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Kostenlose Ausgabe der Dose

Notfalldose soll Baden-Badener Rettungskräften helfen

Die Erste Hilfe kann ab sofort aus der Dose kommen. Dafür hat jetzt die Bürgerstiftung Baden-Baden gesorgt und vorerst 2.500 kleine Kunststoffgefäße anfertigen lassen, in denen sich wichtige medizinische Daten aufbewahren lassen – und zwar zentral im eigenen Haushalt, genau genommen im heimischen Kühlschrank.

Zwischen Senf und Ketchup: Die Notfalldose sollte am besten in der Kühlschranktür deponiert werden.
Zwischen Senf und Ketchup: Die Notfalldose sollte am besten in der Kühlschranktür deponiert werden. Foto: Krause-Dimmock
Von unserer Mitarbeiterin Christiane Krause-Dimmock

Der Clou bei dieser Lösung, die weder einen Computer noch einen besonderen Schlüssel braucht, sind zwei kleine Hinweisaufkleber, welche die Rettungskräfte auf die Notfalldose hinweisen sollen.

Retter erhalten alle wichtigen Infos

Doch was ist denn nun für ein geheimnisvolles, möglicherweise gar lebensrettendes Material in der kleinen Dose enthalten? Neben den Aufklebern, die an der Innenseite der eigenen Haustür sowie am Kühlschrank anzubringen sind, findet sich ein zusammengefaltetes Info-Blatt im Innern. Dieses ist vom Nutzer möglichst akribisch auszufüllen.

Auf diese Weise erlangen die Retter innerhalb kürzester Zeit alle wesentlichen Informationen über ihren Patienten, selbst wenn dieser nicht ansprechbar sein sollte. Sie erfahren nicht nur, wer der Hausarzt ist, sondern werden auch über aktuelle Erkrankungen nebst Medikamentenplan informiert.

Kann im Notfall Leben retten: Die grün- oder rot-weiße Notfalldose.
Kann im Notfall Leben retten: Die grün- oder rot-weiße Notfalldose. Foto: PR

Wer soll informiert werden?

Obendrein sollten auch die Namen von Angehörigen vermerkt werden. Denn auch hierfür sieht der enthaltene Vordruck eigens ein Feld vor. Gedacht wurde auch an etwa im Haushalt lebende Tiere. Gibt es jemanden, der sie versorgen kann und brauchen auch sie eventuell Medikamente, haben die Planer selbst diese Dinge berücksichtigt.

„Eine wirklich tolle Idee“, lobt der Medizinische Geschäftsführer des Klinikums Mittelbaden Thomas Iber die Notfalldose, die ab sofort an ganz unterschiedlichen Stellen kostenfrei abgegeben wird. Vorgehalten werden sie in der Klinik aber auch in den Apotheken, in den Filialen von Sparkasse und Volksbanken sowie in den Bürgerbüros einschließlich der Gemeindeverwaltungen im Rebland.

Erfolg hängt vom Bekanntheitsgrad der Dose ab

Der Erfolg, der in anderen Städten bereits verzeichnet werden kann , wird allerdings ganz wesentlich von dem Bekanntheitsgrad der Notfalldose abhängen. So will man selbstredend die Fahrer der Einsatzfahrzeuge für den Hinweisaufkleber sensibilisieren und auch beim Neujahrsempfang der Bürgerstiftung die Werbetrommel rühren, in der Hoffnung auf möglichst viele Multiplikatoren zu stoßen.

Denn wenn ein Anruf bei der Leitstelle eingehe, müsse alles schnell gehen. Zeit um etwa in den Wohnräumen des Patienten nach dem Impfpass, einer Patientenverfügung oder dem Medikamentenplan zu suchen, bleibt da kaum, macht Iber auf die Problematik aufmerksam.

Noch schneller und effizienter helfen

Sehr oft sei es der Fall, dass sich solche Notfälle außerhalb der Sprechzeiten der Hausärzte ereignen, was den Informationsfluss ebenfalls verzögern kann. Selbst Vorsorge zu tragen, damit alles einen möglichst raschen und geregelten Gang gehen kann, sei eine sehr gute Lösung. Folglich hoffe man, dass auch andere Stadt- und Landkreise das Konzept aufgreifen und das ihre dazu beitragen, dass die Notfalldose bei möglichst vielen Menschen ins Bewusstsein gerückt wird, um noch schneller und effizienter helfen zu können.

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