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Corona-Schutz aus dem Drucker

Stratasys aus Rheinmünster bringt sich in den Kampf gegen die Covid-19-Pandemie ein

Die Corona-Pandemie gewinnt an Fahrt. Atemschutzmasken, Schutzbekleidung und -ausrüstung werden dringend benötigt. Das weltweit führende 3D-Druck-Unternehmen Stratasys, das im April 2015 im Baden-Airpark in Rheinmünster seine Europazentrale EMEA eröffnet hat, bringt sich in den Kampf gegen die Covid-19-Pandemie ein – nicht nur in den Vereinigten Staaten, sondern auch in Europa und im Badischen.

Hat den Durchblick: Andy Langfeld, Geschäftsführer der Stratasys GmbH, präsentiert eine Gesichtsschutzmaske aus eigener Herstellung.
Hat den Durchblick: Andy Langfeld, Geschäftsführer der Stratasys GmbH, präsentiert eine Gesichtsschutzmaske aus eigener Herstellung. Foto: Kraft

„Wir haben hier im Airpark zwar nicht die Kapazitäten, um 100.000 Schutzmasken herzustellen. Aber unsere Drucker in Rheinmünster laufen auf Hochtouren“, berichtet Andy Langfeld, Geschäftsführer der Stratasys GmbH. „Wir produzieren mittlerweile zusammen mit lokalen Partnern wie dem FabLab Karlsruhe oder der Luis Lepoix Schule Hunderte Schutzmasken für einige Krankenhäuser und Ärzte in der Region.“

Außerdem koordiniere Stratasys zusammen mit www.shield48.eu die Produktion für ganz Europa. „In Baden habe ich die Koordination selbst in die Hand genommen“, berichtet Langfeld, das aktuell schon mehr als 100 Maschinen laufen. Schutzmasken könnten nicht nur bestellt werden.

Jeder könne seine 3D-Druck-Kapazität zur Verfügung stellen und in die Produktion der „frames“ einsteigen, berichtet der Geschäftsführer im ABB-Gespräch. „Unsere Initiative hier in Baden ist kostenlos, da wir hier unbürokratisch und auf kurzem Dienstweg Netzwerke und Partnerschaften aufbauen, um Dinge einfach zu erledigen.

In vielen Bereichen des öffentlichen Lebens und in vielen Geschäftsfeldern sind wir von einem global supply chain abhängig geworden.“ In der Krise sehe man, wie schnell das alles wie ein Kartenhaus zusammenbrechen kann.

„Ich bin froh, dass meine Firma hier mit anderen Firmen zusammenkommt und Krankenhäusern, Pflegern und Ärzten mit 3D-Druck, viel gutem Willen und Entschlossenheit Schutzmasken zur Verfügung stellen kann.“ Schließlich gehe es darum, diese Menschen trotz der steigenden Zahl an Patienten zu schützen. 3D-Druck ermögliche die ortsnahe und zeitunabhängige Produktion von verschiedensten Produkten.

Stratasys habe sich zum Ziel gesetzt, durch die additive Fertigung den Mangel zu beheben und für eine adäquate Ausstattung des medizinischen Personals in den Krankenhäusern und in der Gesundheitsbranche zu sorgen. Daher forciere der Anbieter von 3D-Druck-Lösungen aktuell weltweit seine 3D-Druckressourcen, stelle eigenes Know-how zur Verfügung und intensiviere die Fertigung von 3D-gedruckter Schutzausstattung.

Der Schwerpunkt liegt momentan auf der Produktion Tausender Einweg-Gesichtsschutzmasken, die den Kliniken, Ärzten und medizinischem Personal kostenfrei zur Verfügung gestellt werden. „Die Initiative wurde in den USA ergriffen. Dort befinden sich die großen Produktionsstätten“, berichtet Langfeld. „Die Fertigung der Schutzschilde, die aus einem 3D-gedruckten Rahmen und einem durchsichtigen Kunststoffschild bestehen, läuft dort zentral. In Europa wird dezentral produziert.“

Jede 3D-Druckerei, die beim Drucken von Kunststoffrahmen helfen will, ist laut Langfeld willkommen. Wer sich an den Arbeiten beteiligen wolle, müsse nur ein Online-Formular ausfüllen. Stratasys habe dafür die Website www.stratasys.com/covid-19 eingerichtet, auf der 3D-Druckprodukte angefordert werden können, um eigene Kapazitäten anzubieten oder 3D-Drucker und Material für medizinische Zwecke anzufordern. Außerdem sind auf der Seite die Druck- und Montageanweisungen für das gesamte Gesichtsschild öffentlich einsehbar. Langfeld: „Wir stellen unsere Datensätze zur Verfügung – einfach runterladen und loslegen!“

Info: Stratasys

Die Firma Stratasys, weltweit führendes Unternehmen im Bereich der 3D-Druck-Innovation, wurde 1998 mit dem damaligen Namen „Objet“ in Israel gegründet und ist seit 2007 in Deutschland vertreten. Im April 2009 wurde die Marktpräsenz in Europa mit der neuen Niederlassung am Baden-Airpark ausgebaut. Am Airport Boulevard eröffnete die Firma im April 2015 seine Europazentrale EMEA, das „Hauptquartier für Europa, Middle-East und Afrika“. Die rund 200 Mitarbeiter am Standort Baden-Airpark arbeiten schwerpunktmäßig im Bereich der Forschung und Entwicklung für den Einsatz in der Gesundheitsbranche, der Luft-, Raumfahrt-, Bahn-, Automobil- und Konsumgüterindustrie. Die Hauptstandorte der Aktiengesellschaft befinden sich in Eden Prairie (Minnesota, USA) und Rehovot (Israel). Das Unternehmen steht für eine „patentierte 3D-Drucktechnologie“, die der Herstellung von Prototypen und Endprodukten direkt auf Grundlage von 3D-CAD-Daten dient.

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