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Wahl am 2. April

Michael Pfeiffer fordert in Gaggenau Oberbürgermeister Christof Florus heraus

Kampf um den OB-Sessel: Der Gaggenauer Bürgermeister Michael Pfeiffer fordert Amtsinhaber Christof Florus heraus. Somit ist mit einem spannenden Wahlkampf zu rechnen.

Michael Pfeiffer gibt seine Bewerbung im Gaggenauer Rathaus ab.
Vor dem Einwurf: Michael Pfeiffer gibt am 24. Februar seine Bewerbung um das Amt des Oberbürgermeisters im Gaggenauer Rathaus ab. Foto: Thomas Senger

Michael Pfeiffer (parteilos) will Oberbürgermeister von Gaggenau werden. Der Stellvertreter von Amtsinhaber Christof Florus (ebenfalls parteilos) hat am Freitag gegen 12.15 Uhr seine Bewerbung in den Briefkasten des Gaggenauer Rathauses eingeworfen.

In Gaggenau wird am 2. April der Oberbürgermeister gewählt. Die Bewerberfrist endet am Montag, 6. März, um 18 Uhr. Christof Florus (Jahrgang 1956) bewirbt sich um eine dritte Amtszeit. Bereits am 11. Februar hatte Sven Kimmig (parteilos, Jahrgang 1981) aus Gaggenau ebenfalls seine Bewerbungsunterlagen abgegeben. Weitere Bewerbungen lagen am Freitag bis zur Mittagszeit nicht vor, bestätigte die Stadtverwaltung.

SPD forderte Michael Pfeiffer zur Kandidatur in Gaggenau auf

Pfeiffer (Jahrgang 1962) war von der Gaggenauer SPD zur Kandidatur aufgefordert worden. Auch die Grünen hatten erkennen lassen, dass sie sich ihn sehr gut als Oberbürgermeister vorstellen könnten.

Sympathie und Unterstützung sind da, wir trauen ihm das OB-Amt zu.
Eric Peplau, Fraktionschef der Grünen im Gemeinderat

Der Fraktionschef der Grünen im Gemeinderat, Eric Peplau, sagte am Freitagnachmittag zur Kandidatur Pfeiffers: „Sympathie und Unterstützung sind da, wir trauen ihm das OB-Amt zu.“ Es sei darüber hinaus „gut, dass es nun einen ernst zunehmenden Herausforderer von Oberbürgermeister Christof Florus gibt. Wir freuen uns auf inhaltliche Gespräche zu Gaggenau“.

Beobachter hatten bislang erwartet, dass die Gaggenauer CDU einen Kandidaten aufs Schild heben werde. Fraktionschef Andreas Paul bestätigte am Freitag: Der Stadtverband habe mit möglichen Kandidaten Gespräche geführt – und nur Absagen bekommen. „Ich gehe persönlich nicht davon aus, dass in der Kürze der Zeit noch ein CDU-Bewerber in Erscheinung treten wird“, sagte Paul. Ob es eine eventuelle Unterstützung eines Kandidaten geben werde und welcher dies dann sein werde, darüber habe der Stadtverband noch nicht befunden.

Jede Wahl lebt von Auswahl.
Michael Pfeiffer, Kandidat für die Oberbürgermeisterwahl

„Jede Wahl lebt von Auswahl“, begründete Pfeiffer seine Kandidatur für das Amt des Oberbürgermeisters in Gaggenau: „Eine solche Auswahl möchte ich unserer Bürgerschaft mit meiner Kandidatur bieten. Zumal ich von Gemeinde- und Ortschaftsräten verschiedener Fraktionen dazu aufgefordert worden bin.“

Vor wenigen Tagen hatte er versichert: „Das erste Amt in jener Stadt bekleiden zu dürfen, in der meine Frau Vera und ich unser Zuhause gefunden haben, würde meinen beruflichen Werdegang, der durch mehrere Stadtverwaltungen führte, krönen.“

Pfeiffer war am 13. Februar als Bürgermeister der Stadt Gaggenau (Erster Beigeordneter) vom Gemeinderat einstimmig wiedergewählt worden. Auch OB Christof Florus gab ihm dabei seine Stimme.

Pfeiffer wartete Abstimmung im Gemeinderat ab

Er habe bewusst diese Abstimmung im Gemeinderat abgewartet, „um dann in Ruhe zu entscheiden. Die Einstimmigkeit des Ergebnisses war für mich eine wichtige Bestärkung, nun auch als OB anzutreten“, bekräftigte Pfeiffer. Auch wenn es am 2. April eine Wahl der Bürger sei, der er sich stelle.

Vor Abgabe seiner Bewerbung um das OB-Amt habe er mit Florus „ein offenes Gespräch“ geführt, in dem er ihm seine Beweggründe persönlich mitgeteilt habe. „Wir gaben uns die Hand und versicherten einander einen fairen und anständigen Wahlkampf, so wie unsere bisherige Zusammenarbeit an der Spitze der Stadtverwaltung stets vertrauensvoll und ausgesprochen professionell funktionierte. Alles andere wäre nicht im Interesse dieser Stadt, deren Wohl zu mehren wir uns beide qua Amtseid verpflichtet haben.“

Darüber hinaus bestehe Einigkeit: „Sollte Herr Florus für weitere acht Jahre – bis 2031 – zum Oberbürgermeister gewählt werden, würden wir miteinander genauso sachlich weiterarbeiten wie bisher.“

Was er besser machen wolle als der Amtsinhaber? Diese Frage werde er so nicht beantworten, entgegnete Pfeiffer im Gespräch. Es gelte für ihn nun, „mich umzuhören, Informationen einzuholen, um daraus ein Programm zu entwickeln. Mit einem fertigen Programm wollte ich nicht antreten, das entspricht nicht meinem Selbstverständnis.“

Oberbürgermeisterwahl ist eine Wahl der Persönlichkeit

Eine OB-Wahl sei „zunächst eine Wahl der Persönlichkeit“, argumentierte Pfeiffer. In den vergangenen Jahren, auch in Krisen, habe die Stadtverwaltung sehr gut funktioniert: „Die Stadt steht sehr gut da.“

Als parteiloser Kandidat wirbt Pfeiffer laut eigenem Bekunden „für einen breiten, konstruktiven Konsens, für ein gedeihliches Miteinander über politische Grenzen hinweg.

Sollte Herr Florus für weitere acht Jahre – bis 2031 – zum Oberbürgermeister gewählt werden, würden wir miteinander genauso sachlich weiterarbeiten wie bisher.
Michael Pfeiffer, Kandidat für die Oberbürgermeisterwahl

Das kann in Gaggenau nicht schaden – stehen wir doch vor gewaltigen Herausforderungen, die sich umso leichter werden stemmen lassen, je mehr Kräfte bereit sein werden, die Aufgaben gemeinsam zu schultern.“

Da die Ortsteile die Bevölkerungsmehrheit stellen, würde er im Fall seiner Wahl zum Oberbürgermeister diese „gezielt stärken wollen“.

Oberbürgermeister Christof Florus wollte die eingereichte Bewerbung seines Stellvertreters nicht kommentieren.

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