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Digitale Schnitzeljagd in der Kirche

Per QR-Code auf den Spuren von St. Josef in Gaggenau

In der Gaggenauer Kirche gibt es jetzt eine digitale Führung. Mit Smartphone oder Tablet können Besucher die Kirche kennen lernen. Die Resonanz ist bisher überschaubar.

Handy mit App Actionbound in der Josefskirche
Digitale Schnitzeljagd: Die Kirche St. Josef können Besucher ab sofort mit dem Smartphone oder Tablet erkunden. Foto: Marie Orphal

Am Eingang der Kirche St. Josef in Gaggenau heftet ein Zettel mit einem QR-Code. Der Code entführt den Besucher auf die Spuren von St. Josef. Vorausgesetzt, er besitzt ein Smartphone oder Tablet und hat die App Actionbound installiert. Die App kommt normalerweise bei Schnitzeljagden auf Kindergeburtstagen oder Junggesellenabschieden zum Einsatz. Und ab sofort auch in der Josefskirche.

Die Rallye startet vor dem Eingang. Scannt man den QR-Code, ploppt auf dem Bildschirm des Geräts eine Maske auf: „Entdecke die Kirche St. Josef in Gaggenau“. Mit einem Klick auf den Start-Button beginnt die Schnitzeljagd.

Falsche Antworten geben bei digitaler Kirchenführung in Gaggenau Punktabzug

Die erste Station: der Platz vor der Kirche. Hier fordert die App den Teilnehmer auf, sich das Gebäude genau anzuschauen. Was unterscheidet es von einem normalen Wohnhaus? Und wann wurde die Kirche gebaut? Mit einem Schieberegler kann man das Datum in der App eintragen. Für jede richtige Antwort gibt es Punkte. Falsche Antworten geben Punktabzug.

Dann geht es in die Kirche. Mit dem Smartphone oder Tablet in der Hand passiert der Besucher Taufbecken, Tabernakel und Beichtstuhl. Er testet sein Wissen über den Schutzpatron der Kirche und beantwortet Fragen zum Kreuzweg und zur Taufe. Außerdem fordert die App ihn auf, eine Weile innezuhalten und ein Foto vom Altar zu knipsen und hochzuladen.

An den Stationen erscheinen kurze Texte auf dem Bildschirm. So erfährt der Besucher zum Beispiel, dass sich auf dem Tabernakel von St. Josef ein Bild und eine Inschrift verbergen. Das Bild auf der Rückseite des Tabernakels erinnert an den 10. September 1944, als die Kirche im zweiten Weltkrieg durch Bomben zerstört wurde. Am Ende erscheint die erreichte Punktzahl und der Platz in der Rangliste auf dem Bildschirm. Das Ergebnis gibt es auch zum Download und per E-Mail.

Ziel sei es, dass die Teilnehmer Dinge spielerisch entdecken und Neues erfahren, erklärt Sonja Greipel. Sie ist Pastoralreferentin der Seelsorgeeinheit Gaggenau und zuständig für die Arbeit mit Familien und Kindergärten. Normalerweise führt sie Kindergruppen durch die Kirche. Mittlerweile erwartet Greipel selbst ein Kind. Nachdem ihr Arzt ihr von Kirchenführungen vorerst abgeraten hatte, überlegte sie sich eine Alternative. „Das war die Initialzündung für die digitale Führung.“ Das Angebot richte sich an Kinder wie auch Erwachsene.

Das war ziemlich viel Arbeit.
Sonja Greipel, Pastoralreferentin der Seelsorgeeinheit Gaggenau

Mit der App Actionbound hat Greipel Erfahrung. Im Vorjahr gestaltete sie eine digitale Rallye zum ökumenischen Pfingstweg in Gaggenau. Für die Führung durch St. Josef pflegte Greipel Fotos der Kirche in die App ein, sammelte Informationen und erstellte Rätsel und Quizfragen. „Das war ziemlich viel Arbeit.“

Erst wenige Teilnehmer bei digitaler Kirchenführung in Gaggenau

Bisher ist die Anzahl der Teilnehmer noch überschaubar: Als die Redaktion die Rallye getestet hat, hatte erst eine Person teilgenommen. „Noch habe ich keine Rückmeldungen bekommen“, sagt Greipel. Enttäuscht sei sie darüber nicht: „Die Kindergärten haben mit Corona momentan genug zu tun.“ Bald stünde außerdem die Erstkommunion an. Kommunionkinder seien auch eine mögliche Zielgruppe.

Ziel ist es laut Greipel, in allen Kirchen der Seelsorgeeinheit Gaggenau digitale Führungen anzubieten. Momentan arbeitet sie an einer Rallye durch die Kirche St. Laurentius in Bad Rotenfels.

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