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Gemälde für guten Zweck versteigert

Gaggenauer Ratsstübelchefin lässt Weihnachtsdeko von Gästen gestalten

Ein Yoda mit Weihnachtskugeln auf dem Kopf oder ein weihnachtliches Schwarzwaldmädel – diese und weitere Motive können Gäste in Gaggenauer Ratsstübel bewundern. Gestaltet wurden sie von Stammgästen.

Yoda von Star Wars: Ratsstübelchefin in Gaggenau lässt Weihnachtsdeko von Gästen gestalten.
Yoda von Star Wars: Ratsstübelchefin in Gaggenau lässt Weihnachtsdeko von Gästen gestalten. Foto: Cornelia Hecker-Stock

Um gute Ideen war Michaela Scheffold noch nie verlegen, wenn es um die weihnachtliche Dekoration ihres Ratsstübels ging. In diesem Jahr hat sie den Vogel abgeschossen und ihre Stammgäste zum Malen und Basteln aufgerufen nach dem Motto „macht es euch doch selbst gemütlich“. 

Sie war schon immer ganz wild aufs Dekorieren und hat eine ausgeprägte Ader für hübsche Accessoires und die Kombination diverser Stile. Als sie nach zwei Jahren im Angestelltenverhältnis 2005 das Ratsstübel in Eigenregie übernahm musste sie diese Neigung, sich kreativ auszutoben, erst einmal zügeln „die ersten Jahre lief das alles auf Sparflamme“. 

Ehemalige Floristin zeigt immer noch kreatives Händchen bei der Gestaltung

Zuvor hatte die Gastronomin lange Zeit in Aalen gelebt und kennt von ihren dortigen Hotelzeiten her noch eine außergewöhnlich begabte Floristin. Die heute 75-jährige Floristin zeigt immer noch ein besonders kreatives Händchen bei der Gestaltung floraler Kunstwerke. „Ich fahre öfter hin zum Gucken und komme mit einem vollen Kofferraum zurück“, verrät sie mit einem Schmunzeln.

Da sich immer so viele Besucher über ihre gelungene und anheimelnde Dekoration freuen und sich bei ihr wie im eigenen Wohnzimmer fühlen, was durchaus gewollt ist, drehte Scheffold den Spieß diesmal einfach um. 

Bereits im September sprach sie ihre vielen Stammkunden darauf an, das Ratsstübel einfach mit eigenen Ideen zu dekorieren. Die Resonanz war groß. 14 Teilnehmer erklärten sich spontan bereit zur Mitwirkung. 

Chefin kaufte Leinwand und verteilte sie an die Mitwirkenden

Die meisten hatten nach eigenem Bekenntnis noch nie gemalt oder gezeichnet, seit der Kindheit nicht mehr gebastelt und auch sonst mit Kreativität nicht viel am Hut. 

Um so erstaunlicher, was für tolle Werke bei der Aktion herausgekommen sind. Die Chefin kaufte Leinwand und verteilte diese an die Mitwirkenden. 

Kein einziger der Hobbykünstler wollte sich weitere Materialien von ihr sponsern lassen, alle besorgten sich ihre Utensilien selbst. Vorgabe war lediglich das Thema Weihnachten, ansonsten ließ Scheffold ihren Künstlern freie Bahn.

Erlös kommt der Lebenshilfe Rastatt/Murgtal zugute

Und die zeigten sich ausgesprochen fantasievoll. Der Saunaclub malte beispielsweise ein nacktes Paar Füße mit Rentiergeweih. Der Samstagsstammtisch der „Sektschlotzer“ verewigte seine Gläser in der Christbaumkugel. 

Ein weiterer kreativer Geist klebte die typische rote Ratsstübel-Couch in Kleinformat unten auf das Bild. Bei den jüngeren Semestern greift etwa die schlaksig grüne Hand des Grinch mit spitzen Fingern nach der Weihnachtskugel, während der realistisch getroffene Yoda von Star Wars mit üppigem Haarschmuck bewundernde Blicke auf sich zieht. 

Erika Rubel, die sonst mit vollen Tabletts im und vor dem Ratsstübel wirbelt, wollte ebenfalls aktiv dabei sein. Für ihre schöne, laszive Schwarzwälderin mit üppigem Bollenhut ließ sie sich viel Zeit.

Bis 22. Dezember können auf alle Bilder Gebote abgegeben werden, der Erlös kommt der Lebenshilfe Rastatt/Murgtal zugute. „Die Künstler haben es alle akzeptiert, dass sie auch für ihre eigenen Werke bieten müssen, sofern sie diese behalten wollen“, erläutert Scheffold mit einem Augenzwinkern die Regeln. Die Besucher sind bereits am ersten Tag restlos begeistert von der Idee.

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