Bei der Nominierungsversammlung im Bühler Bürgerhaus Neuer Markt am Freitagabend setzte sich Behrens, der im November 2019 in den Landtag nachgerückt war, mit 49 von 67 abgegebenen Stimmen durch – einem „sehr eindeutigen Ergebnis“, wie auch Wahlleiter Thomas Hentschel bekundete.
Ebenfalls angetreten waren Joachim Heck (elf Stimmen), Gemeinderat und Sprecher des Ortsverbands Sinzheim, sowie Helga Decker (sieben Stimmen), ebenfalls aus Sinzheim. Als Zweitkandidatin wurde mit 49 Stimmen Annika Hummel gewählt, Kreisrätin und Vorstandsmitglied im Ortsverband Bühl, während 16 Stimmen an Joachim Heck gingen, der sich wiederum kurzfristig für diese Position beworben hatte; zwei Mitglieder stimmten mit Nein.
Zum Wahlkreis 33 zählen neben Baden-Baden auch Bühl, Bühlertal, Hügelsheim sowie Lichtenau, Ottersweier, Rheinmünster und Sinzheim.
Als Nachrücker seit November im Landtag
Hans-Peter Behrens war im November 2019 für Beate Böhlen in den Landtag nachgerückt, nachdem diese zur Bürgerbeauftragten des Landes Baden-Württemberg gewählt worden war. Zuvor war der 59-Jährige, der mit seiner Frau im Bühler Stadtteil Weitenung lebt, bei drei Landtagswahlen Zweitkandidat gewesen. In seiner Rede nannte er neben Themen wie der gerechten Entlohnung von Pflege- und Rettungspersonal sowie – angesichts des PFC-Skandals – dem Einsatz von chemischen Stoffen insbesondere die Bereiche Klima und Energiewende als persönliche Schwerpunkte.
Wir brauchen auch die Windkraft, denn sonst ist die Energiewende nicht zu schaffen.Hans-Peter Behrens
Hier wolle er seine Kompetenz im Energiebereich einbringen – Behrens war viele Jahre bei den Stadtwerken Baden-Baden tätig –, die Mobilitätswende voranbringen und die Doppelnutzung von Flächen für Landwirtschaft und Photovoltaik vorantreiben. „Darüber hinaus brauchen wir auch die Windkraft, denn sonst ist die Energiewende nicht zu schaffen.“
Der 1982 geborene promovierte Chemiker und Lehrer Joachim Heck hatte sich als Kandidat vorgestellt, „der die Sprache der Chemie spricht“, und betont, dass bei allen neuen Krisen die alte, nämlich die Klimakrise, nicht verschwunden sei. Die 56-jährige Bio-Unternehmerin Helga Decker hatte hervorgehoben, die Region als „Bio-Musterregion“ voranbringen zu wollen. Sie unterstütze das Ziel, Deutschland im Sinne der nachfolgenden Generationen bis 2035 klimaneutral zu machen: „Das ist Enkel-tauglich“.
Die 1991 geborene Zweitkandidatin Annika Hummel, die in Bühlertal lebt, sprach unter anderem von den Missständen in Gesellschaft und Wirtschaft, die in der Zeit des Lockdowns noch viel deutlicher geworden seien – um diese zu ändern, brauche es jetzt einen (grünen) „Game-Changer“.
Angekündigter Protest fiel doch aus
„Diese Veranstaltung war angesichts der Corona-Situation nicht leicht zu organisieren“, betonte abschließend die Kreisvorsitzende Birgit Gerhard-Hentschel. Noch am Nachmittag hatten Mitglieder angekündigt, die Versammlung aufgrund der Virus-Ausbreitung nicht im geschlossenen Saal, sondern aus Protest gegen den Veranstaltungsort vor dem Bürgerhaus mitverfolgen zu wollen – die entsprechende Pressemitteilung wurde kurz vor Sitzungsbeginn jedoch wieder zurückgenommen, es kam nicht zu der Aktion.