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Einsatz der Polizei

Drei Kampfhunde büxen in Kraichtal aus und beißen Nachbarshund tot

Schon wieder wird ein Hund von einem anderen totgebissen. In Kraichtal-Menzingen musste jetzt sogar die Hundestaffel der Polizei ausrücken.

Ein American Staffordshire Terrier schaut durch das Gitter seines Zwingers im Tierheim am See von Jana Feister. (zu dpa: ««Wenn ich nicht helfe, tut es keiner» - Jana Feister rettet Tiere») +++ dpa-Bildfunk +++
Der American Staffordshire Terrier gilt als gefährlich. In Baden-Württemberg wird er als Kampfhund klassifiziert. In Kraichtal-Menzingen gab es nun einen Vorfall mit einem solchen Tier. Der Nachbarshund hat die Begegnung nicht überlebt. Foto: Patrick Pleul/dpa

Dieser ungewollte Ausflug dreier Kampfhunde in Kraichtal-Menzingen hat ein kleinerer Hund mit dem Leben bezahlt. Die Polizei bestätigt gegenüber den BNN den Vorfall vom Donnerstagnachmittag.

Nach ihrer Schilderung waren insgesamt vier Hunde eines Halters kurzzeitig von dessen Grundstück ausgerissen. Bei dreien handelt es sich wohl um die Rasse American Staffordshire Terrier oder Mischlinge davon.

Es sind sogenannte Listenhunde oder Kampfhunde. Ihre Haltung unterliegt in Baden-Württemberg strengen Auflagen. Die Tiere gelten als gefährlich. Ihre Vorfahren wurden etwa für Hundekämpfe eingesetzt.

Welcher Hund zugebissen hat, müssen Bluttests zeigen

Wie gefährlich sie sind, scheint nun der Vorfall in Menzingen zu bestätigen. Gegen späten Donnerstagnachmittag seien alle vier Hunde ausgebüxt. Zwar konnte ihr Besitzer sie schnell wieder einfangen. Doch da war es für den kleinen Nachbarshund schon zu spät. Einer der drei Kampfhunde oder alle haben ihr Opfer angegriffen. Den genauen Nachweis müssten wohl Blut- oder DNA-Untersuchungen ergeben. Der Nachbarshund jedenfalls konnte nicht gerettet werden. Um was für einen Hund es sich hierbei handelt, konnte die Polizei nicht sagen. Menschen wurden nicht verletzt, heißt es von der Polizei.

Experten der Hundeführerstaffel sind nach Menzingen ausgerückt, um den Fall zu untersuchen. Auch das Veterinäramt ist involviert. „Die Verhaltensprüfung hatten die drei Hunde aber bestanden“, erklärt ein Pressesprecher der Polizei.

Der American Staffordshire Terrier gilt als besonders gefährlich

Drei Hunderassen, der American Staffordshire Terrier, der Bullterrier und der Pit Bull Terrier, gelten in Baden-Württemberg nach der Polizeiverordnung grundsätzlich als besonders gefährlich und aggressiv und damit als „Kampfhunde“. Die Halter solcher Hunde können dies durch eine Prüfung widerlegen.

Für die Haltung von Kampfhunden gibt es strenge Regeln

Laut Innenministerium des Landes benötigt der Halter eines Kampfhunds aber immer eine Erlaubnis der Ortspolizeibehörde. „Eine solche kann nur unter engen Voraussetzungen erteilt werden: Der Antragsteller muss ein berechtigtes Interesse an der Haltung eines Kampfhunds nachweisen. Gegen seine Zuverlässigkeit und Sachkunde dürfen keine Bedenken bestehen, und von dem Hund dürfen keine Gefahren für Dritte ausgehen. So müssen auch Vorkehrungen gegen ein Entlaufen des Hundes getroffen sein“, heißt es beim Innenministerium weiter.

Kraichtaler Gemeinderat bittet Kampfhundebesitzer zur Kasse

Die Ermittlungen im konkreten Fall haben nun erst begonnen. Die angreifenden Hunde seien nach wie vor bei ihrem Halter untergebracht, so informiert die Polizei.

Interessant dabei: Erst vor Kurzem hatte der Kraichtaler Gemeinderat beschlossen, die Hundesteuer für Kampfhunde massiv zu erhöhen. Neuerdings müssen Kraichtaler Halter von Kampfhunden einen höheren Satz als andere Hundehalter zahlen. So schlägt ein Kampfhund oder ein als gefährlich eingestuftes Tier ohne Wesenstest mit 600 Euro jährlich zu Buche. Für einen „normalen“ Hund zahlt man 90 Euro pro Jahr.

Erst im Spätjahr gab es eine andere Beißattacke mit tödlichem Ausgang. In Bad Schönborn hat ein Wachhund des dortigen Kleintierparks in Mingolsheim am Eingang einen fremden Hund totgebissen.

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