Gute Nachricht für alle Fahrradfahrer, die auf der Strecke zwischen Weitenung und Müllhofen bislang einen gut ausgebauten und somit sicheren Radweg vermisst haben.
„Das ist eine wichtige Verbindung in Richtung Norden von Vimbuch aus gesehen für die weitere Fahrt zum Beispiel in Richtung Halberstung und Sinzheim“, stellte Mareike Sturrhahn in der jüngsten Sitzung des Technischen Ausschusses das Projekt vor.
Sturrhahn ergänzt seit Kurzem in der Stadtverwaltung das Team Stadtentwicklung-Bauen-Immobilien, das das Projekt in Planung des Landratsamtes betreut. Die Bauarbeiten für den modernen Radweg sollen in den nächsten Tagen starten.
Der Kostenpunkt für das Landratsamt liegt voraussichtlich bei 365.000 Euro für den „straßenbegleitenden Zweirichtungsradweg mit einer Gesamtlänge von rund 350 Metern“, geht aus der Sitzungsunterlage hervor. Die notwendigen ökologischen Ausgleichsmaßnahmen kommen demnach dem Naturschutzgebiet Waldhägenich zugute.
Radwegenetz wird dadurch attraktiver
Damit werde auf jeden Fall die Attraktivität und die Sicherheit des Radverkehrs in Bühl und Umgebung gesteigert. „Das Radfahren in Richtung Sinzheim sowie in die andere Richtung Weitenung und Leiberstung wird auf jeden Fall durch diesen Radweg direkt neben der regulären Fahrbahn wesentlich sicherer“, stellte Oberbürgermeister Hubert Schnurr (FW) bei der Vorstellung der endgültigen Planungen fest.
Der neue Radweg neben der Straße ist auf jeden Fall sichererHubert Schnurr
Oberbürgermeister
Und wie sieht der Radweg künftig aus? Er ist rund 2,50 Meter breit und in beide Richtungen befahrbar.
Zwischen der Fahrbahn für die Autos und dem Radweg sorgt ein Streifen mit einer Breite von 1,75 Meter für einen zusätzlichen Sicherheitsabstand zum regulären Verkehr auf der Kreisstraße. „Dann folgt ein Bankett mit einer Breite von einem halben Meter und eine kleine Böschung, an deren Ende es eine Entwässerungsmulde gibt“, führte Mareike Sturrhahn weiter aus.
Für die Landwirte, die für die neue Verbindung einen Teil ihrer Grundstücke abgegeben haben, besteht für die Bewirtschaftung der Äcker und Wiesen kein Nachteil, da der Radweg, das Bankett und die Böschung zur Bewirtschaftung der Grundstücke problemlos überfahren werden können.
Dagegen ist eine direkte Befahrung des Radweges durch die landwirtschaftlichen Fahrzeuge ausdrücklich nicht erwünscht.
„Grundsätzlich müssen für solche Baumaßnahmen entsprechende Ausgleichsmaßnahmen geleistet werden. Die kann aber der ausführende Landkreis Rastatt nicht komplett leisten“, sagte Sturrhahn.
Für die Versiegelung der Fläche sowie durch den Eingriff in die Natur und Landschaft werden Flächen benötigt, die durch eine entsprechende Aufwertung dies ausgleichen. „Die Stadt springt hier mit der Bereitstellung einer Fläche im Waldhägenich ein, die zu einer Mähwiese umgestaltet wird“, schob OB Hubert Schnurr ein.
Und mit dem Verkauf von Ökopunkten an den Landkreis können weiter Flächen im Waldhägenich aufgewertet werden. „Wir sind im Dialog mit unserer Schutzgebietsbetreuerin Carolin Greiner. Es geht um eine spezielle Mähwiese und auch um die Verlängerung der dort befindlichen Streuobstallee“, stellte Abteilungsleiterin Stadtentwicklung, Barbara Thévenot, in Aussicht.
Waldhägenich profitiert vom Ausgleich
Der Bau des neuen Radweges fand im Gremium einhellige Zustimmung. „Der neue Radweg an dieser Stelle ist einfach nur zu begrüßen. Der bisherige Weg über die Felder ist zwar schön, aber doch schwer zu befahren. Und Bühl profitiert durch den ökologischen Ausgleich im Waldhägenich“, erklärte Karl Ehinger für die Freien Wähler.
OB Hubert Schnurr verwies auf die Kosten insgesamt: „365.000 Euro für eine Strecke von rund 360 Metern. Das muss man sich immer wieder vergegenwärtigen.“
FW-Stadtrat findet die Lösung nicht optimal
Johannes Moosheimer (FW) findet die Lösung nicht optimal, da die Radfahrer in Richtung Sinzheim am Ende der neuen Strecke die Fahrbahn queren müssten. „Das liegt in der Verantwortung des Landkreises bei der Planung“, räumte OB Schnurr ein.
Daniel Fritz (FW) findet die neue Radverbindung als eine gute Ergänzung zum bestehenden Radwegenetz, die auch noch die Belange des Waldhägenich unterstützt.