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Kommunalwahl

Mit wem die Sozialdemokraten die Stadt Gernsbach weiter voranbringen wollen

Die SPD Gernsbach hat ihre Kandidatenliste für die Kommunalwahl 2024 gewählt. Sie bildet viele Gesellschaftsschichten ab. Deshalb sind die Sozialdemokraten zuversichtlich, weiter eine wichtige Rolle im Gemeinderat zu spielen.

Kandidatenliste der SPD für die Kommunalwahl 2024.
Viele neue Gesichter stehen auf der Kandidatenliste der SPD für die Kommunalwahl 2024. Sie bilden ein breites Spektrum der Gesellschaft ab, freuen sich die Sozialdemokraten. Foto: Markus Maul

Es herrscht weitgehend Kontinuität bei der SPD in Gernsbach. Bis auf Sarah Beck, die aus persönlichen Gründen nicht mehr kandidiert, treten alle Fraktionsmitglieder bei der Kommunalwahl am 9. Juni wieder an. Aktuell besteht die SPD-Fraktion im Gemeinderat aus fünf Mandatsträgern.

Angeführt wird die Liste von der 25 Jahre jungen Emelie Knöpfle. Sie ist Kreisvorsitzende der Jusos. „Wir setzen damit ein Zeichen, dass wir zielstrebige, junge Menschen und Frauen fördern, die sich engagiert einbringen wollen.“ Das sagt Fraktionsvorsitzende Irene Schneid-Horn. Sie freut sich zudem über die fast paritätisch besetzte Liste, die zehn Frauen und zwölf Männer umfasst.

Gernsbach: SPD-Kandidaten zwischen 16 und 77 Jahre alt

Die Altersspanne reicht von 16 bis 77 Jahre. Jüngster Kandidat ist Johannes Merkel, Schüler des Albert-Schweitzer-Gymnasiums. Mit dem Sprecher des Jugendhauses, Daniel Kast (18), und dem Verwaltungsfachmann Marlon Fortenbacher (22) stehen zwei weitere junge Männer auf der Liste der Sozialdemokraten.

Mit ihnen hoffen sie, bei der jungen Wählerschaft in Gernsbach punkten zu können. Und natürlich darauf, dass die Jugendlichen und jungen Erwachsenen durch die bekannten Gesichter in ihrer Altersklasse auch zur Wahl gehen.

Vom Schüler bis zum Schulleiter und von der Krankenschwester bis zur Betriebswirtin hat die SPD in Gernsbach ein breites Spektrum zu bieten. „Ein toller Kandidatenmix, der sehr viele Gesellschaftsschichten abbildet“, betont Ortsvereinsvorsitzender Nico Fatebene.

Bei der jüngsten Mitgliederversammlung hat die SPD Gernsbach ihr Grundsatzprogramm für die Kommunalwahl beschlossen. Das soll nun sukzessive an die Öffentlichkeit getragen werden, kündigt Fatebene an. Das soll mit altersspezifischen Angeboten erfolgen, ergänzt Johanna Wilhelm-Lang. Die Lehrerin (Realschule Gernsbach) ist Co-Vorsitzende des SPD-Ortsvereins.

Ergebnisse der Bürgerumfrage fließen in Grundsatzprogramm der SPD ein

„Die Menschen stehen im Mittelpunkt“, betont Fatebene das Credo des Ortsvereins. Um die Bürger der Stadt bestmöglich in die Gestaltung des Programms einzubinden, hatte die Gernsbacher SPD schon im vergangenen Herbst eine Online-Umfrage gestartet. „Die Resonanz war gut“, so Fatebene.

Die Ideen seien zum Teil ins Grundsatzprogramm eingeflossen. Dabei handele es sich um breit gefächerte Anliegen aus der Gesellschaft in Gernsbach. Etwa die Unterstützung des Ehrenamts, das Schaffen von Aufenthaltsflächen für jedermann, moderne Mobilitätsangebote, Energieversorgung, bezahlbaren Wohnraum, Jugendbeteiligung, um nur einige Beispiele zu nennen.

Rückblickend auf die im Endspurt befindliche Legislaturperiode verbucht die SPD einige Erfolge für sich, an denen sie maßgeblich mitgewirkt habe. Irene Schneid-Horn nennt zuerst den Wörthgarten. „Trotz Gegenwind haben wir immer an dieses Projekt geglaubt.“

Deshalb könne nun auch die SPD stolz darauf sein, was dort entstanden ist, so Schneid-Horn. „Ich denke, das ist gut geworden und wird noch besser“, sagt die Fraktionsvorsitzende zum Wörthgarten. Im Jahrhundertprojekt eingangs der Stadt ist am Mittwochabend die Fertigstellung des ersten Bauabschnitts gefeiert worden.

Ich denke, das ist gut geworden und wird noch besser.
Irene Schneid-Horn
über den Wörthgarten

Umstrittener als die Reaktivierung des Pfleiderer-Areals bleibt die Einrichtung der Fußgängerzone in der Altstadt. Die Verkehrsberuhigung im historischen Kern Gernsbachs ist für die SPD eine Herzensangelegenheit. Und absolut richtig, wie die Mitglieder im Gespräch mit dieser Redaktion unterstreichen.

„Es ist jetzt unsere Aufgabe, dass die Fußgängerzone auch in der Bevölkerung noch besser auf- und wahrgenommen wird“, blickt Schneid-Horn auf eine kommunalpolitische Aufgabe des nächsten Gemeinderats. Dass die Fußgängerzone tot ist, wie stellenweise zu hören sei, „sehe ich überhaupt nicht so“, betont die Fraktionschefin.

Es ist viel erreicht worden.
Volker Arntz
SPD-Gemeinderat in Gernsbach

Allerdings weiß auch sie, dass noch nicht alles perfekt ist in der Altstadt. „Es fehlt uns oben nach wie vor ein Café, eine Begegnungsstätte“, nennt sie ein Beispiel.

Bereits erfolgt ist die Neuausrichtung samt Umbau des Jugendhauses in der Schwarzwaldstraße. „Das funktioniert“, verweist Volker Arntz auf ein weiteres Projekt, das die SPD in Gernsbach vorangetrieben hat. Auch die von ihr geforderte Ehrenamtsstelle ist inzwischen besetzt. Und bei der Windkraft habe man ebenfalls Nägel mit Köpfen gemacht.

SPD: Der Gemeinderat ist besser als sein Ruf

„Es ist viel erreicht worden“, findet Arntz. Der Gemeinderat habe eine „unheimlich hohe Beschluss- und Umsetzungsdynamik“ an den Tag gelegt. Und er sei viel besser als sein Ruf. Dieser habe vor allem dadurch gelitten, dass die CDU bei entscheidenden Projekten immer wieder eine Verhinderungspolitik betrieben habe, bedauert Arntz.

Im Blick nach vorn bereiten den Sozialdemokraten insbesondere die Strukturen der Stadt Sorgen. „Da lauern noch viele Kostenfallen“, fürchtet Arntz. Das werde eine der größten Herausforderungen in Gernsbach bleiben. Gerade auch für die Entwicklung der Ortsteile.

Dort sei es zu wenig, nur auf die Schwimmbäder zu schauen. Gold wert seien Angebote wie der Dorfladen in Reichental. So etwas sei kommunal aber nicht zu stemmen. Dafür brauche es Initiativen vor Ort. Diese müsse man stärken. Auch das habe die SPD mit ihrer neuen Mannschaft vor.

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