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Vereine größtenteils zufrieden

Stadtjubiläum in Gaggenau: Viel Konkurrenz, aber eine positive Bilanz

Drei Tage lang feierte Gaggenau mit zahlreichen Akteuren sein Stadtjubiläum auf dem Marktplatz. Die beteiligten Vereine sind zufrieden – aber nicht mit allem.

Der „Gaggenauer Elvis“: Als Entertainer längst nicht nur Elvis-Songs erweist sich Eric Prinzinger als Höhepunkt des Samstagabends.
Der „Gaggenauer Elvis“: Als Entertainer längst nicht nur Elvis-Songs erweist sich Eric Prinzinger als Höhepunkt des Samstagabends. Foto: Judith Feuerer/Stadt Gaggenau

Wie ist die Bilanz des Festwochenendes zur 100-jährigen Wiederkehr der Verleihung der Stadtrechte? Die Rückmeldungen von vielen Gaggenauern: „Es war ein schönes Fest“, freut sich Heidrun Haendle, die Leiterin des städtischen Kulturamts: „Es lief alles reibungslos.“

Unterm Strich sind die Beteiligten froh, dass das Wetter einigermaßen gehalten hat. So auch Robert Scharff vom Kulturring Gaggenau. Der Verein war zum ersten Mal bei einem Fest dieser Größenordnung mit einem Bewirtungsstand vertreten. „Unser Ziel war, auf uns und unser Programm aufmerksam zu machen. Umsatz zu erzielen war nicht das primäre Ziel.“

Insofern wäre der Kulturring wieder dabei – „in der Hoffnung, dass das Wetter besser ist und dass nicht in den Nachbarkommunen auch große Festivitäten sind.“

Termin für das Jubiläumsfest in Gaggenau musste früh festgelegt werden

„Der Termin 15. September stand schon seit zwei, drei Jahren fest“, gibt Heidrun Haendle zu bedenken – nicht zuletzt auch deshalb, um Künstler überhaupt unter Vertrag nehmen zu können. Die Gänsekapelle habe man schon vor drei Jahren verpflichtet: „Ich wusste, dass sie die Herzen zum Schwingen bringt.“

Natürlich habe man die Großveranstaltungen der Nachbarstädte – Altstadtfest Gernsbach, Stadtfest Kuppenheim, New Pop-Festival Baden-Baden –, im Blick gehabt: „Aber man wusste ja auch zu jener Zeit nicht, welche der anderen Feste überhaupt stattfinden würden. Und noch näher ans Ferienende rücken, wäre in Gaggenau auch nicht machbar gewesen. Und dann ist ja auch schon die Herbstmesse am nächsten Wochenende.“

Neben den lokalen Bands und Akteuren – „als Reverenz an die tolle lokale Musikszene“ – habe das Kulturamt auf alle Fälle auch internationale Akteure verpflichten wollen. Auch das Familienprogramm im Murgpark mit zehn Vereinen, Kindergärten und Initiativen sei ein Pluspunkt.

Unser Netzwerk passt auch für so ein großes Jubiläumsfest.
Heidrun Haendle, Kulturamtsleiterin der Stadt Gaggenau

Ein Lob hat die Leiterin des Kulturamts für alle Helfer und Beteiligte parat: „Unser Netzwerk passt auch für so ein großes Jubiläumsfest.“ Neben ihren Mitarbeitern im Kulturamt und weiteren „vielen Helfern aus dem Rathaus“ .

Daniel Höink, der Vorsitzende der Grokage Gaggenau, bilanziert die drei Festtage auf dem Marktplatz: „Es war insgesamt sehr schön. Es hätte mehr Publikum sein können, aber es bleibt was in unserer Kasse hängen.“ Mit Bier, Sommerschorle und alkoholfreien Getränken bewirtete die Grokage.

Wenn ihr bei einem Fest Vereine wollt, dann bitte keine Profis.
Paul Buchwald, Oberschützenmeister des Schützenvereins Ottenau

Auch der Schützenverein Ottenau war einer der bewirtenden Vereine – mit Merguez, Pommes, Pizzabrötchen, Bruschetta. Die Bilanz von Oberschützenmeister Paul Buchwald am Montagnachmittag war gemischt. „Es ist für uns in diesen drei Tagen sicher was hängen geblieben. Aber der Erlös ist nicht vergleichbar mit dem nur zweitägigen Fest zum Automobilbaujubiläum 2019.“

So haben die Schützen nur die Hälfte ihrer Merguez verkauft. Dies liege sicher an der professionellen Konkurrenz, mit der die Vereine und ihre ehrenamtlichen Helfer nicht mithalten könnten, argumentiert Buchwald. So habe der professionelle Anbieter „Harvy’s“ mit Steak-Sandwiches, Süßkartoffel-Pommes, Tortellini und Wein das Geschäft des Schützenvereins geschmälert. „Das habe ich auch City-Manager Philipp Springer gesagt“, bekräftigt Paul Buchwald: „Wenn ihr bei einem Fest Vereine wollt, dann bitte keine Profis; wenn ihr Profis wollt, dann bitte ohne Vereine.“

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