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Wahlkampfauftritt

Linke-Bundestagskandidatin Alena Schmitt wirbt auf dem Bruchsaler Marktplatz für ihre politischen Ideen

Alena Schmitt ist erst 20 und doch so etwas wie eine politische Überfliegerin. Nach ihrer Kandidatur für den Landtag tritt sie nun für die Linke bei der Bundestagswahl an. Sieht sie ihr Alter dabei als Nachteil?

Alena Schmitt
Wahlkampf in Bruchsal: Alena Schmitt ist 20 Jahre alt und in diesem Jahr bereits zum zweiten Mal auf Tour, um Wähler zu einem Kreuzchen zu bewegen. Foto: Martin Stock

Don Camillo und Peppone, zwei Seelen schlagen in der Brust von Alena Schmitt aus Bruchsal. Sie ist Bundestagskandidatin von „Die Linke“ und gleichzeitig Mitglied in der KJG, der katholischen jungen Gemeinde. Am Mittwochabend ging sie mutig in die Öffentlichkeit auf dem Bruchsaler Marktplatz, um sich vorzustellen und ihre Meinung zur derzeitigen Politik darzulegen, assistiert von Jürgen Creutzmann, vom Vorstand des Kreisverbands Karlsruhe „Die Linke“.

„Wir brauchen einen Politikwechsel“, sagte Schmitt. „Die bisherige Politik hat versagt!“ Schmitt zählt auf: Das Gesundheitssystem sei „kaputtgespart“ und der Pflegenotstand offensichtlich. Das Auseinanderdriften von Arm und Reich beschleunige sich immer mehr und dass man von seiner Rente nicht leben könne, sei ein Skandal. Die Regenfluten und Überschwemmungen in Deutschland seien zudem die Folgen verfehlter Klimapolitik.

Auch an anderer Stelle sieht die Kandidatin der „Linken“ Probleme: „Die derzeitige Friedenspolitik ist keine solche, sondern ruft nur weitere Auseinandersetzungen und Kriege hervor“, sagt sie überzeugt. „Wir wollen einen solidarischen Weg aus der Krise.“

Couragiert steht Schmitt, eine zierliche Person aber voller Energie, auf dem Bruchsaler Marktplatz. Viele Passanten eilen vorüber, wenige bleiben stehen. Die Gäste im nahegelegenen Straßencafé unterhalten sich weiter, eher über Alltäglichkeiten als über die von Schmitt angesprochenen Krisen. Sie lässt sich nicht aus dem Konzept bringen. Unverdrossen legt sie ihre Sicht der Dinge dar.

Schmitt sieht in ihrem Alter kein Problem

Plakative Lösungen, aber das ist Wahlkampf: „Die Linke“ will darauf drängen, dass sich Reiche an den finanziellen Belastungen in unserer Gesellschaft stärker beteiligen. „Querfinanzierung“ nennt sie es, „quer durch alle Schichten in der Gesellschaft. Nur so können wir die Krisen bewältigen“, findet Schmitt.

In die Politik muss frischer Wind und wer sonst als wir junge Generation kann dies leisten.
Alena Schmitt, Kandidatin für „Die Linke“

Schmitt ist mit 20 Jahren sicherlich eine der jüngsten Kandidatinnen für die anstehende Bundestagswahl. Ob sie darin einen Nachteil sehe, da sie noch wenig Erfahrung habe: „In die Politik muss frischer Wind und wer sonst als wir junge Generation kann dies leisten?“, fragt sie. Und mit einem Lächeln ergänzt sie: „Junge Frauen braucht das Land.“

Das Jahr 2021 ist für Schmitt sehr gefüllt: Anfang des Jahres kandidierte sie für den Landtag in Stuttgart. Dann meisterte sie ihr Abitur und nun ist sie erneut auf Wahlkampftour im Wahlkreis Bruchsal-Schwetzingen – diesmal für den Bundestag. „Das geht nur mit Unterstützung meiner Familie und mit guten Freunden“, sagt sie.

Wenig Interesse der Passanten auf dem Bruchsaler Marktplatz

Nach ihrer Rede geht sie vom Mikrofon weg und auf die Passanten zu. Sie verteilt Informationsmaterial über ihre Ziele und die ihrer Partei. Nur wenige lassen sich auf ein kurzes Gespräch ein. Sie ist nicht enttäuscht, sondern freut sich über jeden Kontakt, bei dem sie ihre politischen Ideen streuen kann.

Dann klappt sie ihren Materialtisch ein und macht sich wieder auf den Weg – zu einem Zeltlager der KJG in der Pfalz, wo sie bei den Jugendlichen noch einen „Überfall“ plant.

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