Skip to main content

Bruchsaler Ost-Umfahrung

Für Forst ist die Rotenberg-Umfahrung ein absolutes No-Go

Forst, so beschreibt es der Bürgermeister, ist eine Insel, zwischen Autobahn, Straßen und Schienen. Das sollte sich wenigstens nicht noch verschlimmern.

Interview Bernd Killinger, Bürgermeister Forst, 2023
Forsts Bürgermeister Bernd Killinger fürchtet, dass sein Ort noch mehr von Verkehr belastet wird. Der Autobahn-Ausbau müsse Priorität vor dem Ausbau der Bruchsaler Ost-Umfahrung haben. Foto: Martin Heintzen

Für Forst ist die Rotenberg-Umfahrung – wie man neudeutsch sagt – ein absolutes No-Go. Ein Tabu. Das betont Forsts Bürgermeister Bernd Killinger (Freie Wähler). Er nimmt Bezug auf die kürzlich vorgestellten noch vier möglichen Varianten für eine Umfahrung und Entlastung Bruchsals.

Zwei Varianten führen ober- oder unterirdisch über den Rotenberg. Zwei Strecken führen mit kleineren Tunneln unter der bestehenden B35 durchs Bruchsaler Stadtgebiet. Dazu sagt Killinger: „Der Gemeinde Forst ist es wichtig zu betonen, dass der Forster Gemeinderat am 23. April 2018 in öffentlicher Sitzung einstimmig folgenden Beschluss gefasst hat: Der Gemeinderat erklärt, dass er den Ausbau der B35 zwischen Bruchsal und Pforzheim/Stuttgart und insbesondere die ‚Ortsumfahrung Bruchsal-Ost‘ ablehnt.“

Der Gemeinderat forderte bereits 2018 außerdem, dass der Bundesverkehrswegeplan 2030 den achtspurigen Ausbau der Autobahn von Walldorf bis Karlsruhe eher verwirklicht als den Bruchsaler Ostast. „Damit der Schnell- und Güterverkehr auf den dafür vorgesehenen Fernstraßen sein Ziel erreichen kann.“

Killinger fürchtet eine komfortable Ersatz-Autobahn

Forst, aber auch Bruchsaler Stadträte fürchten, dass man mit einer Rotenbergdurchquerung eine komfortable Ersatzautobahn schafft, die den Fernverkehr von den bestehenden Autobahnen 5 und 8 herunterleitet und mitten durch den Kraichgau führt.

Forst, so Killinger, will vor allem nicht, dass die B35a, die direkt an Forst vorbeiführt, noch mehr Verkehr abbekommt. Der Bürgermeister fürchtet, dass das bei den Rotenberg-Varianten der Fall wäre.

 Jegliche Varianten, die die B35a als Zulieferstrecke benötigen, werden abgelehnt.
Bernd Killinger
Bürgermeister von Forst

„Für die Gemeinde Forst ist gegenwärtig nur denkbar, dass die bestehende Strecke auf der B35 zwischen Anschlussstelle Bruchsal und Heidelsheim ertüchtigt wird. Jegliche Varianten, die die B35a als Zulieferstrecke benötigen, werden abgelehnt.“ So hatte es der Forster Gemeinderat bereits 2018 klargestellt. Wenngleich der Gemeinderat, weder der Forster noch der Bruchsaler, tatsächlich über das Projekt entscheiden dürfen. Am Ende werden beide Projekte, der Ausbau der A5 und die Ostumfahrung vom Bund getragen.

Angst vor einer komfortablen Ersatzautobahn

Killinger habe im Regierungspräsidium, das für die Planung zuständig ist, die Forster Position bekräftigt. Er habe darauf verwiesen, dass die Abkürzungsstrecke Forst-Bruchsal-Bretten-Bauschlott-Pforzheim/Stuttgart auf keinen Fall noch attraktiver werden dürfe. Der Bund plant hier auch für Bretten und Bauschlott Umgehungsstraßen. „Überregionaler Verkehr gehört auf die Autobahn und nicht auf die Dörfer“, so Killinger.

Sein Ort sei von diversen Trassen umzingelt, so die Lesart. Derzeit wird ja zudem noch nach einer Trasse für den Güterverkehr zwischen Mannheim und Karlsruhe gesucht. Auch davon könnte Forst noch betroffen sein. Killinger spricht von einer „Inselfunktion“ von Forst, inmitten von Schienentrasse, Autobahn und B35a. Alle Infrastrukturprojekte müssten zusammen gedacht werden, so seine Forderung. Außerdem soll seine Gemeinde stärker in die Planungen für den Ostast eingebunden werden.

nach oben Zurück zum Seitenanfang