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Sanierung Südstadt

Bühl bleibt in den nächsten Monaten eine Baustellenstadt

Auf der Tagesordnung des Gemeinderats hieß es schlicht „Kanalauswechslung Südliche Hauptstraße in Bühl“. Die Verkehrsteilnehmer erwarten in der Innenstadt zahlreiche Sperrungen.

Einmündung der Bühlertal- in die Hauptstraße in Bühl mit dem Turm der katholischen Pfarrkirche St. Peter und Paul im Hintergrund
Die Sanierung der Südlichen Hauptstraße in Bühl beginnt an der Einmündung der Bühlertalstraße und geht dann Richtung Tankstelle Jäger. Foto: Jörg Seiler

Auf der Tagesordnung der jüngsten Sitzung des Gemeinderats war es eigentlich nur ein formaler Akt: Einstimmig gab das Gremium seinen Segen für die Kanalauswechslung „Südliche Hauptstraße“ in Bühl.

Ein Unternehmen aus Ottenhöfen erhielt den Auftrag für den Vollausbau der Straße sowie den Tausch der Kanäle zum Angebotspreis von 1,9 Millionen Euro. Die Firma lag damit sogar unter der kommunalen Kostenberechnung von knapp 2,3 Millionen.

Auftakt der Sanierung der Bühler Südstadt im Januar 2024

Es ist der Auftakt des umfangreichen Sanierungsprojekts „Südlicher Stadteingang Bühl“. Beginn ist laut Verwaltung voraussichtlich im Januar 2024. Nach aktuellem Stand der Dinge rücken die Bauarbeiter im Mai 2025 ab, wenn schließlich bis zur Tankstelle Jäger alles gemacht ist.

So weit, so gut. Redebedarf hatten die Räte bei diesem Punkt dann dennoch. Vor allem ging es um die Erschwernisse, die auf die Verkehrsteilnehmer in den nächsten Monaten zukommen und um den Einzelhandel in der City.

Fast schon ist man geneigt zu sagen: Und täglich grüßt das Murmeltier. Denn eines ist klar: Bühl bleibt eine Baustellenstadt. Aktuell wird an der Einmündung der Geppert- in die Steinstraße gewerkelt.

Noch gut in Erinnerung sind die Sperrungen und das regelmäßige Verkehrschaos durch die Arbeiten an der nördlichen Hauptstraße und durch den Austausch der defekten Ampel an der Kreuzung von Rhein-, Obervogt-Häfelin- und Erlenstraße. Quintessenz der Forderungen aus dem Gemeinderat: Die Verkehrsbeeinträchtigungen so gering wie möglich halten, die Bürger frühzeitig und umfassend informieren und vor allem den Einzelhandel in der Innenstadt in dieser Zeit nicht vergessen.

Humboldtstraße in Bühl ist spätestens im Mai zu

Denn bereits im Frühjahr ist schon der nächste, wichtige Verkehrsweg im Süden von Bühl dicht: Das Großprojekt „Sanierung Windeck-Gymnasium“ bringt eine Sperrung der Humboldtstraße mit sich. Dort stehen dann die Klassenzimmer-Container, die Schüler und Lehrer während der Umsetzungsphase des Millionenprojekts beherbergen.

Georg Feuerer (CDU) verwies just auf diesen sich anbahnenden Engpass und forderte, zeitnah eine tragfähige Verkehrsplanung vorzustellen, damit es kein Chaos gibt. Wie OB Hubert Schnurr (Freie Wähler) sagte, sei die Verwaltung am Planen. Pit Hirn (SPD) verwies auf die große Diskussion bezüglich der Sperrung. Es beschneide die Stadt verkehrstechnisch. Hirn stellte die Frage, was die Verwaltung aus der Bürgerbeteiligung an Erkenntnissen gewonnen habe.

Lutz Jäckel (FDP) gab die Sorgen der Einzelhändler wider: Die Innenstadtgemeinschaft Bühl in Aktion (Bina) befürchte massive Umsatzeinbußen durch die baustellenbedingten Beeinträchtigungen des Verkehrs. Jäckel schlug, analog zu dem bereits im Vorfeld der Sitzung gestellten Antrag vor, dass die Verwaltung regelmäßig über den Sachstand berichtet, mit den Betroffenen kommuniziert.

Große Sorgen bei den Einzelhändlern der Bühler Innenstadt

Dazu könnte die Wirtschaftsförderung einige Sonderaktionen unterstützen, um so die Kunden – trotz Baustellen – weiter in die Innenstadt-Geschäfte zu locken. Der neugewählte Beigeordnete Daniel Fritz (CDU), der zum 1. Januar 2024 sein Amt antritt, könne dieses Thema gleich zur Chefsache machen, „als erste, große Bewährungsprobe“, so Jäckel, damit auch der Kostenrahmen und der Zeitplan eingehalten würden.

Karl Ehinger (Freie Liste Bühl) wollte genaue Informationen über die Arbeits- und Ruhephasen auf der Baustelle. Peter Teichmann (GAL) brachte einen Vorschlag mit einer Einbahnstraßenregelung. Angesichts der vielen parkenden Autos entlang der Umleitungsstrecken könnte das helfen.

Die Stadtverwaltung habe ihm aber diesbezüglich schon eine Absage erteilt, so der GAL-Gemeinderat. Johannes Moosheimer (FW) forderte eine zielgerichtete Information. Die Umleitungen seien notwendig, man dürfe aber die Innenstadt nicht vernachlässigen.

Infoveranstaltung zur Baustellenstadt am 31. Januar

Informationen versprach OB Schnurr, eine erste Faktenrunde für die Bürger ist bereits am 31. Januar 2024 geplant. Was jetzt schon feststehe: Es gibt bei der Südstadt-Sanierung sechs Bauabschnitte mit jeweils unterschiedlichen Sperrungen. Die Zeitplanung, so Schnurr, erfolge, wenn die Aufträge vergeben sind.

Im April/Mai beginnt dann, so der Rathauschef, die Sperrung der Humboldtstraße. Allerdings ist es laut Schnurr nicht so, dass ständig alles gesperrt sei. In Richtung Bina sagte der OB, dass es entsprechende Hinweise geben werde, dass die Innenstadt erreichbar sei – von Westen unter anderem über Rheinstraße ebenso wie von Norden. Bezüglich der von Lutz Jäckel angesprochenen Chefsache konstatierte der Oberbürgermeister, er werde die anfallenden Aufgaben „im Team“ mit dem neuen Beigeordneten Daniel Fritz angehen.

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