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Adventsbummel

Für Weihnachten nachhaltig und lokal einkaufen? Gernsbacher Einzelhändler machen Aktion

Johannes Lämmerhirt und Simone Tworuschka erzählen, wie sie das Weihnachtsgeschäft in der Gernsbacher Innenstadt ab dem 26. November angehen wollen. Was daran nachhaltig ist.

Susanne Tworuschka und Johannes Lämmerhirt sind die Hauptinitiatoren des Adventsbummel
Gemeinsam stärker: Susanne Tworuschka und Johannes Lämmerhirt sind die Hauptinitiatoren des Adventsbummel. Foto: Muriel Kern

Die Idee ist simpel. Mit einem gemeinschaftlichen Motiv wollen die Inhaber der Innenstadtgeschäfte auf ihr Angebot aufmerksam machen. Das sei vielfältig, ausgefallen und kreativ. Adventsbummel heißt die Aktion.

Die Einzelhändler wollen sich damit schon einmal vorab bei den Gernsbachern für das vorweihnachtliche Shoppen in der eigenen Stadt bedanken. Und die Aufmerksamkeit auf den lokalen Handel lenken, erzählen die beiden Hauptinitiatoren Johannes Lämmerhirt und Simone Tworuschka.

Anstatt die Weihnachtsgeschenke beim Versandriesen oder einer Ketten zu kaufen, laden sie die Gernsbacher zum Adventsbummel in der eigenen Stadt ein. „Die Krisen sind auch im Einzelhandel spürbar“, sagt Lämmerhirt. „Wir wollen das turbulente Jahr positiv abzuschließen.“

Gernsbacher verkauft online restaurierten Industrie-Lampen

Der gelernte Mediengestalter machte vor sieben Jahren sein „Hobby zum Beruf“ und startete einen Onlinehandel mit restaurierten Industrie-Lampen und Uhren.

Nach mehreren Jahren in Stuttgart ist der gebürtige Gaggenauer in seine Heimat zurückgekehrt. Seit einem Jahr ist er mit seinem ersten Ladengeschäft in der Färbertorstraße anzutreffen.

Davor war das Schaufenster lange leer. „Ich habe hier früher meinen Schulbedarf gekauft“, erinnert sich Tworuschka. Die 37-Jährige arbeitet im Familienbetrieb ihres Vaters, dem Optiker Knapp.

Es gab viel Leerstand.
Simone Tworuschka, Hauptinitiatorin des Adventsbummel

„Wir haben vor Ort ein attraktives Angebot. Hier findet sich alt und neu nebeneinander“, sagt Tworuschka. Vor zwei Jahren sah das noch anders aus. „Es gab viel Leerstand“, erinnert sie sich.

Seitdem ist unter anderem Chris Johnson mit seinen handgefertigten Kerzen aus Sojawachs dazu gekommen. Ina Kutschera verkauft in ihrem Showroom in der Hauptstraße nachhaltige Mode-Accessoires. Sybille Gries betreibt nun seit genau zwei Jahren ihr „Flickwerk“ am Rande der Hofstätte.

Am Dienstagvormittag läuft Gries die Altstadt hoch, um sich bei Johannes Lämmerhirt ein Adventsbummel-Plakat für ihr Schaufenster zu holen. Sie nimmt gleich noch ein Plakat für eine benachbarte Inhaberin mit. Die Gemeinschaft sei gut, bestätigen alle Einzelhändler. An dem kalten Vormittag trifft man sonst nur wenige Menschen in der Altstadt.

Viele kleine Aktionen werden geplant

Mit dem Adventsbummel wollen die beiden Hauptinitiatoren kleine Aktionen bei den Innenstadt-Händlern anstoßen. Wie diese aussehen, sei jedem selbst überlassen. Tworuschka ist für das Optiker-Geschäft noch am überlegen.

Lämmerhirt hat bisher keine festen Öffnungszeiten. In der Adventszeit aber hat er von 10 bis 17 Uhr unter der Woche und 10 bis 13 Uhr an den Samstagen geöffnet.

Christina Hartmann ist seit 35 Jahren mit ihrem Uhren- und Schmuckgeschäft vor Ort. „Es war nicht immer leicht“, sagt sie. Sie freut sich über die gemeinschaftliche Aktion.

Über die beiden Initiatoren sagt sie: „Die haben immer gute Ideen.“ Beim Adventsbummel kündigt Hartmann zum Start des Weihnachtsmarkts am Freitag, 9. Dezember, einen kostenlosen Heidelbeer-Glühwein für alle bummelnden Einkäufer an.

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