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Nach Renovierung

Das war der Festgottesdienst in der Bruchsaler Peterskirche zur Wiedereröffnung

Mit einem Festgottesdienst und allem, was man aufbieten konnte, feierte die Bruchsaler katholische Kirchengemeinde die Wiedereröffnung der Peterskirche.

Festgottestdienst Peterskirche Bruchsal
Gut gefüllt: Die Kirche Sankt Peter in Bruchsal beim festlichen Wiedereröffnungsgottesdienst. Foto: Arved Oestringer

Nach fast zwei Jahren, war es vielen Gläubigen ein Bedürfnis wieder hierher zurückzukehren. Das Gebäude, das 1742 seine Grundsteinlegung hatte und noch original im barocken Stil erhalten ist, musste aufgrund mehrerer Schäden umfassend saniert werden. Doch trotzdem ist bei weitem noch kein Ende in Sicht.

Knapp 2,1 Millionen Euro kalkulierte man bis dato für die Sanierungs- und Reparaturarbeiten. Ob es dabeibleibe, sei noch nicht absehbar, erklärte Pfarrgemeinderatsvorsitzender Gondulf Schneider. Doch zunächst war (Glaubens-)Freude unter den Gottesdienstteilnehmern in der voll besetzten Kirche zu spüren.

Ulrike Mältzer und ihr Mann Mathias waren voll der Vorfreude auf die Eröffnung. Ihr gemeinsamer Lebensweg ist eng mit dem Gebäude verbunden. „Wir haben hier geheiratet, beide unserer Kinder wurden hier getauft und ministrieren jetzt auch. Für uns gehört die Peterskirche einfach zur Gemeinde, auch weil sie in ihrem Zustand, Teil des nicht-zerbombten Bruchsals ist“, teilte Ulrike Mältzer mit.

Gebäude mit positiver Ausstrahlung

Dass die „Magie“ des Gotteshauses nicht nur Katholiken anzieht, zeigte die Gottesdienstteilnehmerin Eva Goroll. „Das Gebäude hat eine sehr positive Ausstrahlung. Ich habe diese Kirche als heiligen Ort erleben gelernt“, sagte die Protestantin.

Auch vom Gottesdienst tief ergriffen waren die Franziskanerschwestern Helena und Gratia. Zur Sanierung des Gebäudes sagte die Oberin, Schwester Helena: „Ein Kleinod wie dieses muss man erhalten. Für Gott, der uns das Leben schenkt, ist nichts kostbar genug.“ Die Peterskirche bewegte sogar Menschen, die Jahre nicht mehr vor Ort waren. Die Bruchsalerin Annerose Ihle betonte, es gebe eine persönliche Bindung zum Bauwerk. „Mein Großvater war hier Organist. Diese Kirche hat einfach eine bewegende Akustik, das hat man heute gehört“, so Ihle.

Schäden von Brandanschlag beseitigt

„Bautechnisch wurden während der Renovierung Schäden behoben, die durch einen Brandanschlag 2017 verursacht wurden, dabei stieß man auf weitere Mängel und kam zu dieser längeren Sanierung“, erklärte Pfarrer Benedikt Ritzler. Er führte weiter aus, dass man beim Austausch alter Fenster und der Reparatur undichter Stellen am Dach, enorme Schuttmengen entdeckte und auch den Pilz „Hausschwamm“.

Im nächsten Bauschritt werde man den Schutt entfernen. Erst dann werde man sehen können, ob es durch den Pilz im Dachstuhl noch weitere Schäden gebe, so der Architekt Daniel Henecka.

Ebenfalls sei die große Orgel noch nicht einsatzbereit. Insgesamt rechne man noch mit 500.000 bis 700.000 Euro an zusätzlichen Kosten, wie Pfarrer Ritzler bestätige. Ihm war es aber auch wichtig zu betonen, dass zwei Drittel der bereits angefallenen Kosten durch die Kirchensteuer gedeckt werden konnten. Der Förderverein unter Leitung von Norbert Pohl hatte zusätzlich bereits rund 250.000 Euro und 80.000 Euro aus eingegangenen Spenden für die Renovation bereitgestellt.

Wichtig ist aber noch zu wissen, dass das Gebäude sehr nachhaltig sei, wie Daniel Henecka betonte. Auf eine große Geothermie-Heizung hatte man bei der Sanierung verzichtet, eine Sitzheizung war der Kompromiss. Damit verbrauche das Gebäude sehr wenig Energie, so der Architekt.

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