Skip to main content

Bauarbeiten an der Eisenbahnbrücke

Bruchsals Hauptverkehrsachse wird gesperrt: Das kommt auf Autofahrer und Rettungskräfte zu

Die Siemens-Unterführung ist eine Hauptverkehrsachse in Bruchsal. Die Sanierungsarbeiten an der Eisenbahnbrücke sind vor allem für die Feuerwehr eine Herausforderung.

Siemensunterführung
Noch ist sie offen: Für den Einbau von Hilfsbrücken wird die Siemens-Unterführung vom 16. November bis 16. Dezember voll gesperrt. Foto: Martin Heintzen

Mit siebenmonatiger Verzögerung werden ab Dezember vier Hilfsbrücken für die Sanierung der Eisenbahnbrücke über die Werner-von-Siemens-Straße in Bruchsal eingebaut. Darüber sollen die Züge bis zur Inbetriebnahme der neuen Brücke fahren. Ursprünglich geplant war das 2024. Ob dieser Termin zu halten ist, ist offen.

Für den Einbau der Hilfsbrücken findet bereits ab Mittwoch, 16. November, eine Vollsperrung auf einer der Hauptverkehrsachsen in Bruchsal statt. Diese soll vier Wochen bis Mitte Dezember dauern. Das dürfte zu einigen Staus in der Innenstadt führen. Die Rettungskräfte haben sich schon auf die Sperrung eingestellt.

Ursprünglich sollten die insgesamt sieben Hilfsbrücken vom 28. April bis 6. Juni eingebaut werden. Dann kam alles etwas anders. Nach verdächtigen Bodenuntersuchungen rückten Kampfmittel-Experten an. Die Deutsche Bahn (DB) stoppte weitere Arbeiten.

„Die Verdachtspunkte wurden im Oktober untersucht, dabei wurden keine Kampfmittel gefunden“, gibt eine Sprecherin der DB Entwarnung. Entdeckt wurden unter anderem große Stahlteile wie Masten. Sie hat man offenbar nach dem Bombenangriff am 1. März 1945 nicht ausgebuddelt. Auch fanden die Suchtrupps Schrott und alte Betonteile.

Nun geht es weiter. Im Gleisbett setzt die Bahn vom 17. bis 26. November die Bohrpfähle, auf denen die Hilfsbrücken aufliegen. Dafür kommen zwei Drehbohrgeräte zum Einsatz. Sie wurden bereits im Frühjahr für den Einbau der ersten beiden Hilfsbrücken genutzt und sind ziemlich laut. Der Lärmpegel werde messtechnisch überwacht, ob die Auflagen eingehalten werden, heißt es seitens der Bahn.

Siemens-Unterführung in Bruchsal nur für Fußgänger nutzbar

In der Zeit vom 2. bis 14. Dezember werden insgesamt vier der fünf noch ausstehenden Hilfsbrücken eingebaut. Für diese Arbeiten wird die Siemens-Unterführung zum Nadelöhr. Von 16. bis 29. November wird die Fahrbahn für den motorisierten Verkehr gesperrt. Fußgänger können einen eingehausten Durchgang nutzen. Vom 30. November bis 16. Dezember ist die Unterführung dann für alle Verkehrsteilnehmer voll gesperrt. Eine Umleitung wird ausgeschildert.

Das ist schon eine Herausforderung.
Bernd Molitor, Feuerwehrkommandant

Feuerwehr und DRK wurden bereits informiert. „Das ist schon eine Herausforderung“, sagt Feuerwehrkommandant Bernd Molitor. Von der Alarmierung bis zur Ankunft an der Einsatzstelle hat die erste Löschgruppe zehn Minuten Zeit. Die Sperrung sei besonders für Ehrenamtliche ein Problem, die dadurch längere Anfahrtswege haben. Bei einem Alarm werden deshalb sicherheitshalber mehr Einsatzkräfte alarmiert.

Einsatzfahrzeuge mit Blaulicht können während der Vollsperrung die Baustelle passieren. Dafür wird die Baustelleneinrichtung zur Seite geräumt. Das gilt auch für die Rettungswagen von DRK oder Malteser. Beim DRK sieht man die Situation deshalb entspannt.

Rettungswagen des DRK versuchen Innenstadt von Bruchsal zu umfahren

„Es gibt immer Kreuzungen und Ampeln, an denen wir nicht schnell vorbei kommen. Das Stadtgebiet versuchen wir grundsätzlich zu vermeiden“, erklärt Maximilian Gay, stellvertretender Leiter des DRK-Rettungsdienstes. Mit zwei Rettungswachen westlich und östlich der Bahnlinie sei man flexibel.

Am Alten Feuerwehrhaus in der Friedrichstraße haben die Malteser einen Rettungswagen. Drei Rettungswagen stehen beim DRK im Industriegebiet Am Mantel. Das Einsatzfahrzeug des Notarztes ist beim Krankenhaus stationiert.

Ohnehin werde bei einem Notfall immer der nächstgelegene Rettungswagen informiert. Die vierwöchige Sperrung wird nach Einschätzung von Maximilian Gay deshalb keine große Auswirkung für die Rettungskräfte haben.

Deutsche Bahn kündigt weitere Einschränkungen im Januar an

Für alle anderen Verkehrsteilnehmer kommt es ab Januar 2023 zu weiteren Einschränkungen. Dann werden die alten Widerlager abgebrochen und die neuen gegründet. Für Fußgänger ist laut Bahn immer einer der beiden Geh- und Radwege offen. Radfahrer müssen schieben. Ein Gerüst begrenzt die Durchfahrtshöhe auf vier Meter. Daher wird der Schwerlastverkehr weitläufig umgeleitet. Busse dürfen sich nicht begegnen.

Die letzte Hilfsbrücke im Gleis 3 will die DB vom 7. bis 12. April 2023 einbauen. Dann soll der Zugverkehr wieder nach Fahrplan laufen. Im vierten Quartal 2023 soll dann die Bahnstrecke gesperrt werden, um die neuen Brückenüberbauten einzubauen.

„Aktuell gehen wir davon aus, dass wir in diesem Zeitraum sechs der sieben neuen Brückenüberbauten einbauen können“, so die Bahn-Sprecherin. Für das Gleis 3 müsse 2024 ein neuer Termin gefunden werden.

nach oben Zurück zum Seitenanfang