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Einblicke in das Thema

Pop-Up-Ausstellung in Baden-Baden informiert zum Unesco-Welterbe

Vier Wochen nach der Aufnahme Baden-Badens in die Liste der Unesco-Welterbestätten wollen Stadt und Land die Bürger und Gäste über das Thema Welterbe mit einer Pop-Up-Ausstellung informieren. Wie leistet das die Schau?

Ein Mann im Rollstuhl betrachtet große Info-Tafeln.
Die großen Info-Tafeln auf der Fieser-Brücke in Baden-Baden bieten eine breite Themenvielfalt zu den Great Spa Towns of Europe und geben Anregungen, die Stadt zu erleben. Foto: Michael Rudolphi

Bei Margret Mergen wirkt noch die Freude nach: „Was für ein Titel!“, kommentiert Baden-Badens Oberbürgermeisterin die Auszeichnung als Welterbestätte, die die Unesco vor vier Wochen an Baden-Baden und zehn weitere europäische Kur- und Bäderstädte vergeben hat. Sie freue sich nach wie vor und sei riesig erleichtert nach über zehn Jahren Arbeit an diesem Thema.

Nun gehe es darum, Bürgen und Gästen der Stadt zu vermitteln, was dieses Prädikat konkret bedeute. Genau das ist Mergen zufolge das Ziel einer Pop-Up-Ausstellung, die sie mit Staatssekretärin Andrea Lindlohr vom Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen Baden-Württemberg am Freitagabend eröffnet.

Auf der Fieser-Brücke sind vier große Stelen aufgebaut, die zum Thema „Baden-Baden: Das Welterbe in der Sommerhauptstadt Europas erleben“ informieren. Die Ausstellung sei gemeinsam mit dem Land konzipiert, das die Welterbe-Bewerbung Baden-Badens immer unterstützt und eine weitere Begleitung zugesichert habe.

„Wir bemühen uns, zeitnah Informationen zu geben, um den Vermittlungsauftrag der Unesco schon zu früh zu erfüllen“, erläutert Lisa Poetschki das Ziel der Ausstellung. Die Stadt komme dieser Auflage bereits seit Jahren nach, betont die Leiterin der städtischen Stabsstelle Welterbebewerbung und Stadtgestaltung mit Blick auf diverse Broschüren, Flyer, ein Memory-Spiel und den sogenannten Welterbe-Würfel.

Pop-Up-Ausstellung als Übergangslösung für dauerhafte Ausstellung

„Mit der Einschreibung in die Welterbeliste machen wir einen Quantensprung“, ist Poetschki überzeugt. Deshalb sei es wichtig gewesen, die Pop-Up-Ausstellung schnell auf die Beine zu stellen. Sie sei jedoch nur eine Übergangslösung. Die Stadt plane eine dauerhafte Dokumentation in einem Besucherzentrum, möglicherweise in der Trinkhalle.

Die Verleihung des Welterbe-Prädikats sei für die beteiligten elf Städte mit einem Paradigmenwechsel verbunden. Poetschki zufolge gestalten alle Partner des Verbunds ihre Öffentlichkeitsarbeit und Marketing-Aktionen künftig in einem einheitlichen blau-weißen Design. In diesen Farben sind auch die Info-Tafeln der Ausstellung gehalten.

Wir wollen damit Bürger und Gäste anleiten und lenken.
Nora Waggershauser, Kur- und Tourismuschefin

Neben dem neu gestalteten Welterbe-Würfel besteht sie aus drei weiteren Stelen. Zwei drehen sich um die elf beteiligten Städte und beleuchten Hintergründe sowie Geschichte des Bewerbungsverfahrens. Die beiden weiteren Tafeln widmen sich dem Thema „Welterbe in Baden-Baden erleben“. „Wir wollen damit Bürger und Gäste anleiten und lenken“, erklärt Nora Waggershauser, Geschäftsführerin der Baden-Baden Kur & Tourismus GmbH.

Die Open-Air-Schau spricht verschiedene Welterbe-Themen an

Viele Menschen fragten bei Besuchen immer wieder, wo es zum Welterbe gehe. Ihr Team müsse dann darauf hinweisen, dass nicht einzelne Bauwerke, sondern die gesamte Stadt auf der Unesco-Liste stehe. Der Ausstellungsteil zu Baden-Baden stelle deshalb verschiedene für die Bäderstadt typische Themenfelder wie Parks und Gärten, Thermalquellen, Kultur, Natur und Erholung vor.

Uns ist es ganz wichtig, das Lebensgefühl zu transportieren, für das Baden-Baden steht.
Nora Waggershauser, Kur- und Tourismuschefin

Zudem erhalte der Ausstellungsbesucher Tipps etwa zu speziellen Welterbe-Stadtführungen. „Uns ist es ganz wichtig, das Lebensgefühl zu transportieren, für das Baden-Baden steht“, sagt Waggershauser.

Staatssekretärin Andrea Lindlohr verweist darauf, dass Baden-Württemberg sieben Welterbestätten habe, darunter sei bislang aber keine ganze Stadt. Das habe das Land jetzt mit Baden-Baden erreicht, was ein wichtiger Beitrag für die Denkmalvielfalt im Südwesten sei.

Die Bäderstadt erfordere deshalb eine besondere Betreuung durch die Denkmalpflege, macht Landeskonservatorin Ulrike Plate deutlich. „Die Great Spa Towns waren Trendsetter“, ist der frühere Hauptkonservator Volkmar Eidloth überzeugt. Diese Kurorte hätten die städtebauliche und kulturelle Entwicklung Europas über Jahrhundert hinweg wesentlich geprägt.

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