantagen liegen in Südspanien. Dort herrscht Wassermangel – und der Anbau verschärft die Lage noch.

Ein Kilo Erdbeeren verbraucht 300 Liter Wasser

Erdbeeren haben einen sehr hohen Wasserbedarf. Nach Angaben der Umweltorganisation WWF braucht man rund 300 Liter Wasser, um ein Kilogramm Erdbeeren ernten zu können. Das entspricht fast zwei Badewannen voller Wasser.

Mittlerweile importiert Deutschland Schumacher zufolge immer mehr Erdbeeren aus Griechenland und weniger aus Spanien. Dort sei der Wassermangel zwar nicht so gravierend wie in Spanien, aber auch dort bahne sich Wasserknappheit an.

So behalten Erdbeeren ihr Aroma

Damit der Geschmack bestmöglich erhalten bleibt, sollte man beim Waschen einige Dinge beachten. Der Verband der Erdbeeranbauer rät davon ab, die Erdbeeren unter dem Wasserhahn zu waschen. Unter einem starken Wasserstrahl geht Geschmack verloren.

Der Verband empfiehlt, sie vorsichtig in einer Schüssel mit Wasser zu waschen. Die grünen Kelchblätter sollten dran bleiben, damit die Beeren weniger Wasser aufnehmen. Aus demselben Grund rät der Verband von einem langen Wasserbad ab.

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