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Meinung

von Thomas Senger

Daimler Truck

Für das Benzwerk Gaggenau wird 2024 kein leichtes Jahr

Nach einem glänzenden Konzernabschluss 2023 warten auf die Mitarbeiter von Daimler Truck auch in Gaggenau eine Reihe von Unwägbarkeiten.

Ein Truck fährt auf einer amerikanischen Überlandstraße.
Der Schwerlast-Lkw eCascadia wird von der Daimler-Tochter Freightliner für den nordamerikanischen Markt produziert. Wichtige Teile der Antriebsachsen fertigt Daimler Truck im Benzwerk Gaggenau. Foto: Daimler Truck

„Im Benz müsste man schaffe’“ – das werden sich nicht wenige Murgtäler gedacht haben: 7.000 Euro Ergebnisbeteiligung werden die Mitarbeiter von Daimler Truck mit der April-Abrechnung für das Geschäftsjahr 2023 ausgezahlt bekommen.

Gaggenau kann nicht auf Konsumfreude setzen

Das glänzende Konzernergebnis darf aber nicht darüber hinwegtäuschen: Die Aussichten sind nicht durchgängig gut. Das ist sicher zum einen den üblichen konjunkturellen Zyklen geschuldet: Auf ein Hoch folgt ein Tief und dann geht es irgendwann wieder aufwärts. Darauf verweist der Standortverantwortliche Thomas Twork nicht zu Unrecht, wenn er sagt: „Truck Business ist ein zyklisches Geschäft.“ 

Für einen Standort wie Gaggenau ergeben sich gleichwohl weitere Herausforderungen. So sind die im Truck-Bereich gefertigten Produkte nicht einfach von einer Kauflust oder Kauf-Unlust abhängig. Denn Nutzfahrzeuge sind eine Investition für deren Betreiber. Und Investitionen müssen sich rentieren, sprich: Gewinn einfahren – und das bei Nutzfahrzeugen im wörtlichen Sinne.

Skepsis ist auch für Gaggenau angesagt

Wenn die Gewinnaussichten eines Unternehmens schwinden, dann schwindet die Investitionsbereitschaft. Größere Ausgaben werden verschoben. Das macht sich bereits bemerkbar, wie Betriebsratsvorsitzender Michael Brecht bilanzierte: Der Absatz von schweren Lkw werde wahrscheinlich zurückgehen. Monatelange Bestellfristen haben sich mittlerweile auf ein paar Wochen reduziert.

Angesichts sehr unsicherer Rahmenbedingungen in globaler und europäischer Hinsicht, angesichts einer wirtschaftlichen Stagnation und eines grassierenden, aber berechtigten Pessimismus speziell für Deutschland ist eine gehörige Portion Skepsis angesagt, was die Entwicklung auch des Standorts Gaggenau anbelangt.

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